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    Ist einer Vegetarier/Veganer?

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    Ist einer Vegetarier/Veganer? - Seite 3 Empty Re: Ist einer Vegetarier/Veganer?

    Beitrag von lorde Di März 08, 2016 11:43 am

    Sooo....Ich wollte hier rauf schon ewig Mal antworten, hab aber irgendwie nie die Zeit dazu gefunden. Neuer Anlauf, ich finde das Thema nämlich super interessant.

    Was die Vegetarier angeht, so kennt man sie nun doch schon ziemlich lange. Die meisten Nahrungsmittel geben längst über einen Vermerk oder ein Logo Auskunft darüber, ob sie denn für Vegetarier geignet sind, Sojaplätzchen und co. liegen neben Steak und Bratwurst im Kühlregal und bei Anmeldeformularen u.ä. gibt es längst ein kleines Kreuzchen, bei dem vermerkt werden kann, dass man Vegetarier ist.
    Jeder weiss in der heutigen Zeit etwa, was ein Vegetarier denn genau is(s)t.

    Ganz anders sieht es meiner Meinung nach mit den Veganern aus. Die haben uns in den letzten zwei/drei Jahren förmlich überschwemmt. Überall liest man davon: Wer hip sein will, der lebt jetzt vegan. Trotzdem hat sich das ganze noch nicht so integriert wie man meinen könnte. Ich habe rein experimentell selber fünf Wochen lang vegan gelebt bzw. mich vegan ernährt - ist ja noch einmal ein Unterschied.

    Meine Erfahrungen:

    Auch in geläufigen Märkten, sind die meisten Produkte bereits mit einem Veganen Sigel ergänzt worden.
    Man ist sich dem gar nicht so bewusst, bis man gezwungen ist darauf zu achten. Viele Produkte sind entweder mit dem grünen V (einem V-förmigen Sprössling vor gelbem Hintergrund) oder der Sonnenblume gekennzeichnet.

    Das ersetzt aber leider keineswegs Gesunden Menschenverstand und dass...

    man nicht darum herumkommt, ewig lange Zutatenlisten zu lesen.
    Da ich ziemlich selten Fertigprodukte kaufe, weil ich einfach wissen möchte, was denn nun in mein Essen reinkommt und was nicht, hatte ich vermutlich noch ziemlich Glück. Allerdings bin ich ein grosser Freund der Energieriegel und da muss man wirklich höllisch aufpassen, was man den nun kaufen darf und was nicht. Schnell ist da nämlich mal Honig darin verarbeitet. Das ganze geht aber auch anders herum. Hab ich Schokolade auf einem Riegel gelesen dachte ich anfangs, den kann ich direkt in die Tonne hauen, keine Chance ist der Vegan - oder doch?
    Da lohnt sich ein genauer Blick manchmal dann doch. Bei fertigen Gewürzmischungen ist ein zweiter Blick vor dem Kauf auch empfehlenswert.

    Wenn man erst einmal weiss wo, ist es gar nicht so schwierig vegan einkaufen zu gehen.
    Als Gewohnheitstier achtet man sich kaum. Der nächste grosse Detailhändler ist meistens kaum mehr als drei Strassenecken vom Büro oder vom Haus entfernt und wenn doch, gibts immer noch diverse andere Essensläden, Take-Aways etc. Den kleinen, schmucken Bioladen, der unter anderem auf vegetarische und vegane Ernährung spezialisiert ist übersieht man da mal gerne und dass vielleicht gar nicht einmal zu unrecht, denn

    Vegane Ersatzprodukte sind viel zu teuer, in den meisten Fällen auch ungesund, sie enthalten genau so viel Fett, Zucker, Aroma, Stabilisatoren etc. wie andere nicht-vegane produkte, in manchem Fällen sogar deutlich mehr. Ersatzprodukte können keine Ernährungsbasis bilden.
    Da hat man mal seinen Laden gefunden, schnappt sich ein Körbchen und will einkaufen gehen, der erste Schreck: Ein Riegel zum Preis von einer ganzen Packung in bekannten Läden. Sojamilch, mehr als das Doppelte, bei den anderen Milchalternativen sieht es nicht besser aus, für Tofu und co. bleche ich auch mehr als genug hin. Ich komme zum Brotgestell und finde dort tatsächlich ein Brötchen für sagenhafte 3.- (CHF), dafür garantiert vegan, nein Danke, soweit gehen wir nicht. Schweren Herzens trage ich das Körbchen zur Kasse, wirklich nahrhaft ist mein Einkauf nicht, trotzdem könnte ich für den Preis einmal auswärts Essen gehen.

    Es führt nichts am selber Kochen vorbei
    Wer mich ein bisschen kennt, der weiss, dass ich leider eine totale Kochnite bin. Man gebe mir eine Tasse un einen Teebeutel und ich setze damit eine Mikrowelle in brand.  Laughing  Will man aber halbwegs kostengünstig, abwechslungsreich und warm verpflegt sein, muss man seinen inneren Schweinehund überwinden, all seine (mal weniger mal mehr dürftigen) Kochkünste zusammenscheren und sich halt abends das Essen für den nächsten Tag kochen, wenn man nicht zuhause ist.

    Wenn ihr nämlich nicht gar ein superbilliges Restaurant in der Nähe habt, das sein Angebot ständig aktualisiert und dabei auch vegane Gerichte anbietet, dann schlagts euch besser aus dem Kopf auswärts essen gehen zu wollen. Es wird nach einer Weile nämlich für alle beteiligten unangenehm, wenn ihr jedesmal zuerst eure Liste mit obligatorische Fragen abklappern müsst:

    - Ist da Butter am Gemüse?
    - Wurde mit Pflanzlichen Fett frittiert?
    - Die Gewürze, sind die frisch? (Wir erinnern uns, böse Gewürzmischungen)
    - Die Bouillon, die ist aber schon pflanzlich, oder?
    - ...

