Charakterduell Nico & Stephen

Hier findet das Charakterduell von Nico (Schindzie) und Stephen (Felix) statt. Wir befinden uns im National Aquarium von Neuseeland, neben einer Vielzahl von Fischen und anderem Meeresgetier finden sich hier auch einige "Echsen"arten. Gelegen in der schönen Küstenstadt Napir auf Neuseelands Nordinsel. Es ist früher Nachmittag.

Stephen starrte durch die große Glaswand in das Terrarium. Die dortigen Tiere hatten es ihm besonders angetan: Brückenechsen (Sphenodon punctatus). In Berlin hatte er sie schon einmal gesehen, diese Stachelrücken, wie sie die Maori nannten. Stephen hatte schon lange vor mal nach Neuseeland zu fliegen, ein Land, dass schon lange in seinem Interesse stand, wenn auch die Anzahl der Reptilien begrenzt war. Es war ein Land von besonderem Charme und ganz besonderer Natur.

Zwei Wochen verbrachte Nico mit seiner Familie auf Neusseland. Er war beeindruckt von der Natur. Heute besuchen sie gemeinsam das National Aquarium. Wo seine Schwester und seine Eltern sind weiß er nicht. Er ist schon weit zurückgefallen. Nun steht er vor dem Terrarium der Brückenechsen und beobachtet die Tiere darin. Die meisten dösen und schenken ihm und dem Mann der etwas entfernt ebenfalls hineinstarrt gar nicht.

"Mit der Familie hier nehme ich an, vermutlich im Urlaub mit der Familie aus Deutschland, nicht wahr?" fragte Stephen ohne seinen Blick an der gerade fixierten Echse zu lösen.

Plötzlich sprach ihn dieser fremde Mann an. Oder meinte er überhaupt Nico? Er schaute zur Seite. Der Fremde stand dort noch immer. Hatte sich nicht bewegt.
"Ja, mit meinen Eltern und meiner Schwester. Und Sie?"

Stephen wendete sich nun dem Jungen zu: "Mit zwei Freunden, ob die aber nach kommen ist mir nicht bewusst. Ich heiße Stephen Kiel, aber nen mich ruhig Stephen. Du scheinst dich ebenfalls für die Fauna zu interessieren." Dabei blickte Stephen noch einmal zu den Brückenechsen, aber nur kurz und widmete dann die Aufmerksamkeit seinem gegenüber.

"Okay, hallo Stephen, ich heiße Nico. Ja, ich mag das Meer und alles darin. Sie auch?" Er freute sich, jemanden gefunden zu haben, der sich für das gleiche interessierte.

Stephen sah ihm die Freunde an, er kannte diesen Blick nur zu gut, man traf in dieser Sparte leider nur zu selten Menschen die sich mit Begeisterung an das Thema Natur wagten. "Ja, nicht nur mit Meeresgetier und den Meeren, sondern mit sämtlichen Ökosystemen und Tieraten. Ich studiere in Mainz Tiermedizin und Zoologie. Habe auch schon bei Wildlife-Projekten im Bereich der Meeres-Thematik mitgewirkt."

"Oh!", Nico staunte und vergaß fast weiter zu reden. "Interessant! Sowas wollte ich später auch mal machen! Seit wann machen Sie das denn schon?"

"Studieren seit fast vier Jahren, die Wildlife-Projekte, waren noch vor meiner Studienzeit nach den Abiturprüfungen. Ich war zwei Monate in Südafrika, teilweise auch im Meer und zwei Monate auf den Fidschis hier beinahe täglich im Meer. Dazwischen hatte ich noch einen Japanurlaub eingeschoben, bei dem ich einige Aquarien besichtigt hatte."
Nachwuchs für diese Sparte war wichtig und so faszinierter umso mehr, Stephen freute sich ungemein einen Gleichgesinnten gefunden zu haben, wobei ihm einige seiner Kommilitonen jetzt reinreden würden und ihm noch mal vor Augen führen würden, dass sie ebenfalls an Tieren sehr interessiert sein. Zumindest bei Tea würde es stimmen, die anderen studierten, weil sie so auf einen ganzen Berufspunkt umsatteln wollten oder aus anderen Gründen.

"Ja? Toll! Nach Südafrika will ich auch unbedingt. Die Natur soll atemberaubend sein. Ich habe einige Videos gesehen."
Endlich jemand zum Reden! Sonst hatte er immer nur seine Schwester, aber sie war zu aufgekratzt dafür.
"Haben sie schonmal mit Haien und Delfinen getaucht? Und haben Sie schon ein richtiges Korallenriff gesehen?"

"Ja, Ja und Ja. Mein erster Hai-Tauchgang war vor Südafrika mit einigen Weißen Haien (Carcharodon carcharias) , anfangs im Käfig, später ohne, ich hatte allerdings eine erfahrene Begleitung. Mit Delfinen das erstes Mal vor den Fidschis, da hatte ich dann auch mein erstes Korallenriff und eine Vielzahl von Haibegegnungen, auch mit einem Weißen Hai den ich vor Südafrika besendert hatte. Wäre wohl auch etwas problematisch geworden, wenn ich vor den Fidschis keine Haie gesehen hätte, es war ein Projekt zur Hai Erforschung."

Nico kam aus dem Staunen kaum noch heraus und starrte Stephen einfach nur bewundernd an. Würde er das alles mal erleben können?
"Ich bin auch schön öfters mit Delfinen getaucht. Wir fahren im Urlaub oft ans Meer und manchmal gibt es da spezielle Angebote, wo man dann tauchen darf."

