Vermutlich hätte ich für dieses Thema mehr "The Expanse" sehen sollen, aber bei den ersten paar Folgen, die ich probeweise geguckt habe, haben mich die Charaktere nicht wirklich mitgerissen. Vielleicht gebe ich der Serie demnächst nochmal eine Chance.
Im Moment bin ich ja noch voll und ganz mit meiner Fantasy-Story beschäftigt, und ich bin auch niemand, dem regelmäßig neue Plot Bunnies für andere Geschichten vor die Nase hoppeln. Aber da ich mich ja besonders für die Frage interessiere, wie wir irgendwann mal aus diesem Sonnensystem wegkommen, wenn denn hierzulande Roter-Riese-bedingt Schluss ist, wäre es grundsätzlich mal interessant, über die Schritte nachzudenken (und ggf. eine Geschichte daraus entstehen zu lassen), wie eine Zivilisation sich langsam zu dieser Möglichkeit "hin hangelt". Also quasi nach und nach Stützpunkte an verschiedenen Standorten im Sonnensystem errichtet, als "Hüpfsteine", um immer weiter nach außen zu gelangen, sodass von dort ein Flug ins nächstgelegene System (alpha/proxima centauri) zumindest etwas kürzer ist.
Aufgrund der großen Zeitspannen, die zwischen den dafür notwendigen technologischen Entwicklungen vergehen können, müsste eine solche Geschichte vermutlich in mehreren Teilen erzählt werden, ohne, dass man besonders viele Charaktere von einem Band zum nächsten übernimmt.
Im Star Trek-Universum wurde der Warpantrieb um 2050 entdeckt, zur Zeit des dritten Weltkrieges, und das erste warpfähige Schiff nannte sich "Phoenix". Mittlerweile können wir davon ausgehen, dass wir nicht in den nächsten 30 Jahren bereits die notwendige Technik zur Raumkrümmung entdecken werden (denn das soll eine Warpblase ja machen), und einen dritten Weltkrieg werden wir hoffentlich auch vermeiden können.
Noch aberwitziger wird es ja, wenn man an "Mondbasis Alpha 1" zurückdenkt, wie weit wir angeblich schon im Jahr 1999 hätten sein sollen. Und wenn man sich alpha-centauri-Folgen mit Harald Lesch aus eben dieser Zeit (90er Jahre) anguckt, merkt man auch, dass unser Wissen auch über unser eigenes Sonnensystem seither ja doch nochmal um einiges zugenommen hat.
Also könnte man eine solche Zukunftsvision von der Besiedlung unserer diversen Nachbarplaneten ja mal wieder an den aktuellen Wissensstand anpassen. Ich gehe einfach mal einige gängige Örtchen durch - einige davon werden vermutlich jedem etwas sagen, andere womöglich weniger. Und es werden auch einige dabei sein, die die meisten instinktiv nicht gerade für besonders lebensfreundlich halten.
Irgendwo darf SciFi natürlich auch die Grenzen des Strikt-Machbaren verlassen. Das werde ich an diesen Stellen dann gesondert anmerken.
Auf geht's!
Mond. Was man von hier starten kann, das muss zumindest schon einmal nicht mehr die Erdanziehungskraft überwinden. Eine Basis hier müsste natürlich genauso gesichert sein wie eine Station im Orbit der Erde. Aber man müsste zumindest nicht jedes Mal an einem Seil hängen, wenn man sie verlässt, weil der Mond ja dann doch noch genug eigene Schwerkraft hat, damit man nicht davonfliegt (man kann eben nur deutlich höher springen). So etwas wie eine "Mondbasis Alpha 1" wäre also durchaus denkbar (nur eben ohne den absurden Gedanken, dass der Mond den Orbit der Erde verlässt und selbst zum Raumschiff wird ). Und wenn sie nur als Tankstelle für all jene Schiffe dient, die von der Erde weiter zum Mars und anderswohin fliegen.
