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Überschneidungen mit anderen Romanen

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Texan
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Beitrag von Texan Di Sep 04, 2018 11:32 pm

Hallo,
ich hoffe, hier kann mir jemand helfen, denn ich suche schon eine Weile nach der Antwort auf eine für mich relativ wichtige Frage:
Ist es schlimm, dass bestimmte Grundaspekte meines Buches sich mit Geschichten anderer Autoren überschneiden?

Zur Erklärung: Ich schreibe an einer 7-8 bändigen Urban-Fantasy Reihe. Doch jetzt, wo der erste Band fast fertig ist, fällt mir auf, dass vieles sich mit anderen berühmten Büchern ähnelt:

1.) in meiner Geschichte werden Menschen (Kinder, Jugendliche, Erwachsenene), die besondere Kräfte entwickeln, von einem Orden aufgenommen und einem ehemaligen Templerkloster zu Magiern ausgebildet. Das Ganze nimmt stark einen schulischen Charakter an (Lehrer, „Klassenräume“, Hausaufgaben, ...) -> hier sehe ich Parallelen zu Harry Potter
2.) Im dritten Teil wird das Kloster zerstört und der Orden lässt sich in einem versteckten Tal nieder -> erinnert an Camp Halfblood in Percy Jackson
3.) Theoi (griechische, ägyptische, keltische und nordische Götter) spielen eine zentrale Rolle, da sie noch existieren und die Götterwelten sich teilweise bekriegen -> wie so ziemlich alle neueren Bücher von Rick Riordan
4.) der Hauptcharakter erweckt Ende des ersten Buches einen Drachen wieder und wird zu dessen Gefährten/Meisters/Reiter -> erinnert an Eragon

Und das waren nur die berühmteren Bücher. Ich könnte die Liste noch ewig weiterführen.

Also meine Frage: Ist das schlimm, also sollte ich das nochmal überdenken? Oder ist das noch ok?
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Beitrag von Red Queen Mi Sep 05, 2018 11:43 am

Herzlichen Glückwunsch, du hast das Prinzip "alles schonmal dagewesen" entdeckt! Du hast jetzt zwei Möglichkeiten. Du könntest in eine Schreckstarre verfallen, während du darüber nachgrübelst, wie du jedes einzelne Detail deiner Romane originell gestaltest, versuchen, bei niemandem abzuschreiben, der je ein Wort Prosa zu Papier gebracht hat, und anschließend verzweifeln, weil das unmöglich ist.

Oder du akzeptierst, dass du das nicht schaffen wirst. Im Ernst, nichts ist wirklich originell. Auch die von dir genannten Bücher sind nicht aus leerer Luft entstanden. Und wie viele andere haben sie angeblich schon "kopiert"? Weil du Eragon nennst - diese Serie besteht aus einem Haufen altgedienter Muster und Klischees, die von ein paar albernen Namen und ausgedachten Begriffen zusammengehalten werden. Hat das dem Erfolg der Bücher geschadet? Nicht wirklich, egal, was man von ihrer Qualität hält.

Die Frage, die du dir stellen solltest, ist nicht "ist das, was ich schreibe, 100% originell?"
Die wichtigere Frage ist "was habe ich hinzugefügt, das nur von mir kommen kann?"
Wenn du lange genug suchst, findest du immer etwas, das genau so schonmal gemacht worden ist. Alles, was du tun kannst, ist dir deine Idee (und vor allem die Ausführung) genau anzusehen und herauszufinden, was du hinzufügen kannst, um der Mischung deinen eigenen Schliff zu geben. Plotdetails, Charaktere, Thematiken, das sind alles Dinge, die neben der groben Idee und Handlung dafür sorgen können, dass auf den ersten (oder zweiten, dritten, achten...) Blick niemand die Verbindung zwischen deinem Buch und Percy Jackson herstellen wird. Irgendwann wird jemand kommen und sagen "das hat aber X schon in Buch Y gemacht...!". Und das ist kein Weltuntergang, aber damit musst du schon leben.
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Beitrag von TKarn Mi Sep 05, 2018 8:45 pm

Es gibt nicht wirklich viel Neues. Vieles war schon mal da. Man sollte beim Lesen nur nicht das Gefühl haben, das hab ich doch schon hundertmal besser gelesen.


