Wie sieht euer Erstellungsprozess aus? Woran denkt ihr,
nach welchen Kriterien wählt ihr Alter, Geschlecht, Aussehen, Fähigkeiten, Persönlichkeit?
Sue schrieb:
Normalerweise mache ich mir da nicht allzu viele Gedanken, er/sie ist halt einfach irgendwie schon vorher in meinem Kopf.
Solche Fragen sind eigentlich gar nicht mein Ding; es kommt mir immer ein bisschen wie Prokrastination vor, sowas zu beantworten, und meist könnte ich's auch nicht. Wenn sie zur Geschichte passen, das ist natürlich etwas anderes. Aber dann mach ich es eigentlich auch nicht bewusst.CheshireCat schrieb:Hat er eine besondere Art zu sprechen?
Die Fragen kann ich nicht alle beantworten, und sie sind auch nicht alle nötig und man kann sich tausend andere ausdenken. Für mich ist es wichtig, den Charakter ein Stück weit zu lieben. Ich finde, das liest man raus, wenn ein Autor seine Charaktere richtig liebt und ihnen kleine Details andichtet. Dann schafft man es auch, Schwächen sympathisch rüberzubringen. Um mich also mit der Figur besser zu verbinden, stelle ich mir solche Fragen.
Vermutlich. Allerdings habe ich keine Lust, mir einen Arm wegzutapen und ein paar Tage so herumzulaufen, um festzustellen wie das ist. Vor allem: Wenn ich so tue als hätte ich nur einen Arm, wird es erstens schwieriger, weil ich den ja noch habe, nur nicht benutzen kann, also hängt so ein Stück nutzloses Fleisch an mir herum und stört mich. Zweitens würde ich mich richtig blöd anstellen, während jemand, der jahrelang mit diesem Handicap lebt, wahrscheinlich schon Strategien entwickelt hat, wie er damit einigermaßen zurechtkommt. In jedem Fall finde ich, dass es nicht funktionieren kann und man nie vollends in der Lage sein wird, sich in so jemanden hineinzufühlen.Wobei ich denke, dass es auch seinen Reiz hat, körperlich gehandicapte Charaktere zu verwenden
nach welchen Kriterien wählt ihr Alter, Geschlecht, Aussehen, Fähigkeiten, Persönlichkeit?
Sikander schrieb:Ich mache das nicht mehr, ber viele Jahre zuvor hatte ich dafür ein sogenanntes "Rad der Elemente" angefertigt. Die vier Elemente waren hierbei auf eine bestimmte Reihenfolge angeordnet und jedes Element stand für bestimmte positive und negative Charaktereigenschaften. Die Figuren besaßen zumeist zwei, manchmal drei Elemente, je nachdem, welche Charaktereigenschaften bei ihnen sehr ausgeprägt waren. Wo ihre Elemente dann auf dem Rad angeordnet waren, daraus ergab sich dann der Charakter insgesamt. Lagen die Elemente zum Beispiel nebeneinander, ergab sich ein gewisser "Archetyp" (zum Beispiel ergab Feuer + Wind den "Künstler"), lagen sie sich gegenüber, dann entstanden zumeist sehr spannungsgeladene, unausgeglichene Charaktere, die schwerer zu deuten waren.
Ich glaube, die Idee stammte teilweise von der Avatar-Zeichentrickserie. Würde nicht behaupten, dass man hiermit wirklich tiefgründige Charaktere zeichnen kann, es war vielmehr eine Spielerei.