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    Beitrag von Ireaster.Kei Sa Jun 06, 2020 8:06 pm

    Liebe Fantasy-LieberhaberInnen+!

    Ich schreibe an einem Fantasy-Roman über Alchemisten und mich würde interessieren: Wie findet ihr die Kombination Fantasy + Alchemie im Allgemeinen und habt ihr Must-read - Empfehlungen für mich? (Gerne auch mal was anderes als Terry Pratchett:zwink: )

    Ich sehe bei der Kombination Fantasy und Alchemie immer die Schwierigkeit Alchemie eindeutig von der Magie abzugrenzen, aber das könnte auch an mir liegen:D . Auch scheinen viele Alchemisten - Darstellungen immer wieder in diese "Zerstreuter - Laborant - Wissenschaftler" oder "Reagenzgläser-durch-die-Gegend-Schleuderer" - Klischees zu verfallen. Taugen Alchemisten also nur für Humoristisches? Wie seht ihr das?



    (PS: Falls es das Thema schon geben sollte, bitte an die richtige Stelle verschieben. Meine Suchfunktion hatte dahingehend nichts ergeben Alchemie in Fantasy-Romanen 3893987599 )
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    Beitrag von Earl Grey Sa Jun 13, 2020 9:03 pm

    Ich finde Alchemie auch super und finde, das liest man viel zu wenig.
    Spontan fällt mir nur "der Schrecksenmeister" von Walter Moers ein, das so in die Richtung gehen würde.

    Was die Magie angeht, würde ich es verbinden, denn wie soll Alchemie funktionieren, wenn nicht durch die Magie? Ansonsten wäre es ja reine Chemie, oder?


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    Beitrag von kralein So Jun 14, 2020 8:47 am

    Für mich gehören Alchemie und Fantasy auf jeden Fall zusammen, wenn man auch wenig darüber liest. Schade eigentlich.
    Und ich sehe auch eine ganz deutliche Abgrenzung zu den Magiern. Alchemisten sind Wissenschaftler, sie erschaffen durch die Kombination unterschiedlichster Zutaten erstaunliche neue Dinge. ZB den Klassiker, ein Pulver, welches man auf den Boden wirft und es erzeugt mit Puff und Knall eine riesen Rauchwolke, in der man verschwinden kann  Alchemie in Fantasy-Romanen 3810827906 . Keine Magie, Alchemie.
    Oder eine Lösung, die auf ein Schloss aufgetragen dieses zum schmelzen bringt und einem Gefangenen so die Flucht oder den Einlass ermöglicht. (Klar, wir wissen, das ist Säure, aber in den meisten Fantasywelten - pure Alchemie.)
    Oh, es gibt bestimmt noch viele Beispiele. Warum also nicht einmal eine Geschichte aus Sicht eines Alchimisten.

    Der Gehilfe eines Magiers, vielleicht eines schlechten Magiers, der sich mit Hilfe des Alchimisten einen Namen macht, da er seine Ideen als eigenen Zauber ausgibt. Bis dann schlussendlich der Magier versagt und der Alchemist sein wahres Können zeigt.

    Also, um Deine Frage zu beantworten, nein, Alchimisten taugen nicht nur für etwas Humoristisches. Für mich durchaus im Gegenteil. Alchimisten könnten in einer Erzählung jeden ernsthaften Part darstellen. Von Held, über Begleiter, bis hin zum Bösewicht. Und meiner Meinung nach durchaus überzeugend.

    Grüsse vom Kralein
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    Beitrag von Neclus Mandarius So Jun 14, 2020 11:05 am

