Hey Leute,
endlich komme ich auch mal wieder dazu, hier im Forum zu sein. (Ich habe in meinem Leben wirklich noch nie so viel gearbeitet, wie in den letzten sechs Tagen... Und dann immer irgendwelche spontanen Treffen mit Freunden... Das war echt anstregend...)
elTrixi schrieb:Ich versuche in meinem Projekt zumindest damit zu spielen, dass es in meiner Welt verschiedene Mythen, Historische Ereignisse und einfache Geschichten gibt, die im Laufe des Textes von verschiedenen Figuren erzählt werden und immer irgendwie anders sind. Ein verschiedenes Ende oder andere Personen oder eine unterschidliche Moral. Da gibt es tatsächlich eine ganz große Auswahl an Vorbildern.
Incendium schrieb:In der Elfen-Saga von Bernhard Hennen ist es ähnlich. Im ersten Band unternehmen die Helden regelmäßig Zeitreisen in Zukunft, wodurch sie wesentliche Ereignisse der Geschichte verpassen (z.B. einen Trollkrieg, oder wie eine Elfenfeindliche Religion entstanden ist). Die nachfolgenden Bänder erzählen dann diese Geschichten. Ereignisse werden immer wieder aufgegriffen und zum Teil auch anders interpretiert. So werden dann auch Sagen und Märchen erdichtet, die auch nicht immer die Wahrheit erzählen. Eigentlich sehr spannend. Dadurch wirkt die Geschichte von Hennens Fantasy-Epos extrem lebhaft und glaubwürdig.
So, wie ihr zwei das aufgefasst habt, habe ich es eigentlich nicht gemeint, aber das sind auch sehr, sehr spannende Konzepte.
Wie du es versuchst, elTrixi, haben ein Freund von mir und ich auch versucht, es in unserer gemeinsamen Fantasysaga, die aufgrund von nicht wirklich existenter Story verworfen wurde, umzusetzen. Die ganzen Geschichten und Mythen und Sagen und Zeugenberichte und alles standen schon und es sollten Charaktere die Geschichte der Welt von unterschiedlichen Leuten immer wieder neu erfahren, aber wir hatten einfach keine guten Ideen, worum es nun wirklich handlen könnte.
Zu der Elfen-Saga: Das klingt total interessant, dass einfach Dinge ausgelassen werden und später eigene Bände darüber geschrieben werden, um die Lücken zu füllen. Ich finde aber, dass sich dies eher wie ein Prequel oder Sequel anfühlt, auch wenn es zeitlich innerhalb der Handlung angesetzt ist.
Vielleicht versuche ich das nochmal mit einem Beispiel zu erläutern, wie ich mir das an dem Tag vorgestellt habe, als ich das Thema erstellt habe:
Im ersten Buch soll Person A Objekt XY suchen. Dazu begibt er oder sie sich zusammen mit B und C auf eine Reise durch die Welt. Sie lernen neue Leute kennen, entdecken Orte, erleben Abenteuer.
Im zweiten Buch geht es dann eigentlich um dasselbe: A soll Objekt XY suchen und zieht mit B und C los. Doch es kommt alles ganz anders. Ein, zwei andere Entscheidungen führt dazu, dass sie ganz andere Leute kennenlernen, ganz andere Orte entdecken und völlig andere Abenteuer erleben, als es im ersten Buch der Fall ist.
Besonders experimentell wurde es in meinem Kopf dann, als ich überlegt habe, wie man dieses Konzept auf die Spitze treiben könnte: Sagen wir mal, B hat immerzu Eingebungen, die auch die Story pushen und Entscheidungen beeinflussen. Was wäre, wenn diese Fähigkeit eigentlich nur eine gedankliche Verbindung zu B aus dem jeweils anderen Buch wäre? Wenn diese Eingebungen quasi Seitwärtssprünge zum jeweils anderen Buch wären?
Theoretisch wäre es zwar komplett egal, ob man als Leser nur einen Teil lesen würde, weil die Geschichte in sich geschlossen ist. Um jedoch die kompletten Ausmaße der Welt und der Charaktere zu begreifen, wäre es doch notwendig, beide Bücher zu lesen.
TKarn schrieb:Du meinst bestimmt: Desperation (als Stephen King) und Regulator (als Richard Bachman).
Ja, genau, diese zwei Bücher meine ich. Ich habe mich auch gleich nach dem Erstellen des Themas nochmal darüber schlau gemacht. Es scheint ja zweimal um irgendeinen Dämon zu gehen, der eine Kleinstadt tyrannisiert. In dieser leben auch dieselben Charaktere, aber deren Konstellationen sind anders. Einmal sind A und B beispielsweise die Eltern von C und C und einmal sind C und D die Eltern von A und B, oder so ähnlich. Das finde ich auch ein sehr spannendes Konzept.
Hat irgendwer die Bücher gelesen und kann erzählen, wie diese Bücher wirklich funktionieren? Greifen sie auch Sachen aus dem jeweils anderen auf?
Ich weiß, eigentlich müsste ich die Bücher nur selbst lesen, aber Stephen King und ich funktioniert meistens nicht: Ich habe vier oder fünf angefangene Bücher von ihm im Regal stehen und schaff es einfach nicht durch seinen Schreibstil...
So, lange Antwort von mir!