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    Beitrag von Gotthelf Di 31 Okt 2017 - 0:03

    Ich hatte mich die letzten paar Tage etwas intensiver mit diesem Thema beschäftigt, draufgekommen bin ich dank Fred Erikson, der ein paar Mal etwas dieser Art postete:

    "Ich erwarte jetzt, dass XXX eintritt, aber es würde mich nicht stören, wenn das nicht passiert"

    Nun glaube ich ihm das, aber ich musste mich generell fragen: Ist das wirklich so?

    Ich habe es nämlich des öfteren erlebt, dass Leute - auch hier im Forum - mit einer Erwartungshaltung an einen Text herantreten und diese dann befriedigt haben wollen. Woran das liegt, ist egal, jedenfalls ist es zwar bei meinen Texten bis auf eine Ausnahme nicht passiert, wohl aber bei Anderen. Per se ist das auch in Ordnung, jeder hat seine Vorstellungen und ist berechtigt, diese auch auszusprechen. Problematisch wird es nur, wenn man diese Erwartungen als Maßstab dafür nimmt, ob der Text nun gelungen ist oder nicht. Ich halte es für sehr gefährlich, seine Meinung über inhaltliche Aspekte als Hauptkriterium dafür zu verwenden, denn das ist der erste Schritt zur Schemaliteratur, einer Welt, in der niemand mehr aus seiner Komfortzone gerissen wird, in der niemand mehr wagt, etwas anders zu machen. In der Populärmusik (Ausnahme Metal) ist das ja bereits der Fall, da wird nur nach einem Rezept produziert, da man das Risiko nicht eingehen will, Bands zu promoten, die aus der Reihe tanzen. Die Zeiten von Beatles, Pink Floyd oder Rush sind vorbei. Und Ähnliches könnte der Literatur auch passieren.

    Deshalb mein Appell, dass sich jeder von uns - und da schließe ich mich nicht aus - mal an die eigene Nase fasst und schaut, ob er nicht insgeheim doch einen Text schlechter bewertet hat, weil die Erwartungen nicht erfüllt wurden. Mir ist es beim Paten passiert.



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    Beitrag von Fred Erikson Di 31 Okt 2017 - 13:04

    Ich glaube, es macht einen Unterschied, ob eine Erwartung a) nicht erfüllt oder b) enttäuscht wird. Für mich bedingt a) nicht zwangsläufig b). Andernfalls, könnte man ja nie positiv überrascht werden.

    Ich denke, dass es wichtig ist, sich über die Erwartungshaltung seiner Leser Gedanken zu machen. Sie zu enttäuschen ist bestimmt keine gute Idee, sie immer zu befriedigen wäre langweilig. Ich habe mal gegoogelt und bin auf folgenden Artikel gestoßen:

    Waldscheidt über Erwartungen brechen


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    Beitrag von Gotthelf Di 31 Okt 2017 - 13:15

    Man kann die Erwartungen von Lesern aber nur dann enttäuschen, wenn sie welche haben. Darum geht es mir, dass sich unser Leserverhalten so stark verändert hat. Früher hast du ein Buch in die Hand genommen und wusstest gar nicht was dich erwartet. Heute stehen auf dem Cover Dinge wie "Für fans von XX, XY und XZ" und dann wird natürlich automatisch die Erwartung geweckt, dass Elemente aus XX, XY und XZ sich auch in diesem Buch finden. Und in diesem Moment stehst du als Autor schon fast auf der Verliererseite.

    Ich kann mich noch gut erinnern, eine Meinung zum ersten Kapitel lautete: "Ich mag es nicht, wie du die Elfen darstellst. Elfen sind viel zu stolz um Prostituierte zu sein" Bei Tolkien vielleicht. Aber hier wurde eine Erwartung enttäuscht, obwohl ich als Autor diese Erwartung nicht geweckt habe. Was anderes ist es natürlich, wenn der Autor gewollt mit Erwartungen spielt und sich dessen bewusst ist. Mir geht es darum, Bücher nicht gleich ab der ersten Seite mit einem Etikett zu versehen.