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Beitrag von Earl Grey Do Sep 06, 2018 10:56 am

Walter Moers \"die Stadt der träumenden Bücher" schrieb:Bei einem Dichter klauen ist Diebstahl, bei vielen Dichtern klauen ist Recherche.


Oder eben Inspiration.
 
Ich sehe damit grundsätzlich kein Problem. Es wäre verdammt schwierig bis unmöglich, sich eine Geschichte auszudenken, die vollkommen neu ist. Alles ist irgendwie schon mal da gewesen, das ist eben so. Außer du erfindest ein komplett neues Genre
 
Es kommt auf die Umsetzung, darauf, was du aus den Ideen machst, wie du sie gestaltest. Natürlich sollte nicht zu viel "geklaut" sein. Aber wenn es jeweils nur einzelne Aspekte anderer Werke sind, ist das kein Problem. Und bei jeder Zaubererschule zu behaupten, es wäre bei Harry Potter (von dem viele übrigens behaupten, es wäre von Herr der Ringe kopiert) geklaut, führt zu nichts.
Auch die Mythologien gibt es schon lange, und sehr viele Schriftsteller verwenden sie und ihre Versionen davon.
 
Wie gesagt, so lange man Parallelen zu anderen Werken erkennen kann und nicht alles gleich ist, ist das vollkommen in Ordnung. Nur ganze Handlungsstränge, Orte UND Personen sowie Settingelemente sollten vielleicht nicht gleichzeitig und zu gehäuft auftreten.
Aber ich gehe mal stark davon aus dass du auch viele eigene Ideen eingebracht hast und

die bisher dagewesenen Dinge auf deine Art verwendest und umsetzt.


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Beitrag von Nina Sa Sep 22, 2018 11:51 pm

Man kann das Rad nicht tausend Mal neu erfinden und was Du nennst, sind auch teils Dinge, die beim jeweiligen Genre sogar erwartet werden.
Und "Harry Potter" ist auch nicht neu. Ich bin jetzt nicht mehr so jung, aber Zauberschüler am im Internat gab es auch schon damals in meiner Kindheit in mehr als nur einem Werk.
Im Grunde genommen ist absolut nichts neu - es ist aber wohl eine gelungene Zusammenstellung und spannend erzählt.
Gerade bei Fantasy darf sehr viel klassisch sein, beispielsweise Kreaturen aus alten Legenden. Wegen des Drachens würde ich mir keine Gedanken machen, das ist Allgemeingut und so was erwartet man bei Fantasy ja fast.

Die Frage ist halt, ob die Geschichte spannend genug ist, nicht, ob Drachen oder Zauberschüler vorkommen.

Und natürlich gibt es das Thema "sieben Bände oder mehr". Ich will Dich echt nicht ermutigen, aber welcher Verlag soll sich denn darauf einlassen?
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Beitrag von PeryRhodan So Sep 23, 2018 6:10 am

Nina schrieb:
Im Grunde genommen ist absolut nichts neu - es ist aber wohl eine gelungene Zusammenstellung und spannend erzählt.
Gerade bei Fantasy darf sehr viel klassisch sein, beispielsweise Kreaturen aus alten Legenden. Wegen des Drachens würde ich mir keine Gedanken machen, das ist Allgemeingut und so was erwartet man bei Fantasy ja fast.

Es gibt durchaus diese Ideen, die neu und innovativ sind. Man ärgert sich dann immer, dass man nicht selbst darauf gekommen ist. Fast immer ärgert man sich richtig, weil sie aus der Idee nicht alles herausholen.
Zum Beispiel diese Geschichte, in welcher plötzlich und ohne Grund 10% der Weltbevölkerung verschwunden ist. Wie gehen die Leute damit um. Wer oder was steckt dahinter etc pp.
Darüber hatte vorher noch niemand geschrieben.


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Beitrag von elTrixi Mo Sep 24, 2018 8:29 am

Nina schrieb:Und natürlich gibt es das Thema "sieben Bände oder mehr". Ich will Dich echt nicht ermutigen, aber welcher Verlag soll sich denn darauf einlassen?

Wenngleich es das Thema etwas verfehlt, muss ich doch nachhaken. Freut sich ein Verlag denn nicht, wenn du eine ganze Reihe bei ihm veröffentlichen möchtest? Ist es dem Verlag etwa häppchenweise lieber? Dann könnte man ja zwei Bände hier und zwei Bände dort veröffentlichen....?