    Moin moin,

    tatsächlich konnotiere ich Alchemisten nicht wirklich in irgendeiner Form humoristisch ^^
    Inwieweit man Magie und Alchemie voneinander abgrenzt, ist aber glaube ich ausschließlich eine Frage des Universums; man kann festlegen, dass Alchemie eine durch Magie unterstützte Art der Chemie ist oder dass Alchemisten Chemie mit bestimmten magischen Ingredienzen machen oder eine völlig von Magie abgegrenzte Version, die auf anderen Kräften oder einfach nur nicht real existierenden chemischen Elementen beruht.
    Wieder anders könnte man sagen, dass Alchemie einfach eine "unkonventionelle Art" von Magie ist -- bsp. von Magiern ausgeübt wird, die gar nicht viel magisches Talent/magische Kraft besitzen. Und anstatt eine mächtige Feuerwand zu erschaffen, streuen die dann Öl oder leicht entzündliches Pulver aus und brauchen nur einen winzigen Funken mit Magie zu erzeugen.
    Bei allem davon ist mMn nicht notwendig, dass der Alchemist irgendeinem Klischee folgt -- das passiert zugegeben in Büchern häufig, aber muss definitiv nicht.

    Was Buchempfehlungen betrifft: So direkt würden mir "Die Geheimnisse des Nicholas Flamel" einfallen -- das folgt mMn der letzten o.g. Alchemie-Interpretation (große Wirkung erzielen durch unkonventionellen Einsatz von wenig Magie und chemische Hilfsmittel). Die ersten Bände fand ich ziemlich gut, bei den letzten wurde es leider zunehmend abgehoben ... (kann man immer noch lesen, aber fand ich trotzdem schade)

    Viele Grüße
    Neclus


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    Alchemie in Fantasy-Romanen Empty Re: Alchemie in Fantasy-Romanen

    Beitrag von Schattenbrecher Di Jun 16, 2020 3:59 pm

    Da sind schon ganz schöne Antworten dabei.
    Ich steuere ein paar "Ressourcen" bei.

    Ich kann empfehlen, sich tatsächlich "zuerst" ein paar Wikipedia-Einträge zu lesen/überfliegen und sich schön durchzuklicken. So wie ich das verstehe, dreht es sich in der mystischen/magischen Alchemie um die Elemente, denen - vor allem in der richtigen Zusammensetzung - magische/heilige Eigenschaften zugeschrieben werden. Das Thema hatte früher tatsächlich eine hohe, wenn auch umstrittene Stellung in der Philosophie. Die hier wirkten inspirierend auf mich: (enthält auch Begriffe, die wissenschaftlich aktuell verwendet werden)
    Anmerkung: ggf sind die englischen Seiten (was bekannt sein dürfte) ausführlicher.
    Ich liste hier einfach die auf, die ich mir markiert habe.

    - Vier-Elemente-Lehre
    - "Vorsokratiker" & "Sieben Weise von Griechenland"
    - "Thales" (mein Favorit bisher, tolle Seite)
    - "Alkahest" & "Königswasser"
    - Chaosmagie
    - "Äther" (Begriffsunterscheidung/Seitenliste in Wikipedia über versch./ähnliche Begriffe)
    (Chaosmagie und Äther erinnern mich gerade an das Thema "Naturgesetze eines (versucht konsistenten) magischen Universums" - Da hat sich Neclus einen Zusammenhang zwischen den Begriffen Chaos und Äther hergestellt, wenn auch sehr kompliziert erklärt - was aber auch die Alchemie so komplex und unbegreifbar wirken lässt)  

    - "Schwarzer Körper" (was könnte man mit einem echten alles anstellen?)
    - "Glut (Lichtausstrahlung)"
    - "Sensibilisierung (Psychologie)" (könnte man mit dem nächsten verbinden)
    - "Stein der Weisen" (sollte man gelesen haben)
    - Metakommunikatives Axiom
    - "Deontische Logik" (Verhalten / Verruchtheit der Alchemisten: experimentieren an Fundamenten?)
    - "Wahn" (verrückter Wissenschaftler)
    - "Neugier" ("für die Wissenschaft")
    - Gewissen
    - "Materie (Philosophie)"
    - "Wesen (Philosophie)"
    - "Flora" und "Fauna" (Biologie/Erdkunde)
    - Infiniter Regress
    - Urteilsheuristik
    - Spielerfehlschluss
    - "Kreativität" (aber hallo!)