Mars. Wird historisch gesehen wahrscheinlich der nächste "Hüpfstein" (ob nun verdient oder nicht). Einfach, weil der Mensch Ziele braucht und das hier nun einmal das nächste im All ist. Ein Flug dorthin dauert ca. 6 Monate (einfache Strecke). Der Mars hat weder eine Atmosphäre (eine ganz dünne nur) noch ein Magnetfeld. Das heißt, nicht nur, dass eine Basis hier immer noch luftdicht sein muss, wie auch auf dem Mond, sondern man kriegt ebenso pausenlos kosmische Strahlung ab. Vermutlich werden die meisten Siedlungen hier also unterirdisch sein. Den Mars terraformen und ihm eine dickere Atmosphäre verpassen geht jedenfalls nicht: Zum einen kann man nicht mal eben seine Masse vergrößern, sodass er "mehr halten" kann. Zum anderen hat der Mars zwei Monde, und wenn seine Atmosphäre dicker wäre, würden diese Monde anfangen, sich daran zu "reiben". In der Folge verlieren sie Geschwindigkeit (--> weniger Zentrifugalkraft), werden von der Schwerkraft des Mars angezogen und stoßen letztendlich mit ihm zusammen, was ihn für mindestens 100.000 Jahre unbewohnbar machen würde. Also lieber "never touch a running system".
Venus. Die habt ihr vermutlich nicht auf dieser Liste erwartet, oder? Keine Sorge, niemand verlangt, dass hier auf der Oberfläche gelandet wird. Vielmehr würde man hier das genaue Gegenteil dessen machen, was auf dem Mars angebracht ist: Stationen, die in der Luft schweben, als "Wolkenstädte", wie Bespin in Star Wars. Tatsächlich arbeitet die NASA bereits jetzt an einem Projekt namens HAVOC (High Altitude Venus Operational Concept). In der Atmosphäre der Venus herrschen nämlich angenehme 27° C. Man bräuchte zwar immer noch Atemmasken und Schutzanzüge, wenn man nach draußen geht, aber eher so im Kaliber der Feuerwehr, keine Raumanzüge. Klar, wenn man runterfällt, war's das - aber das wäre auf der Erde bei der Höhe genauso. Ob man jetzt an einem reinen Aufprall stirbt oder an Aufprall + Hitze, ist dann am Ende auch egal.
Der Zweck bestünde auch hier hauptsächlich darin, dieses Wolkenstadt-Konzept einmal auszuprobieren. Als Überlebensort für die Zeit des roten Riesen kommt die Venus natürlich nicht in Frage, denn die liegt ja noch weiter innen als die Erde (und zu dem Zeitpunkt dann wahrscheinlich sogar schon innerhalb des roten Riesen selbst).
Ceres. Dieser Zwergplanet zwischen Mars und Jupiter bekommt ja durch die "Gürtler" in the Expanse verstärkte Aufmerksamkeit. Da er allerdings noch kleiner ist als der Mond, wäre es wohl auch eher ein "Sprungbrett" für Flüge weiter nach draußen.
Europa (Jupiter). Unter dem Eismantel auf diesem Mond wird ja schon seit längerem ein großer Ozean vermutet, der sogar Leben enthalten könnte. Hier wären also sowohl Stationen "außen" auf dem Eis denkbar (wie Polarstationen), als auch Unterwasserstationen. Für letztere wäre natürlich relevant, ob es hier einen Meeresgrund gibt, oder ob diese Stationen frei im Wasser "schweben" müssten, also mehr so wie U-Boote.
Ganymed (Jupiter). Dieser Bursche ist immerhin größer als unser Mond, hat eine dünne Atmosphäre (s. Mars), aber im Gegensatz zum Mars immerhin ein Magnetfeld. Könnte also einen weiteren Zwischenstopp mit einer Mond-artigen Basis wert sein.