    Mich vegan zu ernähren, fiel mir indes leichter, als ich dachte. Nach den ersten drei, vier Tagen, die ich brauchte um mich etwas zurechtzufinden, hat es mir sogar sehr viel Spass gemacht. Ich hatte zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, etwas zu vermissen. Ich habe mich super fit und gesund gefühlt. Ich konnte viele Erfahrungen mitnehmen und auch jetzt probiere ich immer noch gerne vegane Gerichte und der gleichen aus.




    ist einer von euch hier Vegetarier oder Veganer?
    Nein
    Wenn ja warum?
    Was haltet ihr davon, wenn einer diese Lebenseinstellung verfolgt, ist sie sinnvoll oder nicht?
    Erst einmal finde ich, immer jeder so wie er mag. Ich helfe meiner Umwelt lieber, indem ich bewusster einkaufe.
    Im Gespräch mit einigen Veganern -und da bin ich jetzt einfach ein bisschen böse- ist mir aufgefallen, dass viele leider gar keine Ahnung haben, wie es denn nun wirklich aussieht. Wir reden hier jetzt einmal nicht von freelee und co sondern von jenen, die in der Grossstadt aufgewachsen sind und leider noch nie einen Bauernhof in echt gesehen haben. Sie picken sich die schlimmsten Szenarien raus und denken, es muss überall so aussehen. Natürlich, sowas ist auch die Realität und ja, wenn du dir ein 10er-Pack Eier für 90 cent kaufst, dann is wohl jedem klar, was die Hühner noch kosten dürfen, damit man als Verkäufer noch Profit aus der Sache schlagen kann.

    Ich bin auf dem Land aufgewachsen und der Grossvater meiner Nachbarskinder hatte einen Bauernhof, etwas ausserhalb vom Dorf. Wir sind dort fast jeden Tag hin und da klein-ich zwei gesunde Beine und viel zu viel Energie hatte, bin ich dann auch öfters mal bei den Ziegen im Gehege, In der Scheune irgendwo im Stroh zusammen mit den Katzen oder auch gut und gerne mal bei den Kälbern gelandet. Ich konnte helfen die Kartoffeln zu waschen und die Kühe zu melken. Lieber kaufe ich dort ein, wo ich weiss, wie es den Tieren geht, wer die Bauern sind und so brutal es auch klingen mag, wo ich den Namen vom Kälbchen kenne, dass auf meinem Teller liegt.

    Ich werde nicht von mir behaupten, all mein Essen nur von den Bauernhöfen meines Vertrauens zu kaufen, dass läge nicht nur nicht in meinem spärlichen Azubi-budget drin, ich habe leider auch nicht alle zwei Tage Zeit vorbeizufahren, da die leider nicht ganz auf der Strecke liegen. Aber im Rahmen des Möglichen versuche ich so meinen Beitrag zu leisten.

    Tierische Produkte ganz zu boykottieren führt meiner Meinung nach nirgendwo hin. Im Gegenteil, wenn der Umsatz sink, müssen die Produktionskosten auch gesenkt werden und eine Welt ganz ohne tierische Produkte, na holla, nicht um sonst existiert das Prinzip des fressen- und-gefressen-werden. Wo sollen die ganzen Nutztiere hin? Ab in die Wildnis, um dort zu sterben? Unter so einem Verhalten leiden im Endeffekt die falschen, gerade jene Bauernhöfe, deren Produkte dank guter Tierhaltung noch etwas teuer sind, werden noch vor allen anderen elendig zugrunde gehen, weil irgendwann nur noch Miesen gemacht werden.

    Können andere Nahrungsmittel das damit einhergehende Defizit ausgleichen oder nicht?
    Sieht man einmal über das viel diskutierte B12 hinweg. (Das im Zweifelsfall problemlos mit ein Paar Tabletten gehoben werden kann) Behaupte ich: Ohne Zweifel, wie gesagt, ich habe mich noch nie so fit und gesund gefühlt. Auch vom Geschmack her vermisst man überraschenderweise nichts. Vergleicht mal einmal wichtige Werte, schneiden Vegetarier und Veganer oftmals sogar besser ab als der Rest. Man schaut halt auch einfach mehr drauf was man isst. Wenn man gezwungen ist immer über alles drei Mal drüber zu gehen, hat man auch noch mal Zeit nachzudenken ob man das wirklich essen will und hat man bei so manchen Fertigprodukten erst einmal auf die Zutatenliste geschaut, vergeht einem gerne mal der Appetit darauf.


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    Ist einer Vegetarier/Veganer? - Seite 3 Empty Re: Ist einer Vegetarier/Veganer?

    Beitrag von Sophia So März 20, 2016 8:07 pm


    Sich vegan zu ernähren ist im Moment und immer mehr sehr trendy. Aus welchen Gründen auch immer, ethisch, spirituell oder einfach nur aus Mode.

    Schwierig finde ich dabei, dass viele Fertigprodukte in Alternative mit Weizen hergestellt sind. Und Weizenprodukte sind alles andere als gesund. Soja ist auch nicht unbedingt förderlich, außer in fermentierter Form, man sollte also aufpassen.

    Am besten finde ich viel Salat, Obst, Nüsse und Gemüse zu essen und besonders wenn man älter wird möglichst auf Kohlehydrate in Form von Körnerprodukten zu verzichten. Und wie schon oben gesagt, immer bisschen schauen wo die Sachen herkommen. Bio ist immer besser.

    Milchprodukte sind Schrott, weiß man auch mittlerweile, ich kann trotzdem auf meinen geliebten Käse nicht verzichten. Ganz ehrlich, wenn ich nur Obst und Gemüse esse habe ich permanent Hunger. Weil ich den veganen Fertigkram nicht essen will, esse ich Eier und auch etwas Fleisch.

    Ich habe keine Allergien wie oben beschrieben, viele Kinder leider an diversen Unverträglichkeiten wie Zöliakie. Das tut mir so leid und ich führe es auf die vielen Umweltgifte zurück.

    Es gibt, zumindest in Großstädten, jetzt auch diese „clean vegan food“ Restaurants. Ok, ist vielleicht etwas teurer als die Pommes Bude an der Ecke, aber es zeigt, es gibt immer mehr Menschen die sich bewusst ernähren wollen. Finde ich eine gute Bewegung.
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    Ist einer Vegetarier/Veganer? - Seite 3 Empty Re: Ist einer Vegetarier/Veganer?

    Beitrag von Gotthelf So März 20, 2016 8:40 pm

    Ich selbst bin kein Vegetarier, kenne aber welche, die es sind.

    Ich muss dazu sagen, dass ich die Begründung, dass man nicht Schuld an der "Ermordung" von Tieren sein will, ein wenig lahm. Wenn es keinen Fleischkonsum gäbe, wären viele dieser Tiere überflüssig und man würde sie einfach so abschlachten, um Platz für etwas nützliches zu schaffen. So ist unsere kleine perverse Welt nunmal...