    - "Titanium" & "Mineral" (auf jeden Fall letzteres!)
    - "Wurzel (Pflanze)"
    - "Biom" (passend zu Fauna und Flora)
    - Sonnengleichnis
    - Fraktal
    - "retrograd" (wieder so eine Sammelseite für Begriffsseiten)
    - "Netzsensibilität" Razz
    - Konzeptkunst
    - "Grahams Zahl" (vollkommen abgedreht - würde ich mit Fraktalen und Schrödingers Katze verbinden)
    - Schmetterlingseffekt
    - Styx
    - Seher

    Meine bescheidene Liste ist natürlich nicht vollständig.
    Allgemein kann ich empfehlen, sich in den Bereichen
    Philosophie, Religion, Wissenschaft, Psychologie, Biologie und Magie durchzuklicken.
    Da kommen so manche Inspirationen und Aha-Momente dabei heraus!

    Pick dir raus, was dich anspricht. Wink
    Viel Vergnügen!

    Wissen ist Macht!


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    Beitrag von Jiyuu32 Do Mai 13, 2021 3:17 pm

    Unter Alchemie kann man recht unterschiedliche Konzepte verstehen, weshalb du konkretisieren solltest, was du genau darunter verstehst und wie es sich für dich von Magie abgrenzen lässt.

    Grundsätzlich kann man das Prinzip der Transmutation - die Verwandlung von etwas in etwas anderes - als die grundlegende Basis auffassen. Das "etwas" ist jedoch sehr variabel. Die alchemistischen Texte sind recht kryptisch und es ist bis heute kontrovers diskutiert, was man unter "salt", "mercury" und "sulphur" zu verstehen hat. Es könnte sich um die rein physische Materie von Stoffen handeln, aber auch um metaphysische Analogien in Bezug auf Seele, Körper und Geist. In der modernen Esotherik wird das Ganze auch gerne komplett losgelöst von physischer Materie betrachtet: es geht um die Verfeinerung und Destilation der eigenen Seele und somit um einen geistigen Transmutationsprozess.

    Lange Rede kurzer Sinn: Alchemie besitzt viel Interpretationsspielraum, vom Mischen von Tränken (z.B. in Skyrim) über allgemeine Umwandlungsprozesse (z.B. Fullmetal Alchemist) bis hin zu rein esoterischen Ansätzen (z.B. New Age Esoterik).
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    Beitrag von Schattenbrecher Do Mai 13, 2021 3:41 pm

    @Jiyuu32:
    Danke! Die unterschiedlichen Ansichten hatte ich irgendwann aus dem Blick verloren.
    Ich fand die Auskunft interessant, auch wenn ich den Thread nicht eröffnet habe.
    Hättest du Empfehlungen für mich? Unterstrichenes würde mich besonders interessieren.
    Duweißtschonwer schrieb:Es könnte sich um die rein physische Materie von Stoffen handeln, aber auch um metaphysische Analogien in Bezug auf Seele, Körper und Geist. In der modernen Esotherik wird das Ganze auch gerne komplett losgelöst von physischer Materie betrachtet: es geht um die Verfeinerung und Destilation der eigenen Seele und somit um einen geistigen Transmutationsprozess.
    Danke nochmals, weil das ein relativ alter Thread ist und ich nichts weiteres erwartet habe.


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    Beitrag von Jiyuu32 Do Mai 13, 2021 3:51 pm

    Hey Schattenbrecher, mein Post war nicht explizit an dich gerichtet, aber trotzdem schön, dass es eine Rückmeldung gegeben hat^^

    Wonach suchst du genau? Suchst du nach Fantasy-Literatur, welches diese Konzepte miteinbezieht oder nach esoterischen Sachbüchern, wo die Thematik beleuchtet wird?

    Bei beiden Dingen kann ich dir leider nicht recht weiterhelfen. Ich finde die Ideen interessant, aber ich mache mir nicht besonders viel aus Esoterik - für mich sind das lediglich Inspirationen, die ich in meiner eigenen Fantasy-Welt nutze.