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    Beitrag von TKarn Di 31 Okt 2017 - 13:16

    Naja, mir ging es zwar nicht beim Lesen so, aber beim Anschauen von "Matrix". Ich hatte irgendwie Shadowrun im Kopf und gesehen hab ich halt Matrix. Ich mag den Film bis heute nicht.


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    Beitrag von Anthalador Mo 6 Nov 2017 - 21:47

    Ich finde das eine ganz wichtige Sache, dass der Leser gewissermaßen durch den Autor angeregt wird zu überlegen wie sich die Geschichte, der Charakter, ein Problem etc. entwickelt. Ggf. hat der Leser auch eine Idee, wohin der Autor ihn führt. Ich lese immer gerne Geschichten, wo Erwartungen erfüllt werden, genauso gerne werde ich überrascht und besonders schön finde ich, wenn die Geschichte so gesponnen wird, dass man zwar Hinweise erhält, diese aber auch durchaus zu falschen Schlussfolgerungen führen, so dass man am Ende erst den großen Zusammenhang erkennt, wenn gewissermaßen die Karten auf dem Tisch sind.

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    Beitrag von Gotthelf Mo 6 Nov 2017 - 22:30

    Sicher, aber das sind dann Erwartungen, die bewusst vom Autor angeregt werden. Ich rede hier von Dingen wie: Der Autor schreibt von Elfen oder es kommt ein Schwert vor und schon denkt der Leser: "aha, mittelalterliches Fantasy!" und plötzlich hat einer ein MG und der Leser sagt: "So ein scheiß, MGs gibt's doch nicht im Fantasy, und schon gar nicht im Mittelalter!" Das sind so Sachen, wo ich mir denke: Der Autor hat ja nie gesagt, dass es mittelalterliches Fantasy ist, wieso darf er sich seine Welt nicht so zusammenstellen, wie es ihm passt?


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    Beitrag von Airstrike Mo 6 Nov 2017 - 22:37

    Schmealiteratur - Du sprichst es an. Bei Filmen ist das denke ich noch wesentlich schlimmer. Gerade wenn man irgendwie in Fack ju Göte sitzt (hatte mir bisher nur den ersten angetan) und der Film hat genau den dramatischen Verlauf: Kurz vorm Ende FAST scheitern, am Ende gelingt alles und die Beiden kommen zusammen. Das da Leute noch im Kino sitzen und dann sowas sagen wie "Ich hätte nicht erwartet, dass das passiert" wo genau diese Gattung Film - Romantische Komödie heißt es glaube ich - Immer den selben Aufbau hat und ein Happy End am Ende steht.
    Aber aus der Literatur möchte ich auch ein Beispiel bringen: Immer, wenn ein wichtiger Charakter stirbt, dann kommt er irgendwie zurück. Dieses "Überlebt-tödliche-Attacke"-Trope wurde schon so oft verwendet, dass man Personen nie wieder von einer Klippe stürze lassen darf, weil irgendwie ist dort immer ein Fluss. Die einzige vernünftige Möglichkeit jemanden vernünftig zu töten, ist wenn man den toten Körper zeigt & beschreibt und selbst da muss man aufpassen. Und wenn es ein sehr wichtiger Charakter ist (Protagonist z.B.) dann glaubt es einem die Leserschaft /die Zuschauer erst recht nicht so schnell, dass jener stirbt.
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    Beitrag von Anthalador Mo 6 Nov 2017 - 23:11

    Gotthelf schrieb:Sicher, aber das sind dann Erwartungen, die bewusst vom Autor angeregt werden. Ich rede hier von Dingen wie: Der Autor schreibt von Elfen oder es kommt ein Schwert vor und schon denkt der Leser: "aha, mittelalterliches Fantasy!" und plötzlich hat einer ein MG und der Leser sagt: "So ein scheiß, MGs gibt's doch nicht im Fantasy, und schon gar nicht im Mittelalter!" Das sind so Sachen, wo ich mir denke: Der Autor hat ja nie gesagt, dass es mittelalterliches Fantasy ist, wieso darf er sich seine Welt nicht so zusammenstellen, wie es ihm passt?