    Da finde ich die Erklärung der Inder schon konsequenter: Sie essen kein Fleisch, denn das könnte ja jemand aus der Familie sein Very Happy

    Kenne eine Veganerfamilie, in der ein 6-jähriger Junge aussieht wie 2, die Eltern sind so dünn, dass man alles sieht... Das ist für mich kein Lebensstil, sondern eine Krankheit.


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    Ist einer Vegetarier/Veganer? - Seite 3 Empty Re: Ist einer Vegetarier/Veganer?

    Beitrag von Sophia So März 20, 2016 9:11 pm


    Mensch Gotthelf, das hört sich ja böse an mit der Vegan-Familie. Wie auch immer man da zu stehen mag, Vegetarier und besonders Veganer müssen aufpassen, dass sie ihre Vitalstoffe alle beieinander haben. Da scheint bei der Familie einiges im Argen zu liegen. Einfach nur auf tierische Produkte verzichten kann krasse Mängel hervorrufen. Köpfchen ist schon angesagt.

    Und leider muss ich Dir Recht geben, wenn wir keine Tiere bräuchten, gäbs auch keine mehr. Will ich jetzt garnicht weiter ausführen. Für die Inder ist alles Familie, ja. Und die Indianer fragen den Hirsch vorher ob sie ihn erlegen und essen dürfen.
    Ich hab mal in einem Buch von einem Typen gelesen der mit Tieren kommunizieren konnte, der hat mit einer Kuh gesprochen. Sie hat ihm erzählt, sie hätten garnichts dagegen von uns gegessen zu werden, aber sie möchten gut behandelt werden. Das hat mich sehr berührt.

    Für mich geht es um das Wie und nicht um das Was. Es gibt Menschen die brauchen Fleisch, ein Löwe braucht auch Fleisch. Sind diese deshalb böse? Gegenseitiger Respekt im großen Kreislauf. Darum gehts doch, oder?
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    Beitrag von Gotthelf So März 20, 2016 9:15 pm

    Ja, aber deshalb sagte ich auch perverse Welt... Was man heutzutage nicht alles tut, um die Produktivität zu steigern. Vom Sägespänebrot sind wir nicht weit entfernt


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    Beitrag von Sophia So März 20, 2016 9:27 pm


    Sägespänbrot, ja, hatten wir alles schon, aber damals war es echte Hungersnot.
    Ansonsten, auch ja, Irrenhaus hier auf dem Planet. Und sogar noch viel mehr irre. Ist einer Vegetarier/Veganer? - Seite 3 2588804640
    Aber wir haben ja unser Forum hier.
    Die Guten gibts auch zum Glück, sonst wären wir längst nicht mehr.
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    Beitrag von lorde Di März 22, 2016 3:37 pm


    Kenne eine Veganerfamilie, in der ein 6-jähriger Junge aussieht wie 2, die Eltern sind so dünn, dass man alles sieht... Das ist für mich kein Lebensstil, sondern eine Krankheit.

    Hoppala, un dich kenne Veganer, die unglaublich gesund und fit sind und eine Mutter, deren vegan ernährtes Kind ebenfalls super bei Kräften ist und wesentlich weiter entwickelt als der Durchschnitt.

    Sophia hat das schon schön gesagt: Man muss halt mit Köpfchen essen, aber das sollte man in jeder Ernährungsform.


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    Beitrag von Gotthelf Di März 22, 2016 4:11 pm

    Sicher, man kann bekanntlich auch alles, was der Körper braucht, in Vitaminkapseln einnehmen...

    Nicht, dass Fleich usw. in der heutigen Zeit bei der Chemie so wertvoll wäre, aber kleinen Unterschied gibt's glaub ich dennoch...

    Naja, jedem das seine


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    Ist einer Vegetarier/Veganer? - Seite 3 Empty Re: Ist einer Vegetarier/Veganer?

    Beitrag von lorde Di März 22, 2016 4:38 pm

    Da bin ich aber gespannt, was genau möchtest du denn mit deinen Kapseln ersetzt haben wollen? Mir fällt neben dem umstrittenen B12 absolut nichts ein, was man nicht auch aus pflanzlichen Quellen bekommt - meist sogar besser.


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    Ist einer Vegetarier/Veganer? - Seite 3 Empty Re: Ist einer Vegetarier/Veganer?

    Beitrag von Gotthelf Di März 22, 2016 4:45 pm

    Ich will nichts mit den Kapseln ersetzt haben, sondern darauf hinweisen, dass so gut wie alles möglich ist. Ich muss nur sehen, wie viel meine Großmutter jeden morgen schluckt.

    Gibt ne ganze Reihe von Vitamintabletten für Sportler. Es gibt für ungefähr jeden scheiß Tabletten. Dass sie eigentlich meist mehr schaden als nutzen, muss man auch erst zehnmal sagen, bevor es einer kapiert.


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    Ist einer Vegetarier/Veganer? - Seite 3 Empty Re: Ist einer Vegetarier/Veganer?

    Beitrag von Sue Mi März 23, 2016 12:03 am

    Gibt's hier eigentlich noch andere Vegetarier/Veganer außer mir, oder trauen die sich nur nichts zu sagen? Man bekommt nämlich immer wieder dumme Sprüche zu hören (a la "Du isst meinem Essen das Essen weg"), und da kommt einem echt irgendwann das Kotzen, darum entschuldigt schonmal meinen harschen Tonfall.

    So. Ich oute mich hiermit. Wer will, der kann mich ja in eine Schublade stecken.
    Und um euch zu beruhigen: Nein, ich stelle mich nicht regelmäßig in einer Pfütze aus falschem Schweineblut in die Fußgängerzone und erzähle den Leuten, wie grausam sie sind. Das halte ich nämlich für sinnlos. Jeder muss selbst entscheiden, wie er sich ernähren will.

    Wer's genau wissen will: Ich esse zu 100% vegetarisch und zu 80 - 90% vegan, abwechlsungsreich mit viel Gemüse, und nehme jedes Vierteljahr eine Woche lang B12 ein, weil das nur in tierischen Produkten ausreichend vorkommt. Über Winter nehme ich ab und zu D3, das hat aber nichts mit der Ernährung zu tun, sondern mit dem Sonnenlicht.
    Sport mache ich viel zu wenig, Süßes esse ich viel zu viel. Und ich bestelle ab und zu Pizza. Ich bin also ein ganz normaler Mensch!

    Zur Gesundheit: So gut wie alle Veganer, die ich kenne, und das sind einige - Internet lässt grüßen - lassen regelmäßig beim Arzt die entsprechenden Blutwerte checken. Aber eigentlich ist das jedem zu empfehlen, denn man kann sich - oh Überraschung! - sowohl als Veganer als auch als Vegetarier oder Fleischesser scheiße ernähren.