    Ansonsten einfach mal nach "alchemy of the soul" oder "new age alchemy" bei Google eingeben.
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    Beitrag von Schattenbrecher Do Mai 13, 2021 7:55 pm

    Hey Schattenbrecher, mein Post war nicht explizit an dich gerichtet, aber trotzdem schön, dass es eine Rückmeldung gegeben hat^^
    Ich weiß.
    Ich glaube aber nicht, dass Ireaster.Kei noch reagieren wird. Das hat er/sie bei mir letztes Jahr auch schon nicht gemacht. Oder bei all den anderen. ( Wenn du das liest, darfst du uns gerne vom Gegenteil überzeugen. Wink )

    Wonach suchst du genau?
    Nichts genaues. Es klingt interessant und ich nutze es als Inspiration.

    Suchst du nach Fantasy-Literatur, welches diese Konzepte miteinbezieht oder nach esoterischen Sachbüchern, wo die Thematik beleuchtet wird?
    Allgemein geht es mir eher um Konzepte und Ideen an sich, nicht um Nachschlagewerke oder Geschichten.

    Bei beiden Dingen kann ich dir leider nicht recht weiterhelfen. Ich finde die Ideen interessant, aber ich mache mir nicht besonders viel aus Esoterik - für mich sind das lediglich Inspirationen, die ich in meiner eigenen Fantasy-Welt nutze.
    Gleichfalls.

    Ansonsten einfach mal nach "alchemy of the soul" oder "new age alchemy" bei Google eingeben.
    Ich nutze kein Google (da gibt es viele gute Alternativen), aber danke für die Begriffe.

    Schönen Tag!


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    Beitrag von Hexe So Mai 16, 2021 5:01 pm

    Ich würde Alchemie in Fantasyromanen als eine Unterdisziplin der Magie einordnen, oder je nach Welt auch als Überschneidung aus Aberglauben und noch nicht sehr weit entwickelter Wissenschaft.
    Ernst nehmen würde ich Alchemisten auf jeden Fall, das humoristische Klischee kannte ich persönlich noch gar nicht. In meinem ersten Roman ist die Hauptfigur Alchemistin, allerdings in einem sehr frei interpretierten Sinne. In dem Worldbuilding sind Alchemisten Hexen/Hexer, die Magie an Gegenstände, Amulette, Nahrungsmittel etc. binden können, sodass die Wirkung des Zaubers unabhängig von der Anwesenheit der Hexe eingesetzt werden kann.
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    Beitrag von Tamantula Mo Jun 28, 2021 11:04 pm

    Meine (leider) so gut wie einzige Erfahrung im Bereich Fantasy mit Alchemie ist die Manga-/Anime-Serie Fullmetal Alchemist (FMA). Da war zwar auch jede Menge Humor dabei, aber generell ist es eine sehr ernste Geschichte mit einem wahnsinnig spannenden, komplexen Plot und großartigen Charakteren. Also zumindest basierend auf dieser Erfahrung würde ich auf keinen Fall sagen, dass Alchemie nur im humoristischen Bereich was zu suchen hat.

    Wenn man sich gut mit Chemie auskennt bzw. sich die Mühe macht sich da gut zu informieren, kann man aus dem Konzept Alchemie sicher richtig viel rausholen und ein tolles Magiesystem draus machen wie es eben in FMA auch der Fall war. Alchemie eignet sich aber ziemlich sicher nur für harte Magiesysteme, also solche mit starren Regeln. Die Magie in 'Herr der Ringe' wäre eher als weiches Magiesystem zu klassifizieren als Gegenbeispiel, weil die Grenzen, was z.B. Gandalf alles kann, nicht ganz klar definiert sind.
    Ich persönlich mag beide Konzepte, finde aber harte Magiesysteme oft interessanter, weil es da viel seltener Deus ex machina Momente gibt und der Leser mehr mitdenken kann, wie das Problem im Plot mit der Magie gelöst werden kann, weil man ja theoretisch als Leser die Infos dafür durch foreshadowing bekommen haben sollte.
    Weiche Magiesysteme können aber auch cool sein, weil sie meist viel wundersamer sind. Also hat beides pros und cons und man muss es eben immer auf die entsprechende Geschichte abstimmen, was besser passt Alchemie in Fantasy-Romanen 3402984712

    Aber ich bin auf jeden Fall ein Fan von Alchemie Alchemie in Fantasy-Romanen 497884058