"Delfin schwimmen. Im therapeutischen Sinn vor allem sehr interessant, an Land wäre da das therapeutische Reiten mit Halbblut Pferden am besten geeignet. Damit habe ich auch schon Erfahrungen gemacht, generell gilt es ja für mein Ziel alle verfügbare Daten aus dem Bereich der Zoologie und Tierhaltung zu sammeln."

"Ah, interessant. Ich liebe es einfach das Meer und seine Bewohner zu erforschen in freier Wildbahn. Später möchte ich dafür sorgen, dass sie noch mehr geschützt werden. Viele sagen, sie wollen es tun, aber es passiert leider nichts oder nicht genug."

(Ich muss bald Schluss machen, morgen habe ich noch Schule!)

"Das ist wohl war, es gibt auch viele die sich als Naturschützer ausgeben und dann doch die schlimmsten Verbrechen gegenüber Natur und Vertrauen begehen. Solchen Menschen oder Organisationen muss man Einhalt gebieten. Ich finde es lobenswert, dass man in deinem Alter, ich schätze dich um die dreizehn, schon so zielstrebig und genau ist. Hast du schon genauere Pläne für Beruf und/oder Studium?"


(Kein Problem, ein Charakterduell kann über Tage, Wochen, Monate gehen, man wartet zwar auf die nächste Antwort, aber mann kann sich doch noch anders beschäftigen ^^, Gute Nacht   )

Gerne etwas in Richtung Zoologie und Aquaristik. Das ist einfach das, was mich am meisten fasziniert. Dann möchte auch auf jeden Fall professionell tauchen lernen, am liebsten Freitauchen! Das muss wirklich wunderschön sein. Aber wenn das alles nicht klappt, habe ich ja noch ein wenig Zeit. Sie lagen mit ihren 13 Jahren richtig. Darf ich fragen, wie alt Sie sind?" Eigentlich stellte er solche Fragen nich gegenüber Erwachsenen, aber der Mann war ihm sympathisch.

"Ich bin jetzt 22 zu Beginn meines Studiums war ich 19. Freitauchen ist wirklich interessant, zwar für längerfristige Unterwasser Beobachtungen ungeeignet, aber allein schon durch seine lange Geschichte erlernens wert. Praktisch kann es vor allem bei der Beobachtung recht scheuer Tiere, wie Mantas sein, oder bei Arten die rein Oberflächlich leben wie Walhaie und Riesenhaie."

Neugierig betrachtet Nico Stephen. "Haben Sie das schon mal gemacht?"

"Teilweise mit Riesenhaien bisher noch nicht, obwohl die unter anderem in der Nähe von Deutschland ihre Bannen ziehen. Wir konnten auf den Fidschis einen Walhai sichten, bis wir dort waren, war das Tier aber schon längst abgetaucht, habe dort aber nach der Projekt-Arbeit dort getaucht und bin bei einer Putzerstation an einer Riffkante auch drei Mantas begegnet, die dort sich reinigen ließen. Nächstes Jahr geht es nach Raja Ampat, dem artenreichsten Riffabschnitt der Welt, in der Nähe von Palau, dort ist die Wahrscheinlichkeit ganz gut einem Walhai erneut zu begegnen."

Nico kam aus dem Staunen kaum noch heraus. Obwohl Stephen noch so jung war, hatte er schon so viel erlebt.
"Ja, davon habe ich auch schon gehört. Das soll wirklich wunderschön sein, dort zu tauchen. An welchen Riffen waren Sie denn schon?"

Stephen überlegte angestrengt nach: "An zweien, dem warm Wasser Riff der Fidschis und dem Kaltwasser Riff bzw. Tiefwasserriff vor der Küste Islands, allerdings dort in einem Tauchboot. Es handelt sich dort um das nördlichste Riff der Welt, demnach ist es auch eines mit der kältesten Wassertemperatur."

"Ich dachte Riffe könnten bei den Wassertemperaturen gar nicht existieren?" Nun war Nico ein wenig verwirrt. Das Wasser bei Island war eigentlich nicht sehr warm, zumindest nicht warm genug für ein Riff.

"Du bist verwirrt wie ich sehe." stellte Stephen mit einem Schmunzeln fest "Ich habe nur sehr selten, selbst bei Meeresbiologen erlebt, dass die von der Existenz solcher Riffe wussten. Kaltwasserriffe sind selten und werden in der Regel auch nur von einer einzigen Korallengattung der Lophelia und einer Art der Madrepora um genau zu sein Madrepora oculata gebildet. Sie wachsen im Durchschnitt gerade einmal 7,5 mm das Jahr und nur in Ausnahmefällen 20 bis 25 mm. In der Regel kommen diese extrem langsam wachsenden Riffe in Wassertiefen von 200 bis 600 Metern entlang des Kontinentalenrandes, der sich von der iberischen Halbinsel über Island bis zum Nordkap erstreckt. Nur in norwegischen Fjorden wurden sie in einer Wassertiefe von 52 Metern nachgewiesen. Sie sind aufgrund der normalerweise vorliegenden Tiefe, Wassertemperatur und Unbekanntheit nur wenig erforscht, was allerdings für große Teile der Meere und ihrer Lebewesen gilt."

"Cool! Das wusste ich gar nicht, dass es sowas gibt! Dann kann ich meiner Schwester ja mal was Neues erzählen. Sind sie sehr oft in solchen Gebieten zum Forschen unterwegs? Ich würde das ja gerne machen, aber ich muss wohl noch etwas warten.