    Natürlich darfst du dir die Welt so zusammenstellen wie du es willst, aber das trifft dann nicht jeden Geschmack. Mir persönlich ist wichtig, dass ich eine logische Welt habe, d.h. wenn es eine mittelalterliche Welt ist, weshalb gibt es dann ein MG. Ist das ein Relikt einer vorapokalytischen Zeit und die Menschen leben nun in einer mittelalterlichen Welt oder ist es ein mechanisches Wunderding, was sich keiner erklären kann und von dem man nicht weiß, wo es herkommt.

    Du sprichst ja auch an, dass es insbesondere hier im Forum eine gewisse Erwartungshaltung gibt. Ich glaube es hat damit zu tun, dass wir ja alle Kritiker von entstehenden Werken sind und da das Werk noch nicht abgeschlossen ist, wird es nicht einfach so hingenommen wie ein fertiges Buch. Ich denke es wird dann versucht Einfluss auf die Inhalte, das Geschehen die interne Logik zu erhalten, die man normalerweise nicht hat.

    Viele Grüße,
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    Beitrag von Anthalador Mo 6 Nov 2017 - 23:13

    Airstrike schrieb:Schmealiteratur - Du sprichst es an. Bei Filmen ist das denke ich noch wesentlich schlimmer. Gerade wenn man irgendwie in Fack ju Göte sitzt (hatte mir bisher nur den ersten angetan) und der Film hat genau den dramatischen Verlauf: Kurz vorm Ende FAST scheitern, am Ende gelingt alles und die Beiden kommen zusammen. Das da Leute noch im Kino sitzen und dann sowas sagen wie "Ich hätte nicht erwartet, dass das passiert" wo genau diese Gattung Film - Romantische Komödie heißt es glaube ich - Immer den selben Aufbau hat und ein Happy End am Ende steht.
    Aber aus der Literatur möchte ich auch ein Beispiel bringen: Immer, wenn ein wichtiger Charakter stirbt, dann kommt er irgendwie zurück. Dieses "Überlebt-tödliche-Attacke"-Trope wurde schon so oft verwendet, dass man Personen nie wieder von einer Klippe stürze lassen darf, weil irgendwie ist dort immer ein Fluss. Die einzige vernünftige Möglichkeit jemanden vernünftig zu töten, ist wenn man den toten Körper zeigt & beschreibt und selbst da muss man aufpassen. Und wenn es ein sehr wichtiger Charakter ist (Protagonist z.B.) dann glaubt es einem die Leserschaft /die Zuschauer erst recht nicht so schnell, dass jener stirbt.

    Ich mag solche Tropen, bei denen jemand stirbt und dann doch nicht. Häufiger kommt aber das Trope vor, dass jemand stirbt und dann tot ist. Es ist immer die Frage wie es in die Geschichte passt und ob die Dramaturgie stimmt.

    Grüße,
    Antha

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    Beitrag von Gotthelf Mo 6 Nov 2017 - 23:16

    Im Forum kann man, denke ich, noch drüber hinweg sehe, da wir ja nicht die "Normalleser" sind, sondern den Text auch zerpflücken. Aber ich würde mir schon wünschen, dass wir uns auch mal zurücklehnen und Dinge erstmal akzeptieren, in der Hoffnung, dass sie erklärt werden.


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    Beitrag von Anthalador Mo 6 Nov 2017 - 23:26

    Fred Erikson schrieb:Ich glaube, es macht einen Unterschied, ob eine Erwartung a) nicht erfüllt oder b) enttäuscht wird. Für mich bedingt a) nicht zwangsläufig b). Andernfalls, könnte man ja nie positiv überrascht werden.

    Ich denke, dass es wichtig ist, sich über die Erwartungshaltung seiner Leser Gedanken zu machen. Sie zu enttäuschen ist bestimmt keine gute Idee, sie immer zu befriedigen wäre langweilig. Ich habe mal gegoogelt und bin auf folgenden Artikel gestoßen:

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    Danke für den Link. Sehr interessant.
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    Beitrag von PeryRhodan Di 7 Nov 2017 - 11:38

    Als Autor erweckt und nährt man doch bestimmte Erwartungen. Z.B. den Aufbau vom Antagonisten und Protagonisten zu besonderen Kämpfern, Zauberern oder Rennfahrer etc pp.