    Wer mich in sachlichem Ton was zum Thema fragen möchte, der kann das hier gerne tun. Aber irgendwelche reißerischen Skandalfälle möchte ich hier nicht diskutieren.
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    Ist einer Vegetarier/Veganer? - Seite 3 Empty Re: Ist einer Vegetarier/Veganer?

    Beitrag von lorde Mi März 23, 2016 12:55 pm


    Man bekommt nämlich immer wieder dumme Sprüche zu hören (a la "Du isst meinem Essen das Essen weg")

    Das ist tatsächlich dumm und irgendwo auch ziemlich traurig weil hinter dem Spruch sehr viel wahres steckt. Was hier als Spass angesehen wird, ist andernorts ein Erfolgs- und Profitkonzept.

    An wie vielen Orten sind Menschen schon verhungert, während die Fleisch- und Fischindustrie in genau jenen Ländern durch Export schön Gewinn abwirft? Irgendwann wird man einsehen müssen, dass die Nutztierhaltung alles andere als rentabel ist und auf lange Sicht gesehen in einen Engpass führen wird.

    In eine Schublade stecken wird dich hier übrigens denke ich keiner. Wir sind doch alle sehr aufgeschlossen und blöd angemacht wird hier für gewöhnlich eigentlich auch keiner. Wink


    sowohl als Veganer als auch als Vegetarier oder Fleischesser scheiße ernähren.

    Tatsache. Aber als Veganer, bist du dir denke ich mehr darüber im klaren und machst dir meistens auch mehr Gedanken über dass was dein Körper braucht als ein Mischköstler. Ist zumindest meine Erfahrung und dass Vegetarier und Veganer im Schnitt auch deutlich gesünder sind, liegt zu einem grossen Teil bestimmt auch an diesem Bewusstsein.

    Uuund nein, ich meine damit nicht, dass man sich dann nie was gönnt, ich hab erst neulich einen riesigen Eisbecher voll mit dem green fairy Schokoladeneis verdrückt um den Frühling zu feiern. Hat keinen deut weniger Fett, Zucker oder Kalorien als normales Eis. Tja, dafür wollte keiner was abhaben weil alle denken, dass kan nur eklig sein. Gut für mich. Twisted Evil


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    Ist einer Vegetarier/Veganer? - Seite 3 Empty Re: Ist einer Vegetarier/Veganer?

    Beitrag von Sue Do März 24, 2016 12:15 am

    In eine Schublade stecken wird dich hier übrigens denke ich keiner. Wir sind doch alle sehr aufgeschlossen und blöd angemacht wird hier für gewöhnlich eigentlich auch keiner. Wink
    Mag sein, Autoren (oder wie man uns nennen mag) sind ja in der Regel empathische Menschen, die es erstmal hinterfragen, wenn sie irgendeinen Blödsinn hören - möchte ich doch hoffen.^^

    Darüber hinaus kann ich dir in allen Punkten nur Recht geben!
    Deinen Versuch finde ich übrigens sehr bewundernswert. Ich hätte das damals, als Fleischesser/Neuvegetarier, niemals gemacht! Ich hätte gesagt, dass sowas nicht geht, und fertig.
    Von dem her ist diese "Modewelle" vielleicht gar nichts Schlechtes für diejenigen, die es gern mal versuchen würden - nur schade, dass damit so eine Geldmacherei einhergeht. Das hast du ja auch selbst festgestellt. Das kann man aber mehr oder weniger umgehen, zumindest außerhalb der Schweiz. Ist einer Vegetarier/Veganer? - Seite 3 3788185348
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    Ist einer Vegetarier/Veganer? - Seite 3 Empty Re: Ist einer Vegetarier/Veganer?

    Beitrag von Gast Sa Apr 02, 2016 4:06 pm

    Also ich habe mich lange Vegan und noch länger vegetarisch ernährt. Warum?

    Hauptsächlich weil ich die üble Ausbeutung nichtmenschlicher Tiere nicht durch meinen Konsum unterstützen möchte (ich empfinde übrigens auch das handeln der ALF als legitim). Auch andere Themen (Welthunger durchübermäßigen Fleischkonsum) spielen mit rein. Außerdem lässt sich mMn. jedes tierische Produkt (okay, außer vielleicht Käse) mindestens gleichwertig vegan ersetzen.
    Jetzt kommen wir aber zu dem Problem dass auch viele Vegan lebende Menschen die Tierausbeutung unterstützen. Zum Beispiel dadurch dass sie Vegane Lebensmitteln von Konzernen kaufen die auch Tierfabriken betreiben. Okay, auch darauf lässt sich achten. Aber profitieren nicht auch die Supermärkte und Läden bei denen ich meine veganen Produkte kaufe von der Ausbeutung von Tieren? Und rein vegane Läden gibt es kaum. (An dem Punkt könnte auch über die moralische Legitimation von Ladendiebstahl diskutiert werden, aber das führt mMn. zu weit vom ursprünglichen Thema weg)

    Worauf ich rauswill ist, solange wir innerhalb des kapitalistischen System leben können wir kaum vermeiden durch unseren Konsum irgendwo Schaden anzurichten, wir können nur versuchen unseren Konsum zu reflektieren und versuchen ihn so anzupassen das wir weniger Schaden anrichten.

    Jetzt könnte eventuell jemand fragen warum ich mich nicht mehr Vegan ernähre wenn ich das so sehe. Ganz einfach, ich habe eine andere Ernährungsweise entdeckt die hier interessanterweise noch gar nicht thematisiert wurde, den Freeganismus. Worum geht es dabei? Nun ja, in unserer Überflussgesellschaft werden enorm viele Lebensmittel weggeworfen. Freeganer*innen ernähren sich von "geretteten" Lebensmitteln die entweder "containert" wurden, also aus den Mülltonen von Supermärkten/Läden genommen, oder Lebensmitteln die aufgrund von Vorschriften/Mhd. nicht mehr verkauft werden dürfen und deshalb von Läden an Freeganer*innen und Foodsharing-Gruppen verschenkt werden.
    Das hat insgesamt viele Vorteile. Es ist ein politisches Statement gegen die Wegwerfgesellschaft, ermöglicht Ernährung ohne damit irgendeinen Konzern zu untersützen und kostet nichts (für mich ein nicht ganz unwichtiger Punkt). Hat einen großen Nachteil, im Gegensatz zum Veganismus funktioniert es nicht wenn es alle machen.

