Hallo Sabine!
Ich hab's dann auch mal geschafft mich deinem Buch zu widmen. Ich muss dich wahrscheinlich nicht mehr drauf aufmerksam machen, dass das hier nur meine Meinung ist und das ich es nicht böse meine, aber irgendwie hab ich ein schlechtes Gewissen weil ich bei dir (bis jetzt) so viel anmerke. Wenn ich allerdings einfach nur "tolle Geschichte" sagen würde, dann hätte ich ein noch schlechteres Gewissen
Die Szene mit Konn und Menun, in der Du Konn wie Nokor klingen lässt um deutlich zu machen, dass er Nokor immer ähnlicher wird finde ich an sich gut, weil sie die Denkweise und die Gemütslage der Nareden wiederspiegelt. Beim Weiterlesen hat mich aber folgender Satz gestört: "Konn brach seine Tirade aus zwei Gründen ab." Dieser Satz stört mich weil Du gleich darauf beide Gründe angibst und er deshalb aus meiner Sicht überflüssig ist. Dann muss ich noch etwas grammatikalisches anmerken. Eigentlich wollte ich das nicht, aber bei folgender Konstellation kann ich nicht anders:
Menur: "Ähh ... ich habe wohl die Zündhölzer vergessen." darauf Konn: " 'Wie viel Hirnmasse ist eigentlich erforderlich, um daran zu denken, dass man für die Benutzung einer Lampe...' Konn brach seine Tirade..." Drei Punkte bedeuten, dass etwas ausgelassen wird, was bei Konn's Satz definitiv nicht der Fall ist. Hier hätte ein Gedankenstrich stehen müssen. Wie gesagt, ich merke es nur an weil beide Sätze direkt hintereinander stehen.
Die Szene mit Dumo bringt die naredische Weltvorstellung des nicht zu viel Denkens gut zum Ausdruck. Es trägt Konn weitere Sympathiepunkte ein, dass er Dumo's Intelligenz bemerkt und ihm verspricht es geheim zu halten. Doch dann schickt Konn ihn mit einer wichtigen Botschaft zu Peruss, die Dumo sich niemals hätte merken dürfen/können, da er nicht möchte, dass seine Intelligenz auffliegt. Hier verstehe ich Konn nicht. Wieso verspricht er erst etwas, das er dann doch nicht einhällt?
Die Szene im Tunnel wo Inella beinah den naredischen Soldaten in die Arme läuft ist dir gut gelungen. Inella wird hier auch endlich aktiv und befreit sich selbst aus der Gefahrensituation. Doch als ihr die Soldaten durch die Katakomben folgen ist sie erleichtert, dass sie ein wenig Vorsprung hat. Das hat mich überrascht, denn wenn ich an ihrer Stelle wäre, dann würde ich befürchten, dass die Soldaten mich und meine Mitflüchtlinge finden.
Als sie dann wieder bei ihren Leuten eintrifft, fällt sie in ihre alte Passivität zurück. Sie steht nur da und sieht zu, wie sich ihre Leute unterhalten. Sie sagt nichts von ihrem Kampf mit dem Soldaten und auch nicht, dass weitere hinter ihr her sind. Erst Mehmer fordert alle zur Ruhe auf als er Inella's blutverschmierte Kleidung sieht. Die frisch aufgekommene Sympathie für Inella ist somit wieder dahin.
Spannend wird es noch mal vor der verrosteten Tür, die nach Exedom führt. Dort angekommen wundere ich mich allerdings wieso der Stadtvorsteher sofort weiß wer Inella und Mehmer sind. Gut, Inella wird er wohl am Siegelring erkannt haben, aber Mehmer? Da hätte ich gerne eine Erklärung gehabt.
Verständlicherweise fragt der Stadtvorsteher dann nach Unelde, aber warum teilt Inella ihm Unelde's Tod so wenig mitfühlend mit? Seit der ganzen Zeit die Unelde tot ist, habe ich weder sie noch Mehmer oder Garok weinen noch trauern sehen. Gut, sie sind auf der Flucht, aber sollte nicht das noch ihre Trauer und somit ihre negative Sicht auf die Dinge verstärken?
Die beiden sich streitenden Schneider bringen auch gut die Stimmung in Exedom rüber, denn die Einwohner haben noch nicht den Ernst der Lage begriffen.
Sirelde's Bericht hätte ich als eigenständiges Kapitel schöner gefunden als diese Rückblende. Das wirkt auf mich ein wenig abgewatscht. Dann erst beschreibst Du, wie schwer es Inella fällt Zuversicht auszustrahlen. Es wäre schön gewesen das etwas früher zu erfahren, immerhin ist sie die oberste Heerführerin Genusya's und seit Unelde's Tod für das Land verantwortlich.
Vielleicht liegt das nur an mir, aber Mehmer kommt mir ein wenig zu gut und perfekt rüber um wirklich zu sein.
Dann führst Du Brassuk ein, der Inella's Rede aus einem Versteck mit anhört. Guter Schachzug dort aufzuhören, obwohl ich mir denke, dass er Inella's Trupp folgen wird um herauszubekommen was sie vorhaben.
Über Passaburg erzählst Du uns nur, dass die Stadt eine Stadtmauer hat. Den Stadtrat erwähnst Du zwar auch, allerdings ersetzt Du seine Mitglieder durch Spiegelstriche. Das empfand ich als lieblos hingeklatscht. Bitte verzeih mir, dass ich das so ausdrücke, aber verglichen mit der Mühe, die Du dir gemacht hast um Asedam zu beschreiben wirkt Passaburg's Beschreibung halt so auf mich.
Im nächsten kurzen Kapitel führst Du Narab, einen der "Lautlosen" ein. Es trägt zur Spannung bei etwas aus seiner Sicht zu erfahren und wie er das am besten zugänglichste Tor in aller Seelenruhe manipuliert.
Dann führst Du uns zu Grimelda. Ich fand es etwas zu überspitzt die Skog's mehr oder weniger als "dumme Barbaren" hinzustellen, auch wenn dein Stilmittel offensichtlich die Übertreibung ist. Auch dieses sie mit "Erdbeeren mit Sahne" zu beruhigen fand ich etwas zu viel des Guten.
Trotz meiner ganzen Meckerei bin ich wirklich gespannt zu erfahren wie es weitergeht. Nicht nur wegen der Spannungsleckerlies, ich bin auch auf die Skogs gespannt
Herzliche Grüße
Drachenprinzessin