    Wenn dann der alles entscheidende Showdown - das Duell - ausbleibt, fehlt halt ein immens wichtiger Teil der Geschichte. Was mit Sicherheit für Verstimmungen sorgt.


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    Beitrag von Gotthelf Di 7 Nov 2017 - 12:08

    PeryRhodan schrieb:Als Autor erweckt und nährt man doch bestimmte Erwartungen. Z.B. den Aufbau vom Antagonisten und Protagonisten zu besonderen Kämpfern, Zauberern oder Rennfahrer etc pp.

    Wenn dann der alles entscheidende Showdown - das Duell - ausbleibt, fehlt halt ein immens wichtiger Teil der Geschichte. Was mit Sicherheit für Verstimmungen sorgt.

    Nein, wieso?
    Der Showdown muss eine logische Konsequenz der Geschichte sein. Wenn er sich nicht aus der Geschichte ergibt, dann muss er zwangsläufig ausbleiben, sonst wäre er fehl am Platz.


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    Beitrag von PeryRhodan Mo 13 Nov 2017 - 8:39

    Gotthelf schrieb:
    PeryRhodan schrieb:Als Autor erweckt und nährt man doch bestimmte Erwartungen. Z.B. den Aufbau vom Antagonisten und Protagonisten zu besonderen Kämpfern, Zauberern oder Rennfahrer etc pp.

    Wenn dann der alles entscheidende Showdown - das Duell - ausbleibt, fehlt halt ein immens wichtiger Teil der Geschichte. Was mit Sicherheit für Verstimmungen sorgt.

    Nein, wieso?
    Der Showdown muss eine logische Konsequenz der Geschichte sein. Wenn er sich nicht aus der Geschichte ergibt, dann muss er zwangsläufig ausbleiben, sonst wäre er fehl am Platz.

    Na diese >logische Konsequenz< muss nicht immer logisch oder kosequent sein. Gerade da gehen ja auch die Meinungen auseinander. Das meinte ich ja auch: während der Autor denkt, alles wäre gesagt - erwartet ich als >logische Konsequenz< aber den Shwodown. Tritt der Fall nicht ein, besteht die Gefahr der Enttäuschung.


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    Beitrag von Gotthelf Mo 13 Nov 2017 - 10:30

    Ich denke, du hast meine Verwendung des Begriffs "logische Konsequenz" missverstanden. Eine Szene kann es nur dann geben, wenn sie auch sinnvoll ist, und sie ist nur dann sinnvoll, wenn sie zur Auflösung des Konflikts am Ende beiträgt, sei es, dass sie ihn aufbaut, beschleunigt, oder beendet. Wenn nun deine Charaktere und deine Handlung nicht auf Konfrontation der beiden wichtigsten Personen ausgelegt ist, dann wird es auch nie zu einem "finalen Showdown" kommen, denn das würde der Charakterisierung der Personen und dem Aufbaue des Konfliktes widersprechen und damit würde sich der Autor nur selbst ins Bein schießen. Nimm als Beispiel 1984, da gibt es zwar den namenlosen Antagonisten, den Big Brother, aber es kommt nie zu einem finalen Showdown, zum einen weil Big Brother so konzipiert ist, zum anderen weil eine Konfrontation und eineernsthafte Bedrohung des Systems auch nicht die Aussage des Buches ist. Wenn nun also Orwell deine Erwartungen erfüllen wollen würde und es in seinem Roman zu einer Revolution - ob erfolgreich oder nicht - und einer anschließenden Konfrontation zwischen dem Prota und dem Big Brother kommen würde, würde irgendwo in der Mitte ein logischer Bruch entstehen und dann wäre das Buch bestenfalls ein dystopischer Roman von vielen. Ohne Showdown ist es ein Klassiker. Und keineswegs enttäuschend. Denn Leser sind nicht dann enttäuscht, wenn es keinen Showdown mit viel Explosion und Action gibt, sondern dann, wenn Figuren, die sie über hunderte von Seiten begleitet haben, plötzlich völlig unverständlich handeln.