Saturn. Ja, keiner der Monde, der Planet selbst. Auch hier wird ja wieder das Konzept der Wolkenstadt diskutiert, da Bespin in Star Wars ja eigentlich ein Gasriese sein soll. Nur draußen rumlaufen wie auf Bespin kann man eben nicht. Bespins Hauptlogikbruch besteht allerdings auch darin, dass in Schichten, in denen auf einem Gasriesen theoretisch Sauerstoff existieren könnte, der Druck zu hoch wäre, und dort, wo der Druck passend für Menschen wäre, wiederum kein Sauerstoff sein könnte. Bei Saturn erübrigt sich die Frage eh, da haben wir hauptsächlich Wasserstoff, Helium, Methan und Ammoniak. Wenn HAVOC also auf der Venus funktioniert, dann könnte in einer fernen Zukunftsvision hier eine fortgeschrittene Variante dieses Konzepts ausprobiert werden. Auf Gasriesen herrschen halt dummerweise extreme Windgeschwindigkeiten.
Saturn ist hauptsächlich deshalb auf der Liste, weil er in Anton Petrovs Simulation der Zeit, wo die Sonne ein roter Riese ist, einer der wenigen Orte ist, die eine für Menschen annehmbare Temperatur (30° C) haben. Die Historie in einer Zukunft, die zu dieser Zeit spielt, könnte also sein "HAVOC wurde auf der Venus zum ersten Mal ausprobiert, hat dort funktioniert, und dann hat man das System für den Saturn weiterentwickelt", sodass man dort dann später ausharren kann, wenn die Sonne sich ausdehnt.
Titan (Saturn). Der Musterknabe im All, mit fester Oberfläche, dichter Atmosphäre und flüssigen Ozeanen. Nur sind das keine Ozeane aus Wasser, sondern aus Methan und Ethan. Wenn die Sonne sich als roter Riese ausdehnt und es hier wärmer wird, könnten diese Kohlenwasserstoffe natürlich gasförmig werden (Treibhauseffekt ahoi), und das könnte einiges verändern, was wir jetzt noch nicht absehen können. Bleibt allerdings das Problem, dass der Knabe kein besonders starkes Magnetfeld hat. Im Moment scheint mir das der letzte mögliche "Stopp" zu sein, bevor der bewohnbare Teil des Sonnensystems zu Ende ist.
zwischen Saturn und Uranus. Tja, hier müsste man etwas finden, wenn man die Zeit des roten Riesen innerhalb unseres Sonnensystems überstehen möchte. Weiter draußen ist es selbst dann zu kalt. Außerdem hat Uranus selbst bereits nur noch einen Witz von Monden, die haben zusammen nur so viel Masse wie 13% unseres Mondes. Bleibt wohl nur, eine Dysonsphäre auf genau dieser Höhe zu bauen... die dürfte dann immerhin auch sicher sein vor Gammablitzen...
In so einer SciFi-Welt hätten die unterschiedlichen Standorte der Menschheit im Sonnensystem also durchaus jeweils ihr eigenes "Gesicht" - unterirdische Stationen auf dem Mars, Wolkenstädte auf der Venus, unter Wasser oder auf dem Eis auf Europa, und der letzte Außenposten der Menschheit auf Titan. Tja... und von da aus müsste man dann weitersehen.
Durch diesen "schrittweisen" Fortschritt könnte in einer Geschichte vielleicht eher bewusst gemacht werden, wie schwierig es ist, überhaupt aus dem eigenen Sonnensystem herauszukommen. In den meisten etablierten SciFi-Franchises gibt es ja dann direkt den "Sprung" zum Warpantrieb / Hyperraumantrieb / Wurmloch etc., sodass man sich ab da für das eigene Sonnensystem gar nicht mehr interessiert. Man macht sich eben auf direktem Wege zu erdähnlichen Gesteinsplaneten um andere Sterne herum auf, statt mit suboptimalen Kompromisslösungen zu arbeiten.
