Blake Saphyr
Ort: See
Zeit: Später Nachmittag / Abend
Playpartner: Gyrana
Er sah sie an auf ihre Worte. Sie klangen bitter. Er sah nach vorne. "Dann sind die Menschen ignorante Wesen, die nicht mehr als schwarz und Weiß sehen können oder sehen wollen." Seine Worte waren leise. Er sah zu ihr, als sie zu den Elfen kam. Die Elfen hassten sie, weil sie etwas verbrochen hatte... Ihr Gemüt hatte sie dazu gezwungen? Es war ein Teil ihrer selbst, den sie zu kontrollieren lernen konnte, aber Blake wusste, dass er was das anging selbst nicht groß raus posaunen konnte. Letzten Endes war der Grund, warum er so lange im Wald gelebt hatte, dass er seine Kräfte nicht unter Kontrolle gehabt hatte. Er hatte in ständiger Furcht vor sich selbst gelebt.
Er wollte noch etwas sagen, aber ihre Worte brachten ihn aus dem Konzept. Genug, dass er beide Speere sinken ließ. Er hasste. Ja, er hasste die Männer, die ihm seine Eltern und seine Kindheit genommen hatten. Vielleicht hätte er sie weniger verabscheut, wenn er einen Sinn darin gesehen hätte. "Egal was ein Mensch getan hat, nichts rechtfertigt es, ihn bei lebendigem Leib zu verbrennen. Habt ihr jemals einen Menschen schreien hören, der bei lebendigem Leib verbrannte? Lasst Euch gesagt sein, solltet ihr es jemals tun, es ist der schrecklichste Laut, den ihr je vernommen habt." Seine Stimme klang leise und fast tonlos. Sein Blick war hart und in ihnen stand ein Zorn, den er seit seinem elften Lebensjahr nicht besiegen hatte können. "Sie hatten auch mich getötet oder versklavt, hätten sie mich nicht für tot gehalten. Ich war elf Jahre alt und hatte nie auch nur einer Menschenseele ein Haar gekrümmt. Alles was ich je verbrochen hatte, war, den falschen Vater zu haben. Soll ich diese Menschen dafür lieben? Tut mir Leid, das kann ich nicht." Vielleicht hätte er darauf verzichtet, sie zu jagen, hätten sie ihm wenigstens seinen Bruder gelassen. Er wusste es nicht. Vielleicht hätte es ihm genug Sinn gegeben.
Er sah nach vorne und schloss die Augen. "Ich weiß. Tiere töten nie mehr als sie an Nahrung brauchen. Menschen, Elfen, Zentauren, Engel, Dämonen, Zwerge... all sie ermorden sich gegenseitig aus Rache, Neid, Hass, Vorurteilen... weiß der Teufel was. Tiere nehmen keine Rache. Aber es heißt nur, dass Tiere nicht lieben können, wie wir es können. Es gibt keine zwei Gefühle die näher bei einander liegen als Liebe und Hass..." Er sah nach vorne. Die Gedanken waren schon wieder zu sehr in dieser Richtung. Er schüttelte den Kopf und lachte leicht. "Wisst ihr was, ich habe das Gefühl, dass wir Gegenseitig in Wunden des anderen puhlen, die weit davon entfernt sind, verheilt zu sein. Ich kenne Eure Geschichte nicht, und ich habe nicht das Gefühl, dass ich das recht hätte, danach zu fragen. Vielleicht sollten wir die Vergangenheit da lassen, wo sie hingehört." Er wollte nicht darüber reden. Er hatte eigentlich schon viel zu viel gesagt. Er schloss die Augen und zwang sich an etwas anderes zu denken, sich auf die Geräusche der Natur und das Plätschern des Wassers zu konzentrieren. Erst als sie weiter sprach, öffnete er die Augen wieder und sah sie an. Etwas an ihr wirkte... zornig.
Er neigte den Kopf und musterte sie. "Aus der Sicht der Menschen? Ihr meint Eure Magier waren nicht in Gilden oder Zirkeln organisiert. Ich habe sowieso nie verstanden, warum man nur Magier oder Hexer sein soll, wenn man einer Organisation angehört." Er hob die Schultern. "Wenn man es so sieht bin ich auch kein Magier." Er hatte sich nie einer Gruppierung angeschlossen. Er stach seine Speere erneut ins Wasser und beförderte die Fische hinaus. Auch wenn er nur ungern in Teams arbeitete, einfach, weil es hieß, dass man sich öffnen musste, so war er doch durchaus dazu fähig. Naja... mehr oder weniger jedenfalls.
Er sah zu ihr. Sah ganz so aus, als lege sie nicht besonders viel Wert auf Zusammenarbeit. Warum verwunderte ihn das nicht? Es hieß auch, sich auf den anderen verlassen zu müssen, manchmal sogar blind. "Hmm... vielleicht scheint euch das so", meinte er leise. Die Frage beantwortete er nicht sofort. Er beförderte erneut zwei Fische aus dem Wasser - es waren nun sieben. Sie hatte immer noch nicht weiter gefischt. Offenbar wollte sie bei ihrem einen bleiben. Wie sie meinte.
Einen Moment lang sah er sie an. "Ich schätze, ich tue es, weil er sein Leben für mich geopfert hat. Nicht auf seine Ratschläge zu hören, wäre wie den Mann zu verraten, dem ich verdanke, dass ich noch hier stehe. Es wäre, wie auf das zu spucken, was er für mich getan hat. Du hast recht, Tiere nehmen keine Rache... aber sie würden sich auch nicht für einander opfern." Mit diesen Worten stach er ein letztes Mal zu und watete dann aus dem Wasser, wo er die Fische aufsammelte, sie tot schlug und noch einmal im Wasser sauber wusch. Erst auf ihre Worte zur Nacktheit und Schönheit sah er sie wieder an.
Er neigte den Kopf. "Ihr seid nicht hässlich", meinte er schlicht. Sie war schön. Nicht auf die gleiche Art und Weise, wie der Rest ihres Volkes vielleicht, aber auf ihre ganz eigene Art und Weise war sie es. Nicht wie ein schöner Sonnenuntergang oder ein Schwan. Mehr wie eine Klinge auf der das Licht des Mondes tanzte. Er lächelte kurz, spürte aber auch noch einmal den kurzen Schimmer von Rot, als er sich nun vorstellte, wie sie gemeinsam nackt durch die Wälder rannten. "Sollten wir das tun, wäre es mir eine Freude, wenn ihr mir zeigt, was es bedeutet, frei zu sein, denn ganz offensichtlich habe ich davon wenig Ahnung." Er sah zum Wasser und neigte den Kopf. Ja, er hatte schon die ganze Zeit Lust dazu gehabt, aber...
"Ich denke es ist besser, wenn wir erst zum Lager gehen, damit der Rest den Fisch vorbereiten kann", meinte er, während er den Fisch in Beiden Händen hielt. "Danach hätte ich nichts gegen ein Bad. - Wärt ihr so freundich und würdet meinen Mantel mitnehmen? Ich möchte das ungern mit dem Fisch zusammen tun." Er wollte nicht unbedingt die nächsten paar Tage unerträglich nach Fisch stinken.