    Jetzt haben wir aber das Problem das sich diese Ernhährungsweisen ein wenig widersprechen. Ich meine, es wäre doch absurd wenn ich einen guten Käse oder ein paar Packungen Räucherlachs containere und sie dann nicht esse. Das wäre außerdem absolut respektlos gegenüber den Tieren die dafür leiden und/oder sterben mussten. Deshalb gilt für mich, Freegan esse ich alles, eingekauft wird wenn überhaupt vegan (die Menschen die Ladendiebstahl als moralisch richtig sehen sollten selbstverständlich wenn sie sich für diese Mischform von Ernährungseistellungen entscheiden auch nur vegan "einklauen", aber wie gesagt, anders Thema)

    Allerdings bin ich da auch nicht 100% konsequent. Wenn ich zb. meine Großeltern besuche esse ich was sie kochen und backen auch wenn sie jetzt doch ein Ei, Käse oder Honig reingetan haben. Ich meine, wenn es nix gegessen wird hat auch niemand was von. Wie gesagt, perfektionismus ist in dieser Frage mMn. nicht möglich. Auch während meiner Zeit im Knast habe ich teilweise nicht vegane (aber vegetarische) Sachen gegessen weil ich sonst schlicht und einfach nicht genug zu Essen gehabt hätte.

    So, das wars jetzt aber. Also das ist grob meine Einstellung zu dem Thema.
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    Ist einer Vegetarier/Veganer? - Seite 3 Empty Re: Ist einer Vegetarier/Veganer?

    Beitrag von Gotthelf Sa Apr 02, 2016 4:16 pm

    Das erinnert mich ein wenig an eine Geschichte von einem Schwein mit zwei Holzbeinen. "Ein so heldenhaftes Schwein isst man doch nicht auf einmal!" Very Happy
    Klar, Vegan essen hat seine Legitimierung, aber wir sollten eines nicht vergessen: Was der Körper tatsächlich braucht, bzw. verdauen und gebrauchen kann, ist evolutionstechnisch bedingt. Getreide und Milchprodukte nehmen Menschen erst seit einigen Jahrtausenden zu uns, darauf sind wir nicht ausgelegt.
    Es ist nunmal so, dass der Mensch schon immer Fleisch gegessen hat und auch braucht. Dass natürlich durch die heutige Technik im Fleisch nicht mehr viel Fleisch übrig ist, ist eine Schweinerei Wink


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    Beitrag von Sophia So Apr 03, 2016 6:19 pm

    @ Sue,
    dass Du als Veganer den Tieren das Essen wegisst, ist das Wahnwitzigste wass ich je zu diesem Thema gehört habe. Kaum zu glauben.
    Fleischproduktion, alleine schon das Wort tut weh, braucht ein vielfaches der Energie gegenüber pflanzlicher Nahrung.
    @ Shadow,
    den Ausdruck Freeganismus kannte ich nicht. Danke, ein neuer Input. Obwohl ich Menschen kenne die dieses praktizieren. Ich selbst muss im Moment aus Geldmangel mir einmal in der Woche aussortierte Frischware und Abgelaufenes in der Kirche abholen. Was übrig bleibt bekommen dann die Obdachlosen. Und da sind auch richtig gute Sachen dabei, sogar Bio. Die Supermärkte spenden also auch eine Menge.

    Alles in Allem, der bewusste Umgang mit sich und unserem Mitlebenden in Pflanzen- und Tierform ist für mich der Kern der Sache. Für mich ist alles mit Energie beseelt und möchte mit Respekt behandelt werden. Konsequent gesehen, jede Blume, jeder Baum und jedes kleine Küken.
    Je mehr Menschen sich bewusst werden welche Schönheit sich hinter allem verbirgt, desto mehr Chancen haben wir zu überleben. Was ja im Moment nicht gesichert ist.
    Und das ist eine Aufgabe die jeder selbst für sich machen muss.
    Ich wünsch uns alles Gute.
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    Beitrag von Gotthelf So Apr 03, 2016 7:42 pm

    Die Supermärkte spenden also auch eine Menge.
    Die dürfen einige Nahrungsmittel, zb Brot und Semmeln am nächsten Tag nicht mehr anbieten, wenn sie am ersten nicht gekauft wurden, selbst wenn sie noch gut sind. Alles, was nicht mehr "frisch" ist muss vom Supermarkt entsorgt werden. Glücklicherweise gibt es massig Leute, die das einsammeln, damit man es noch verwerten kann.


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    Beitrag von SeiraTempest Fr Sep 06, 2024 12:37 pm

    Ich hoffe es ist okay, einen so alten Thread zu entstauben Embarassed

    Ich bin jetzt seit bestimmt fast 3 Jahren überzeugte Vegetarierin.
    Ich muss aber sagen, dass ich Argumente von beiden Seiten durchaus schlüssig und logisch finde. Es gibt plausible Gründe für den Fleischkonsum, aber eben auch plausible Gründe dagegen.
    Die gängigsten kennen wir ja alle.
    Bei mir geht es aber hauptsächlich darum, dass ich finde, dass wir Menschen einfach zu sehr das eine Leben über das andere stellen. Tierleben sind für die meisten weniger wert, weil "Tiere können nicht sprechen", "Tiere haben keinen aufrechten Gang" (Was sowieso komplett falsch ist, es gibt Tierarten, die tatsächlich aufrecht gehen können), "Tiere sind weniger intelligent".
    Wir haben ja anscheinend "mehr Intelligenz" als Tiere, aber was machen wir damit? Wir nutzen diese nicht, um zu begreifen, wie wertvoll auch so ein Tierleben ist, wir nutzen sie, um uns über "niedere Kreaturen" zu stellen, wir profilieren uns nur damit, stellen uns auf eine höhere Stufe. Ich finde das einfach nicht richtig. Das ist aber natürlich nur meine persönliche Meinung und nichts davon ist als objektiver Fakt zu werten.

    Natürlich brauchen wir die Nährstoffe, aber es ist ein ziemlich weit verbreiteter Mythos, dass man mit einer fleischlosen Ernährung gewisse Nähstoffe "gar nicht mehr" bekommt. Das einzige, was etwas problematisch wird, ist Vitamin B12. Alles andere bekommt man ganz ohne Fleisch, indem man einfach seine Ernährung entsprechend anpasst. Meine Hausärztin hat mir gesagt, wenn ich genügend Milch zu mir nehme, sollte ich daraus auch etwas B12 gewinnen können. Ob das so stimmt, sei mal dahingestellt. Ich nehme aber eh oft Vitamine ein.