Was meint ihr? Bisher scheint mir "The Expanse" die einzige Geschichte zu sein, die solch ein Konzept mal durchdacht hat.
Im Moment bin ich ja noch voll und ganz mit meiner Fantasy-Story beschäftigt, und ich bin auch niemand, dem regelmäßig neue Plot Bunnies für andere Geschichten vor die Nase hoppeln. Aber da ich mich ja besonders für die Frage interessiere, wie wir irgendwann mal aus diesem Sonnensystem wegkommen, wenn denn hierzulande Roter-Riese-bedingt Schluss ist, wäre es grundsätzlich mal interessant, über die Schritte nachzudenken (und ggf. eine Geschichte daraus entstehen zu lassen), wie eine Zivilisation sich langsam zu dieser Möglichkeit "hin hangelt". Also quasi nach und nach Stützpunkte an verschiedenen Standorten im Sonnensystem errichtet, als "Hüpfsteine", um immer weiter nach außen zu gelangen, sodass von dort ein Flug ins nächstgelegene System (alpha/proxima centauri) zumindest etwas kürzer ist.
Aufgrund der großen Zeitspannen, die zwischen den dafür notwendigen technologischen Entwicklungen vergehen können, müsste eine solche Geschichte vermutlich in mehreren Teilen erzählt werden, ohne, dass man besonders viele Charaktere von einem Band zum nächsten übernimmt.
Im Star Trek-Universum wurde der Warpantrieb um 2050 entdeckt, zur Zeit des dritten Weltkrieges, und das erste warpfähige Schiff nannte sich "Phoenix". Mittlerweile können wir davon ausgehen, dass wir nicht in den nächsten 30 Jahren bereits die notwendige Technik zur Raumkrümmung entdecken werden (denn das soll eine Warpblase ja machen), und einen dritten Weltkrieg werden wir hoffentlich auch vermeiden können.
- Spoiler:
- Der Iran wird diesbezüglich jedenfalls nicht "hold my beer" sagen, denn Alkohol ist dort ja verboten...
Noch aberwitziger wird es ja, wenn man an "Mondbasis Alpha 1" zurückdenkt, wie weit wir angeblich schon im Jahr 1999 hätten sein sollen. Und wenn man sich alpha-centauri-Folgen mit Harald Lesch aus eben dieser Zeit (90er Jahre) anguckt, merkt man auch, dass unser Wissen auch über unser eigenes Sonnensystem seither ja doch nochmal um einiges zugenommen hat.
Also könnte man eine solche Zukunftsvision von der Besiedlung unserer diversen Nachbarplaneten ja mal wieder an den aktuellen Wissensstand anpassen. Ich gehe einfach mal einige gängige Örtchen durch - einige davon werden vermutlich jedem etwas sagen, andere womöglich weniger. Und es werden auch einige dabei sein, die die meisten instinktiv nicht gerade für besonders lebensfreundlich halten.
Irgendwo darf SciFi natürlich auch die Grenzen des Strikt-Machbaren verlassen. Das werde ich an diesen Stellen dann gesondert anmerken.
Auf geht's!
Mond. Was man von hier starten kann, das muss zumindest schon einmal nicht mehr die Erdanziehungskraft überwinden. Eine Basis hier müsste natürlich genauso gesichert sein wie eine Station im Orbit der Erde. Aber man müsste zumindest nicht jedes Mal an einem Seil hängen, wenn man sie verlässt, weil der Mond ja dann doch noch genug eigene Schwerkraft hat, damit man nicht davonfliegt (man kann eben nur deutlich höher springen). So etwas wie eine "Mondbasis Alpha 1" wäre also durchaus denkbar (nur eben ohne den absurden Gedanken, dass der Mond den Orbit der Erde verlässt und selbst zum Raumschiff wird ). Und wenn sie nur als Tankstelle für all jene Schiffe dient, die von der Erde weiter zum Mars und anderswohin fliegen.