    Eine Buchempfehlung zumindest hätte ich: A natural history of dragons von Marie Brennan, weil in dem Buch sehr wissenschaftlich an das Thema Drachen rangegangen wird und wie Bestandteile der Drachen genutzt werden könnten, geht schon ein bisschen in Richtung Alchemie, wenn man großzügig ist bei der Definition^^ Ich habe erst die ersten drei Bücher der Serie gelesen, aber die waren auf jeden Fall lesenswert!
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    Beitrag von Hexe Sa Jul 17, 2021 12:52 pm

    Oooooh, dann bin ich gespannt, was du zu den chemischen Prozessen sagen wird, die in den nächsten beiden Büchern entdeckt werden! Da kommt dann auch noch ein großes moralisches Dilemma mit rein, das viel mit der Chemie/Alchemie der Geschichte zu tun hat. Gutes Beispiel, auch wenn ich jetzt nicht spoilern möchte.
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    Beitrag von realo So Jul 18, 2021 12:06 pm

    Hier kann ich etwas zum Thema beitragen, dass ich nur gefunden habe, weil die Vorschreiberin Hexe etwas geschrieben hat. Ich habe ein sogenanntes Alchemie-Zimmer und sehe mich selbst als Alchemist. Die Legende sagt, dass die Alchemisten versuchten aus verschiedenen Zutaten, auch Zauberei und Anflehen der höheren Mächte und natürlich Chemikalien, Gold herzustellen, es ist ihnen nie gelungen aber eine ganze Reihe von Tränken für bestimmte Zwecke sind daraus hervorgegangen.

    Mein Hauptinteresse war aus ätherischen Ölen Parfüm herzustellen und um dafür in die richtige Stimmung zu kommen habe ich das Zimmer als Alchemie-Labor ausgestattet. Überall stehen alte bauchige Flaschen und Gefäße rum, das Fenster ist von Pflanzen überwuchert, Bücher über die Geheimnisse der Naturphilosophie liegen kreuz und quer, Musikinstrumente zum Spielen bereit befinden sich im Raum und natürlich Regale voller Öle und der dazugehörigen Parfum-Orgel. Es gibt einen Brenner mit Metallschüsseln aber einen großen Tiegel in der Mitte des Raumes, wie auf den meisten Darstellungen zu sehen, fehlt. Ich wollte Zaubertinktur in Form von Parfüm herstellen aber nicht literweise Zaubertrank. Ich kann feststellen, so ein Alchemie-Zimmer tut gut, allein wie es da durftet und eine besondere Energie durch die Luft schwirrt aber zur Fantasy à la Harry Potter sehe ich da keine Verbindung. Alchemie ist keine Unterhaltung für gelangweilte Kinder, sondern eine spirituell wissenschaftliche Arbeit für Menschen mit Kreativität und Fantasie.
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    Beitrag von Roy Aal So Jul 18, 2021 12:48 pm

    Verzeih, dass ich es so direkt ansprechen muss, aber deinen letzten Satz finde ich in seiner Aussage schrecklich.

    Warum darf man Alchemie nicht nutzen, um gelangweilte Kinder zu inspirieren und zum Entdecken zu animieren?
    Warum dürfen gelangweilte Kinder nicht zum Alchemiebaukasten greifen, um sich zu unterhalten?
    Außerdem triffst du mit der Formulierung die Aussage, dass gelangweilte Kinder über keine Kreativität und Fantasie verfügen - was eine diskreditierende Aussage ist, die ich als schädlich empfinde.
    Und selbst wenn ein Kind keine Kreativität hat, darf man ihm deshalb das Recht entziehen, sich mit Alchemie zu befassen?
    Ich hoffe, dass deine Worte bei Weitem nicht so gemeint waren, sondern du durch deinen Satzaufbau, eine unglückliche Fehlinterpretation geschaffen hast.

    Fantasy wird von der leitenden Frage "Was wäre, wenn ..." erschaffen. Natürlich hat die Alchemie in Harry Potter nichts mit unserer Realität zu tun, aber darum geht es in Harry Potter auch nicht. Sondern um eine andere Realität, in der Dinge aufgrund einer alternativen Welt-Logik (dort durch Magie, andere Pflanzen und Tiere) anders funktionieren und dadurch eine "fremdartige" Anwendung provozieren.