    Ich finde, die meisten informieren sich einfach nicht gut genug darüber oder schenken dem glauben, was "irgendwer erzählt hat" oder was sie "irgendwo gelesen haben". Meine Blutwerte waren auch mit fleischloser Ernährung im großen und ganzen Top, das einzige was immer fehlte war B12 und Vitamin D, manchmal auch Eisen aber das kann man auch gut durch heftige Regelblutungen verlieren. Außerdem ist meine Ernährung nicht gerade ausgewogen und gesund, ergo sind meine Mängel nicht auf den Vegetarismus zurückzuführen sondern darauf, dass ich meine Ernährung nicht entsprechend anpasse.

    Ich muss sagen, dass es mir persönlich deutlich besser geht, seit ich mit dem Fleisch aufgehört habe. Ich bin meine Akne losgeworden, meine ständige Übelkeit und mein Reizdarmsyndrom hat sich deutlich verbessert.
    Vor allem muss man aber auch sagen, dass viele nicht wissen, dass Fleisch nur in gewissen Maßen gesund ist. Daher empfehlen Ernährungsratgeber und dergleichen auch, nicht jeden Tag Fleisch zu essen und auch nur bestimmtes Fleisch zu essen.

    Mittlerweile gibt es, finde ich zumindest, sehr gute Alternativen. Mir schmecken viele Fleischersatz-Produkte tatsächlich besser und ich finde sie vor allem von der Konsistenz sehr viel angenehmer. Ich war ohnehin bei Fleisch immer sehr mäkelig. Und ich bin für diese Alternativen sehr dankbar, denn den Grund "es schmeckt halt" kann ich durchaus nachvollziehen.


    Am Ende des Tages muss aber jeder für sich wissen, welche Moral er vertritt und welche Gründe er besser findet und vor allem, was er gerne essen möchte. Ich bleibe Vegetarier und ich vermisse dabei nichts. Wink
    Und ich bin nicht so einer, der dann anderen vorhalten muss, dass sie Fleisch essen. Solang ich es nicht essen muss, ist alles gut Laughing
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    Ist einer Vegetarier/Veganer? - Seite 3 Empty Re: Ist einer Vegetarier/Veganer?

    Beitrag von uhdrapur Fr Sep 06, 2024 1:02 pm

    Sag ich halt auch mal was dazu.

    Eine Ernährung, die ohne schulmedizinische Rezepte tödlich ausgeht, ist widernatürlich. Vegetarier sein, könnte mit Einschränkungen so halb funktionieren, Veganer sterben ohne meine Rezepte ab. Unter Veganern findet man einen statistisch viel höheren Prozentsatz an Menschen, die neben vielen anderen Dingen auch gegen Schulmedizin und industriell gefertigte Medikamente sind. Ich fände es spaßig ihnen dabei zuzusehen, wie sie ohne Ärzte und Pharmaindustrie überleben wollen.

    Gott hat nicht die Proteasen in meine DNA kodiert, damit ich sie ignoriere. Oder anders: die stark naturverbundenen Vegetarier und Veganer klammern aus dem Begriff "Natürlich leben" offenbar das vollkommen natürliche Essen von Tieren aus. Dürfen sie, jedem Tier sein Plaisier - solange sie aufhören mich zu missionieren.

    Generell kann m.E. jeder genau das tun und machen, was er mag, solange er mir damit nicht auf die Nerven geht. Leider ist mir bislang in meinen 63 Jahren noch niemals einer untergekommen, der mich zum Fleischessen bekehren wollte - umgekehrt kann man sich kaum retten. Ein Veganer sagt es einem, dass er vegan isst: ob man es will, oder nicht. Und dabei wird ihr Missionarseifer in den letzten Jahren zunehmend militant, totalitär und dominant. Und das ist der Punkt, ab dem ich mich selbst bewaffne.

    Ich habe nichts dagegen, wenn die Minderheit der Veganer an Schulen und in Werkskantinen die große Mehrheit dazu zwingt, an einem Tag die Woche vegan / halal / kosher / sonst was zu essen - solange die Mehrheit wiederum die Minderheit an einem Tag die Woche zwingen darf, Steaks zu essen. Und zwar vom Schwein und nicht geschächtet. Wenn das inakzeptabel ist, sollen sie sich ihr Essen von zu Hause mitbringen. Und sie sollen aufhören, andere Kinder zu demütigen, zu schlagen, anzuspucken oder zu töten, die nicht ihrer Ansicht sind. So weit ich weiß, gibt es auf der Welt einen Haufen Orte, wo diese Menschen ein ihnen genehmes Essen finden: in Teheran, in Tel Aviv oder im Alnatura um die Ecke. Warum wollen sie mir ein Verhalten aufzwingen?

    Der Versuch, an Kindergärten oder in Schulen die Kost einer Minderheit allen anderen aufzuzwingen, ist absolut inakzeptabel. Ich werde stinksauer, wenn Kinder nach Hause kommen und die vegane Erzieherin ihnen für Eltern mitgegeben hat, dass das Kind bitteschön die Schokoriegel und das Wurstbrot nicht mehr mitbringen soll.


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    Beitrag von SeiraTempest Fr Sep 06, 2024 1:15 pm

    uhdrapur schrieb:Leider ist mir bislang in meinen 63 Jahren noch niemals einer untergekommen, der mich zum Fleischessen bekehren wollte - umgekehrt kann man sich kaum retten.

    Ja, das empfinde ich leider auch so und ich schäme mich wirklich im Namen aller Vegetarier im höchsten Maße für diese Intoleranz.
    Ich wurde schon häufiger dafür gelobt, dass ich anderen nicht vorschreiben will, was sie zu essen haben. Ich muss auch nicht jedem ins Gesicht schmeißen, dass ich Vegetarier bin. Wenn, dann sage ich es nur als Information, wenn es ums essen geht und mir jemand Fleisch anbieten möchte oder sowas. Dann geb ich eben kurz die Info. Ansonsten mache ich aber einfach mein Ding und lasse die anderen ihres machen. Wer bin ich, anderen vorzuschreiben, welche Moral und welche Meinung sie zu vertreten haben? Niemand bin ich. Ich habe gar nicht das Recht dazu. Und ich finde es sehr schade, dass die meisten Vegetarier das leider nicht so sehen und denken, sie könnten sich über andere stellen weil sie ja, ihrer Meinung nach, "das Richtige tun". Was "das Richtige" ist, muss aber jeder für sich entscheiden. Keinem steht es zu, das einfach so für alle festzulegen.