Mars. Wird historisch gesehen wahrscheinlich der nächste "Hüpfstein" (ob nun verdient oder nicht). Einfach, weil der Mensch Ziele braucht und das hier nun einmal das nächste im All ist. Ein Flug dorthin dauert ca. 6 Monate (einfache Strecke). Der Mars hat weder eine Atmosphäre (eine ganz dünne nur) noch ein Magnetfeld. Das heißt, nicht nur, dass eine Basis hier immer noch luftdicht sein muss, wie auch auf dem Mond, sondern man kriegt ebenso pausenlos kosmische Strahlung ab. Vermutlich werden die meisten Siedlungen hier also unterirdisch sein. Den Mars terraformen und ihm eine dickere Atmosphäre verpassen geht jedenfalls nicht: Zum einen kann man nicht mal eben seine Masse vergrößern, sodass er "mehr halten" kann. Zum anderen hat der Mars zwei Monde, und wenn seine Atmosphäre dicker wäre, würden diese Monde anfangen, sich daran zu "reiben". In der Folge verlieren sie Geschwindigkeit (--> weniger Zentrifugalkraft), werden von der Schwerkraft des Mars angezogen und stoßen letztendlich mit ihm zusammen, was ihn für mindestens 100.000 Jahre unbewohnbar machen würde. Also lieber "never touch a running system".
Venus. Die habt ihr vermutlich nicht auf dieser Liste erwartet, oder? Keine Sorge, niemand verlangt, dass hier auf der Oberfläche gelandet wird. Vielmehr würde man hier das genaue Gegenteil dessen machen, was auf dem Mars angebracht ist: Stationen, die in der Luft schweben, als "Wolkenstädte", wie Bespin in Star Wars. Tatsächlich arbeitet die NASA bereits jetzt an einem Projekt namens HAVOC (High Altitude Venus Operational Concept). In der Atmosphäre der Venus herrschen nämlich angenehme 27° C. Man bräuchte zwar immer noch Atemmasken und Schutzanzüge, wenn man nach draußen geht, aber eher so im Kaliber der Feuerwehr, keine Raumanzüge. Klar, wenn man runterfällt, war's das - aber das wäre auf der Erde bei der Höhe genauso. Ob man jetzt an einem reinen Aufprall stirbt oder an Aufprall + Hitze, ist dann am Ende auch egal.
Der Zweck bestünde auch hier hauptsächlich darin, dieses Wolkenstadt-Konzept einmal auszuprobieren. Als Überlebensort für die Zeit des roten Riesen kommt die Venus natürlich nicht in Frage, denn die liegt ja noch weiter innen als die Erde (und zu dem Zeitpunkt dann wahrscheinlich sogar schon innerhalb des roten Riesen selbst).
Ceres. Dieser Zwergplanet zwischen Mars und Jupiter bekommt ja durch die "Gürtler" in the Expanse verstärkte Aufmerksamkeit. Da er allerdings noch kleiner ist als der Mond, wäre es wohl auch eher ein "Sprungbrett" für Flüge weiter nach draußen.
Europa (Jupiter). Unter dem Eismantel auf diesem Mond wird ja schon seit längerem ein großer Ozean vermutet, der sogar Leben enthalten könnte. Hier wären also sowohl Stationen "außen" auf dem Eis denkbar (wie Polarstationen), als auch Unterwasserstationen. Für letztere wäre natürlich relevant, ob es hier einen Meeresgrund gibt, oder ob diese Stationen frei im Wasser "schweben" müssten, also mehr so wie U-Boote.
Ganymed (Jupiter). Dieser Bursche ist immerhin größer als unser Mond, hat eine dünne Atmosphäre (s. Mars), aber im Gegensatz zum Mars immerhin ein Magnetfeld. Könnte also einen weiteren Zwischenstopp mit einer Mond-artigen Basis wert sein.