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Beitrag von Red Queen Mo Sep 24, 2018 9:48 am

Ich antworte mal auf das leicht verfehlte Thema: Tatsächlich haben diverse meiner Ablehnungen sowohl von Verlagen als auch von Agenturen für die erste Version von Spliced darauf basiert, dass die Chance, ein mehrbändiges Debut bei einem Verlag unterzubringen, gleich null sei (dass die ganze Story als Einzelband sowieso besser funktioniert... Naja, sagen wir, man lernt eben immer was dazu^^). Und jetzt, wo ich dabei bin, verschiedene Verlage für ein neues Projekt anzuschreiben, sehe ich öfter den direkten Hinweis, bitte nur einzelne Werke anzubieten.

Wenn du nicht schon einen Namen hast, der diese "ganze Reihe" verkauft, egal, wie die Bücher letztendlich aussehen, will nahezu kein Verlag das Risiko eingehen, sich für gleich sieben Bände festzulegen, ohne zu wissen, ob auch nur Band eins etwas anderes wird als ein Flop. Die meisten lehnen schon Trilogien ab.


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50% dessen, was in einem Prolog steht, ist besser in den ersten paar Kapiteln eines Buches aufgehoben. Die anderen 50% kann man getrost weglassen.

Helft mit. Schreibt keine Prologe.
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Beitrag von PeryRhodan Mo Sep 24, 2018 11:29 am

Red Queen schrieb:Ich antworte mal auf das leicht verfehlte Thema: Tatsächlich haben diverse meiner Ablehnungen sowohl von Verlagen als auch von Agenturen für die erste Version von Spliced darauf basiert, dass die Chance, ein mehrbändiges Debut bei einem Verlag unterzubringen, gleich null sei (dass die ganze Story als Einzelband sowieso besser funktioniert... Naja, sagen wir, man lernt eben immer was dazu^^). Und jetzt, wo ich dabei bin, verschiedene Verlage für ein neues Projekt anzuschreiben, sehe ich öfter den direkten Hinweis, bitte nur einzelne Werke anzubieten.

Wenn du nicht schon einen Namen hast, der diese "ganze Reihe" verkauft, egal, wie die Bücher letztendlich aussehen, will nahezu kein Verlag das Risiko eingehen, sich für gleich sieben Bände festzulegen, ohne zu wissen, ob auch nur Band eins etwas anderes wird als ein Flop. Die meisten lehnen schon Trilogien ab.

Genauso und nicht anders sieht es aus. Bei einem von tausend wird das Manuskript nach dem Expose angefordert. Bei einem von tausend wird dann das Manuskript auch tatsächlich zu einem Buch. Bei einem von tausend ist dieses Buch als Mehrteiler geplant.

Wenn der Autor hofft, der eine von 1.000.000.000 zu sein - dann ist das okay. Er sollte aber lieber Lotto (6aus49) spielen. Da steht die Chance wenigstens bei 1:144.000.000.

Was auch die vielen SPLer erklärt, die drölfbändige Zyklen herausbringen.


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Beitrag von Texan Mo Okt 01, 2018 12:09 am

Hi zusammen,

vielen Dank für eure Antworten. Tut mir Leid, dass ich mich erst jetzt melde. War leider ziemlich stressig die letzten Wochen Crying or Very sad .

Ich denke, dass ich die aufgezählten Elemente auf recht interessante Weise verbunden, sowie auch ein Paar Neuheiten hinzugebracht habe. Also hoffe ich, trotz des immernoch schlechten Gewissens wegen der Harry Potter- Ähnlichkeit eine relativ gute Geschichte daraus gemacht zu haben.Smile

Zu dem Thema Mehrbändige Reihe:
Da das Publizieren für mich nicht im Vordergrund steht, richte ich mein Schreiben nicht nach Verlagen. Im Prinzip richte ich es lediglich danach, was ich oder ein potenzieller, mir ähnlicher Leser lesen würde. Und da ich Reihen (am besten so viele Bücher wie möglich) , eine aufwändige Welt, sowie den "strahlenden" Helden sehr mag, entwickle ich auch meine Geschichten dementsprechend, obwohl mir mehrere Verlage bereits (zu einem anderen Buch) schrieben: Reihen seien nicht gewollt, Welten sollten einfach und überspitzt sein und der Held brauche mehr dunkle Seiten. Wink
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