    Und ich bin mir sicher, dass viele schon allein wegen diesen militanten und extremistischen Exemplaren keine Lust haben, Vegetarier zu werden. (Mir ging es da zumindest ähnlich, ich wollte meiner sehr militanten Cousine diesen Erfolg nicht gönnen. Aber erstens haben wir eh keinen Kontakt mehr und zweitens ist mir mittlerweile auch wurscht, ob sie sich dann jetzt einen ins Fäustchen lacht, weil ich nun doch Vegetarier bin)

    Ich wünschte wir könnten einfach mehr leben und leben lassen. Natürlich ist es blöd, wenn andere auf das spucken, was man selbst so wichtig findet aber man kann eben nichts dagegen tun. So ist das Leben nunmal. Und damit muss man eben klarkommen. Man kann nur selbst, für sich, sein Leben so leben wie man es für richtig hält. Aber was andere tun kann, darf und sollte man nicht zu kontrollieren versuchen.

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    Beitrag von uhdrapur Fr Sep 06, 2024 1:25 pm

    Siehst du? Und wenn mich Leute wie du zum Essen besuchen, würde ich sogar versuchen, ohne Fleisch zu kochen  Ist einer Vegetarier/Veganer? - Seite 3 951042362

    Aber was andere tun kann, darf und sollte man nicht zu kontrollieren versuchen
    Right, und dabi ist es egal, ob es um Kopernikus oder dir Greta mit ihrem Klebstoff geht


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    Beitrag von Alastor Fr Sep 06, 2024 1:30 pm

    Mir ist es ja eigentlich egal was jeder macht.
    Ich selbst esse auch Fleisch, aber in Maßen.
    Wenn ich einige Tage kein Fleisch esse hat das bei mir tatsächlich physiologische Auswirkungen.
    Mein Körper ist ein schlechter Futterverwerter und scheint tatsächlich ab und an Fleisch zu brauchen. Das beschreibe ich aber eher als die Ausnahme, als die Regel!
    Was ich aber gar nicht verstehe ist, wenn man Fleisch wegwirft Ala „ups Zuviel gekauft/auf den Teller gelegt“ und statt es weiter zu verwenden wird es entsorgt.
    Das empfinde ich als respektlos gegenüber dem Tier.
    Ist aber wohl normal, da kaum einer die Verbindung zwischen Fleisch und lebendem Tier im Kopf hinbekommt.
    Jeder der Fleisch isst, sollte sich meiner Meinung nach mal eine Schlachtung live anschauen… viele lehnen das aber kategorisch ab. Natürlich ist das ein theoretisches Gedankenspiel… Es ist nicht so einfach das sich irgendwo anzuschauen. Wer es aber schon vom Gedanken her kategorisch ablehnt ist nicht  in der Lage sich damit zu beschäftigen und sollte eigentlich kein Fleisch essen, weil das Fleisch als Ding und nicht als ehemalige atmendes Lebewesen gesehen wird.


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    Es waren seine eigenen Tränen.

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    Ist einer Vegetarier/Veganer? - Seite 3 Empty Re: Ist einer Vegetarier/Veganer?

    Beitrag von SeiraTempest Fr Sep 06, 2024 2:19 pm

    uhdrapur schrieb:Siehst du? Und wenn mich Leute wie du zum Essen besuchen, würde ich sogar versuchen, ohne Fleisch zu kochen  Ist einer Vegetarier/Veganer? - Seite 3 951042362

    Das wäre für mich tatsächlich nichtmal notwendig. Ich geb mich dann gerne auch mit trockenen Kartoffeln oder Nudeln mit Zimtzucker zufrieden, Hauptsache keiner muss meinetwegen auf irgendwas verzichten. Ich fänd's ja auch blöd, wenn ich verzichten müsste weil da ein Hansel ist, der jetzt dies und jenes aber nicht will. Ich sage dann immer es war ja meine Entscheidung kein Fleisch mehr zu essen, also muss ich dann auch damit leben, wenn es für mich mal nichts oder weniger gibt.

    Ich fand's lustig als ich meiner Mutter sagte, dass ich Vegetarier bin und sie reagierte mit "Ich höre aber nicht auf Fleisch zu essen" und lustigerweise ist das oft die Reaktion, die ich kriege. Ich sage dann jedesmal "Hat doch auch keiner gesagt, dass du das sollst" Laughing

    Ich hab tatsächlich aber auch schon sehr feindselige Reaktionen bekommen. Ich hatte z.B. mal in nem Chat das Gesprächsthema und hab dann eben im Rahmen des Gesprächs, weil es passte, gemeint dass ich kein Fleisch esse. Reaktion von einem: "Zwing mir nicht deine Meinung auf". Ließ absolut nicht mit sich reden und ne Aufklärung war nicht möglich. Dann wurde ich auch noch als "Pflanzenfresser" bezeichnet. Da tats also leider auch nur noch der Block-Button. Ist einer Vegetarier/Veganer? - Seite 3 2939384546
    Gut, ich kanns nachvollziehen, so wie die meisten meiner Sorte drauf sind, aber ich hab ja noch versucht es aufzuklären und alles, aber derjenige hat mMn einfach komplett überreagiert. Keine Ahnung, was Vegetarier dem zuvor angetan haben, dass der so drauf war. Ist einer Vegetarier/Veganer? - Seite 3 2939384546


    @Alastor

    Ich finde das auch immer so ein bisschen "scheinheilig", wenn Leute dann meinen "Ja ne ein Tier schlachten ist grausam, das will ich nicht sehen, weder noch es selbst tun". Dabei aber vielleicht gerade das Schnitzel auf dem Teller zurechtschneiden. Ich muss da echt meinen Vater loben, ich finde es zwar nicht gut, dass er Tiere auch selbst schlachten würde aber damit ist er zumindest nicht scheinheilig. Er kann das sehen und es sogar selbst tun, er ist sich damit also durchaus bewusst, wo sein Fleisch herkommt. Das verdient meinen Respekt OBWOHL ich es nicht gut finde. Denn das kann eben auch nicht jeder und die meisten "verdrängen" eben einfach, wo das Fleisch auf ihrem Teller herkommt. Für die ist das dann wirklich nur noch "Ware" und die Assoziation mit einem lebenden Wesen findet längst nicht mehr statt.
    Und wie du auch sagst dieses wegwerfen. Das Tier ist in dem Moment gestorben, damit es jemand wegwirft. Völlig umsonst geschlachtet worden. Wobei ich das wegwerfen von Lebensmitteln aber auch allgemein nicht gut finde und ich selbst mich immer drum bemühe, möglichst nichts wegzuwerfen (klappt natürlich nicht immer. Dann hat man etwas doch mal einen Tag zu lang liegen lassen und schwubs ist Schimmel dran oder es ist hart geworden oder was auch immer)
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    Beitrag von uhdrapur Fr Sep 06, 2024 3:43 pm

    Dabei essen ja die meisten Fleischfressern mehr als genug Vegetarische und vielleicht sogar vegan.