    Dennoch beziehen wir unseren Logikanspruch und unsere Inspiration aus unserer Realität und durch die Verbindung mit anderen Elementen erschaffen wir im Worldbuilding etwas "Phantastisches".
    Die Kombination von Dingen entdecken und den Reiz davon, solltest du dann als Alchemist doch nachempfinden können Alchemie in Fantasy-Romanen 3705172640

    Möglicherweise wird man als Fantasyautor von einem anderen Antrieb geleitet als ein Realist, der sich vermutlich eher mit der Frage zu beschäftigen scheint "Wie ist das denn in unserer Welt ..."
    Da müsstest du allerdings von deiner Seite darauf eingehen, da ich nicht zu viele Mutmaßungen unterstellen möchte. Und das denke ich, ist auch keine Diskussion, die man unter Alchemie fortsetzen sollte, aber du kannst ja gerne ein neues Thema erstellen, wenn wir das vielleicht in einer größeren Runde erörtern wollen.
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    Beitrag von Tamantula So Jul 18, 2021 10:15 pm

    @Hexe: Oh, cool da bin ich ja gespannt! Ich muss da endlich mal weiterlesen Alchemie in Fantasy-Romanen 4116661953 Jetzt sind ja auch alle Bücher draußen^^
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    Beitrag von realo Di Jul 20, 2021 3:25 pm

    Roy Aal schrieb:Warum darf man Alchemie nicht nutzen, um gelangweilte Kinder zu inspirieren und zum Entdecken zu animieren?
    Es gibt keine gelangweilten Kinder, die man inspirieren muss und zum Entdecken animieren. Kind alleine ist mehr Alchimist als alle erwachsenen Forscher zusammen.
    Aber es gibt gelangweilte Erwachsene, die nichts mit sich anfangen können, sie brauchen Animation, sie leben den Kindern Langeweile vor, die Kinder machen es nach und dann bekommen Sie von den Erwachsenen aufgetragen was sie tun sollen. Toll, oder? Ich bin kein Kindergärtner und habe die Kinderpädagogik nicht gelernt, würde ich auch nie tun, genauso wie ich Lehrer in Deutschland nie lernen wollen würde aber ich kenne mich mit viel Erfahrung in dem aus was die menschliche Psyche und deren Störungen angeht. Kinder brauchen die Alchemie nicht von Erwachsenen beigebracht bekommen, eher umgekehrt, die Kinder sind die Entdecker schlecht hin und deshalb kannst Du Dich empören über meine Formulierungen so viel Du willst, es ändert nichts, ich bin Alchemist um das Kind im Mann leben zu lassen und gehe auf Entdeckung. Kinder haben das nicht nötig, sie sind die Entdecker schlechthin, wenn man (der Erwachsene) sie lässt. Man braucht also als Erwachsener gesunde Kinder nichts zu inspirieren, das können sie selber am besten, man braucht sich nur mit den Reglements, Verboten und Langeweile aus der Erwachsenenwelt zurückhalten und die Kinder sprudeln vor Begeisterung. Ansonsten ist zwischen Entdecken bei Kindern und Erwachsenen ein Unterschied, dass was ich als eigenverantwortlicher erwachsener Mensch in meinem Alchemie-Zimmer entdecke, ist für Kinder nicht geeignet, viel zu gefährlich und am Verletzen eines Kindes möchte ich nicht beteiligt sein. Deshalb ist das, was ich als reifer Mensch mit Alchemie entdecke, neugierig wie ein kleiner Junge, als Spielzeug für Kinder nicht geeignet. Ich dachte, das Forum ist für Erwachsen aber ich habe mir bei dem Thema schon einmal die Finger verbrannt als es um Volljährig oder nicht volljährig ging. Ich mache zwischen Menschen, die vom Elternhaus behütet sind und welche die eigenverantwortlich ein eigenes Heim haben, was die Reflexion angeht einen Unterschied. Andere mögen es anders sehen, das ist auch völlig in Ordnung aber ich würde meine Erfahrung mit Alchemie nicht mit Fantasy in Verbindung sehen, zu real sind die Auswirkungen der Versuche die in diesem Rahmen stattfinden.
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    Beitrag von Necroghoul7 Di Jul 20, 2021 9:54 pm