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    Beitrag von Airstrike Mo 13 Nov 2017 - 20:15

    Bei 1984 würde ich es aber als "logische Konsequenz" bezeichnen, dass es kein Happy End gibt UND das es keinen Showdown gab. Es war ja die ganze Zeit klar das der Big Brother viel eher eine fiktive Propagandafigur darstellt als den eigentlichen Feind. Das ganze System war der Feind und keiner konnte da etwas dran ändern, so war eben das Buch geschrieben.
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    Beitrag von Gotthelf Mo 13 Nov 2017 - 22:58

    Lesererwartungen 153422406
    Richtig, genau das gleiche habe ich vorhin gesagt.

    Aber gut, dass du es nochmal hervorhebst.

    Übrigens gibt es bei Herr der Ringe auch keinen Showdown mit Sauron, denn obwohl Sauron der Antagonist ist, dreht sich die eigentliche Story um das abstrakte Konzept von Versuchung und Macht vs. Freundschaft. Auch hier wäre ein Showdown zwischen Sauron und Frodo logisch inkonsequent.


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    Beitrag von PeryRhodan Di 14 Nov 2017 - 11:33

    Ich bezog mich auf deinen Ausgangspost.

    Airstrike schrieb:Ich erwarte jetzt, dass XXX eintritt, aber es würde mich nicht stören, wenn das nicht passiert

    Warum sollte ich da die Verwendung des Begriffs "logische Konsequenz" missversehen. Gerade hier beweist doch dein Beispiel, worauf ich hinaus möchte. Auch bei HDR erwartet ich, dass der Ring am Ende vernichtet wird.
    Wäre es neuerlich wie bei Isildur gewesen, hätte mich das gestört ... siehe dein Ausgangspost.


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    Beitrag von Gotthelf Di 14 Nov 2017 - 12:05

    Da vermischst du aber zwei Dinge, denn das Zitat hat mit einem Showdown nichts zu tun, sondern bezieht sich auf eine mögliche Entwicklung zwei Seiten weiter.

    Und wie ich bereits vorhin sagte, es darf dich etwas stören, falls z.B der Ring nicht zerstört worden wäre. Aber du darfst deshalb nicht sagen, dass das Buch schlecht ist, sprich du darfst deine subjektive Meinung nicht als etwas objektives darstellen, vor allem dann nicht, wenn die Geschichte Beides hergibt. Gerade im Herr der Ringe wäre es ja fast dazu gekommen, Frodo hatte den Ring zu seinem Eigentum erklärt, statt ihn ins Feuer zu werfen. Wäre Gollum nicht gewesen, wäre der Ring noch da. Die Aussage des Romans wäre eine völlig andere, aber gemessen an Frodos Entwicklung wäre das ein legitimes Ende gewesen. Anders wäre es, wenn statt Gollum der Terminator gekommen wäre und den Ring vernichtet hätte ... Worauf ich hinaus will: Natürlich hat der Leser Erwartungen. Wenn ich High Fantasy lese, denke ich, dass das Gute gewinnt. Wenn ich bei Metro 2033 von den Schwarzen lese, denke ich, sie sind die Bedrohung. Das heißt dann noch lange nicht, dass das eintritt, und das schlimmste, was man tun kann ist, ein Buch nur schlecht zu finden, weil man aus der Komfortzone gerissen wurde, weil der Autor nicht exakt das geschrieben hat, was man sich vorgestellt hat. Ich war auch unbefriedigt, als Artyom die Schwarzen mit einer Atomrakete vernichtet hat, aber je länger ich dann darüber nachdachte, desto besser fand ich das Ende. Es kommt nicht so sehr auf das Buch selbst an, wie auf uns, uns darauf auch einzulassen, und das ist es, was ich hier sagen will. Unabhängig, ob dich jetzt was stört oder nicht.


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