Saturn. Ja, keiner der Monde, der Planet selbst. Auch hier wird ja wieder das Konzept der Wolkenstadt diskutiert, da Bespin in Star Wars ja eigentlich ein Gasriese sein soll. Nur draußen rumlaufen wie auf Bespin kann man eben nicht. Bespins Hauptlogikbruch besteht allerdings auch darin, dass in Schichten, in denen auf einem Gasriesen theoretisch Sauerstoff existieren könnte, der Druck zu hoch wäre, und dort, wo der Druck passend für Menschen wäre, wiederum kein Sauerstoff sein könnte. Bei Saturn erübrigt sich die Frage eh, da haben wir hauptsächlich Wasserstoff, Helium, Methan und Ammoniak. Wenn HAVOC also auf der Venus funktioniert, dann könnte in einer fernen Zukunftsvision hier eine fortgeschrittene Variante dieses Konzepts ausprobiert werden. Auf Gasriesen herrschen halt dummerweise extreme Windgeschwindigkeiten.
Saturn ist hauptsächlich deshalb auf der Liste, weil er in Anton Petrovs Simulation der Zeit, wo die Sonne ein roter Riese ist, einer der wenigen Orte ist, die eine für Menschen annehmbare Temperatur (30° C) haben. Die Historie in einer Zukunft, die zu dieser Zeit spielt, könnte also sein "HAVOC wurde auf der Venus zum ersten Mal ausprobiert, hat dort funktioniert, und dann hat man das System für den Saturn weiterentwickelt", sodass man dort dann später ausharren kann, wenn die Sonne sich ausdehnt.
Titan (Saturn). Der Musterknabe im All, mit fester Oberfläche, dichter Atmosphäre und flüssigen Ozeanen. Nur sind das keine Ozeane aus Wasser, sondern aus Methan und Ethan. Wenn die Sonne sich als roter Riese ausdehnt und es hier wärmer wird, könnten diese Kohlenwasserstoffe natürlich gasförmig werden (Treibhauseffekt ahoi), und das könnte einiges verändern, was wir jetzt noch nicht absehen können. Bleibt allerdings das Problem, dass der Knabe kein besonders starkes Magnetfeld hat. Im Moment scheint mir das der letzte mögliche "Stopp" zu sein, bevor der bewohnbare Teil des Sonnensystems zu Ende ist.
zwischen Saturn und Uranus. Tja, hier müsste man etwas finden, wenn man die Zeit des roten Riesen innerhalb unseres Sonnensystems überstehen möchte. Weiter draußen ist es selbst dann zu kalt. Außerdem hat Uranus selbst bereits nur noch einen Witz von Monden, die haben zusammen nur so viel Masse wie 13% unseres Mondes. Bleibt wohl nur, eine Dysonsphäre auf genau dieser Höhe zu bauen... die dürfte dann immerhin auch sicher sein vor Gammablitzen...
In so einer SciFi-Welt hätten die unterschiedlichen Standorte der Menschheit im Sonnensystem also durchaus jeweils ihr eigenes "Gesicht" - unterirdische Stationen auf dem Mars, Wolkenstädte auf der Venus, unter Wasser oder auf dem Eis auf Europa, und der letzte Außenposten der Menschheit auf Titan. Tja... und von da aus müsste man dann weitersehen.
Durch diesen "schrittweisen" Fortschritt könnte in einer Geschichte vielleicht eher bewusst gemacht werden, wie schwierig es ist, überhaupt aus dem eigenen Sonnensystem herauszukommen. In den meisten etablierten SciFi-Franchises gibt es ja dann direkt den "Sprung" zum Warpantrieb / Hyperraumantrieb / Wurmloch etc., sodass man sich ab da für das eigene Sonnensystem gar nicht mehr interessiert. Man macht sich eben auf direktem Wege zu erdähnlichen Gesteinsplaneten um andere Sterne herum auf, statt mit suboptimalen Kompromisslösungen zu arbeiten.
Was meint ihr? Bisher scheint mir "The Expanse" die einzige Geschichte zu sein, die solch ein Konzept mal durchdacht hat.