    Wenn ich nur an Zwetchgenknödel denk, oder - seufz - an Dampfnudeln mit Vanillesoße. Kartoffelpuffer mit Apfelmus, schluchts, ich vermisse sie schon, wenn der letzte noch auf der Zunge vergeht! Oder -Heulkrampf - frisches Brot mit 2 cm Butter und 3 cm Nutella!


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    Beitrag von Incendium Fr Sep 06, 2024 4:54 pm

    Disclaimer:
    Ich gehe im Folgenden auf Ernährung und Risiken von Ernährung ein. Wenngleich es Studien, Berichte und Empfehlungen gibt, die bestimmte Ernährungen empfehlen und vor anderen warnen, gilt die Faustregel: Ernährung ist kompliziert. Denn Ernährung kann selten isoliert betrachtet werden, was eindeutige Aussagen erschwert. Ich habe mir Mühe gegeben mit den Quellen. Aber bitte seht es mir nach, dass ein Forumsbeitrag kein wissenschaftliches Paper ist.

    So, und jetzt mache ich ein paar Claims.

    Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt einen Fleischkonsum von nicht mehr als 300 bis 600 Gramm pro Woche. Im Schnitt essen Deutsche zwischen 600 Gramm und einem Kilo Fleisch pro Kopf pro Woche. Und wenn man in Betracht zieht, dass sich ca. 10% dieser Menschen vegetarisch und ca. 1-2% vegan ernähren, fällt der tatsächliche Fleischkonsum von Fleischessenden im Schnitt noch höher aus als empfohlen.

    Darüber hinaus ist das DGE inzwischen von einer Warnung vor veganer Ernährung abgerückt. Im Gegenteil kann diese sogar in der korrekten Ausführung für durchschnittliche Erwachsene empfohlen werden.

    Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs gehören zu den häufigsten Todesursachen in Deutschland. (Beispiel Herzstiftung) Ebenfalls sind viele Deutsche adipös. (RKI)
    Das Risiko, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs zu erkranken, steigt offenbar, mit hohem Fleischkonsum.

    Zu der Behauptung, dass Veganer und Vegetarier häufiger an ernährungsbedingten Krankheiten oder Mangelerscheinungen leiden, gibt es keine wissenschaftlichen Belege. Ich möchte jedoch nicht unerwähnt lassen, dass es dort noch an Forschung bedarf. Im Allgemeinen gilt jedoch: Unabhängig des Ernährungstyps kann sich ungesund ernährt werden. Oder anders gesagt: Eine unausgewogene Ernährung bringt immer gesundheitliche Risiken mit sich.

    @uhdrapur
    Leider ist mir bislang in meinen 63 Jahren noch niemals einer untergekommen, der mich zum Fleischessen bekehren wollte - umgekehrt kann man sich kaum retten.
    Wenn wir jetzt schon mit anekdotischer Evidenz argumentieren: Für den schnellen Muskelaufbau wird oft der Verzehr von Fleisch als Proteinquelle empfohlen.

    Überlegungen, warum es sonst keiner empfiehlt:
    - Die meisten Menschen in Deutschland essen schon Fleisch.
    - Ein hoher Fleischkonsum zieht überwiegend Nachteile mit sich.

    Überlegungen, warum Vegetarier und Veganer oft auf die ethischen, ökologischen und sozialen Probleme hinweisen, die Fleischkonsum mit sich bringt:
    - Es ist generell sinnvoll, sich über Fakten und Moral auszutauschen.
    - Viele Menschen unterschätzen die wirtschaftlichen und ökologischen Probleme von Fleischproduktion. Das Tierleid ist zwar vielen rational bewusst, wird jedoch stets verdrängt.
    - Fleischproduktion ist ethisch, ökologisch und ökonomisch fragwürdig. Zumindest in der Intensität, in der sie von Deutschland betrieben wird.

    uhdrapur schrieb:Ich habe nichts dagegen, wenn die Minderheit der Veganer an Schulen und in Werkskantinen die große Mehrheit dazu zwingt, an einem Tag die Woche vegan / halal / kosher / sonst was zu essen - solange die Mehrheit wiederum die Minderheit an einem Tag die Woche zwingen darf, Steaks zu essen.
    Bist du Verschwörungsideologe? Kannst du mit Bezug auf die oben genannten Quellen und Risiken nachvollziehen, dass die Entscheidung von Kantinen, einmal in der Woche rein vegetarisches oder veganes Essen anzubieten, überhaupt nichts mit Ethik zu tun haben muss? Und noch weniger damit, anderen eine Meinung aufzuzwingen? Kannst du deshalb auch nachvollziehen, warum das umgedreht etwas unsinnig erscheint? Menschen dazu zu zwingen etwas unethisches, unökologisches und unökonomisches zu tun? Bestehst du darauf, jeden Tag Fleisch zu essen? Wenn ja, warum? Es ist in großen Mengen nicht gesund, schlecht für das Klima und ineffizient in der Produktion. Möchtest du es nur wegen des Geschmacks wegen? Wenn das so ist, dann wird die Debatte noch irrsinniger, denn: Grundsätzlich werden Menschen in Kantinen doch immer verschiedene Gerichte "aufgezwungen". Was kommt als nächstes? Der Feldzug für verpflichtend einmal Currywurst die Woche? Very Happy

    ---

    Ich wollte eigentlich noch darauf eingehen, warum ich diese Debatte darüber, dass man Tiere eher essen darf, wenn man selbst bereit wäre, sie zu töten, so verstörend finde. Und eine Grundsatzdiskussion anfangen, was "natürlich" ist und was nicht und inwieweit dieses "Argument" dazu genutzt werden kann, um die Lebensweise von anderen zu diskreditieren. Aber das hier hat schon ziemlich lange gedauert. Deshalb reicht das für heute.


    Gruß

    Sue und PBard mögen diesen Beitrag!


      Aktuelles Datum und Uhrzeit: Sa Dez 14, 2024 9:33 pm