    @realo,
    abgesehen davon, dass du anstelle modernen Laborzubehörs die optisch schöneren alten Gerätschaften benutzt, wie unterscheidet sich deine "Alchemie" von Naturheilkunde u.ä.? Für mich ist Alchemie entweder ein historischer oder ein fiktiver Begriff, daher meine Frage nach deiner Definition.
    Oder muss ich mir das eher wie ein Rollenspiel vorstellen, also dass du die Atmosphäre genießt und so tust, als ob die hergestellten Tränke usw. magische Wirkung oder neue Eigenschaften haben könnten wie in einem Film/Fantasyspiel o.ä.?

    @RoyAal,
    ich verstehe deinen Einwand, ich hätte mich als oft gelangweiltes Kind über Inspiration durch Alchemie sicher gefreut.


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    Alchemie in Fantasy-Romanen Empty Re: Alchemie in Fantasy-Romanen

    Beitrag von realo Mi Jul 21, 2021 10:47 am

    Ich kenne Langeweile nicht, weder als Kind noch als Erwachsener, es ist entweder Müßiggang, sehr wichtig für die körperliche Entspannung oder es ist Meditation für den Geist aber egal, anderen geht es anders. Ich sehe den Begriff Alchemie nicht so eng wie es uns über Märchenbilder überliefert ist, es bedeutet vor allem aus gewissen Zutaten etwas Neues schaffen und es ist ein uralter Bereich der Naturphilosophie, also vor allem ein philosophischer Aspekt der Weltanschauung. Diese Gedanken Kindern zu vermitteln aus Sicht eines erwachsenen Philosophen ist sehr schwierig denn sie brauchen Existenzfragen nicht zu stellen im gesunden Umfeld. Es geht in der Alchemie um den Zauber des Lebens und des Todes genauso wie in der Philosophie auch aber da braucht es keine Fantasy um wunderbare spannende und fantasievolle Texte zu schreiben. Die Weltliteratur ist voll davon. Die Wirklichkeit ist das Wunder auch, wenn es manchmal weh tut. Das ist ja der Irrtum, den ich hier im Forum erlebe, bei mir ist schreiben mit Fantasie das Ausmalen des Erlebten auch mit Alchemie so wie ich es erlebe und Fantasy sind Drachen, Hexen und Kobolde, etwas Menschliches kommt kaum vor. Wir Menschen sind auf der Erde das Thema schlechthin um Lösungen zu finden, wer soll es sonst machen? Der Zauberer oder die Elfe? Ich habe als Kind Märchen und Fantasygeschichten buchstäblich verschlungen, es war eine Flucht in diese Welten aber da brauchte ich mich außer um die Schule um nichts kümmern, hat alles die Familie gemacht, heute möchte ich selber die Verantwortung für meine Existenz und die Qualität übernehmen, da tauchen existenzielle Fragen auf, für die ich selber eine Antwort finden möchte, dazu dient die Alchemie mit der Naturphilosophie. Das Kind sein ist hinter mir, jetzt habe ich Verantwortung für Leben und Tod aber manchmal, wenn es zu viel werden sollte, dann tut es gut das Kind im Inneren zu aktivieren und zu Spielen, auch mit Alchemie, mit dem neugierigen Erkunden voller Risiko Ingredienzien zu mischen um zu schauen, ob etwas Neues entsteht, auch im übertragenen Sinn und das dann als Antwort in der realen schwierigen Situation zu verwenden. Das ist Alchemie auch im geistigen und seelischen Sinn aber so wie ich als Kind um von der Realität zu flüchten Fantasygeschichten gelesen habe, möchte ich sie heute nicht mehr anwenden, es ist auch nicht nötig, die Realität lässt sich mit so viel Fantasie betrachten und es entstehen Wunder.

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