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    Vorstellung und Kritik von Magiesystemen

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    Vorstellung und Kritik von Magiesystemen Empty Vorstellung und Kritik von Magiesystemen

    Beitrag von Jiyuu32 Mo Aug 17, 2020 4:47 pm

    Guten Tag liebes Forum,
    Ich habe mal nach einem Thread für Magiesysteme gesucht, aber leider keinen gefunden, was mich doch ein wenig verwundert hat. Magiesysteme sind ja in äußerst vielen Fantasywelten, ob Urban Fantasy oder High Fantasy, vorhanden und spielen meist eine tragende Rolle.
    Dieser Thread soll genutzt werden, um verschiedene Magiesysteme vorzustellen und darüber zu diskutieren. Ich starte mal mit einem System, über welches ich mir in den letzten Tagen einige Gedanken gemacht habe. Ich bin unsicher, ob die Prämisse dieser Magie interessant ist und welche Probleme storytechnisch entstehen könnten. Ich probiere es so kurz wie möglich zu halten, aber wenn es euch interessiert, dann fragt gerne tiefergehend.

    Grundsätzlich basiert das System auf einer Reihe von Elementaspekten (Feuer, Metall, Eis...), welche in einer Kristallform gebunden sind. Diese Kristalle lassen sich (relativ selten) an unterschiedlichen Orten auf der Welt finden und zu Werkzeugen, Waffen etc. weiterverarbeiten. Jedem Elementaspekt werden gewisse Emotionen zugeordnet und die magischen Eigenschaften des Kristalls können erst dann genutzt werden, wenn der Benutzer im passenden emotionalen Zustand ist. Als Beispiel benutze ich mal den Elementaspekt Dunkelheit. Mit Dunkelheit sind die folgenden 3 Emotionen, in steigender Intensität, assoziiert: Angst, Furcht, Hass. Ein Schwert aus Kristallen des Dunkelheitsaspekts würde erst dann seine magischen Eigenschaften zeigen, wenn der Benutzer mindestens Angst in der Situation empfindet. Bei Todesangst (Furcht) würden sich die Eigenschaften noch weiter verstärken. Zu den ausgebildeten Eigenschaften für dieses Element habe ich allerdings noch keine Gedanken gemacht Very Happy

    Findet ihr das System in seinen Grundzügen interessant? Ich denke, dass es eine Menge Potential für Konflikte und Charakterentwicklungen innerhalb der Story besitzt. Besonders wenn die Persönlichkeit des Benutzer absolut nicht der des Kristalls entspricht. Man denke an Anakin Skywalker, der durch die Suche nach Macht korrumpiert und schließlich zum Sith wurde. Was denkt ihr dazu? ich freue mich eure Meinungen und Kritiken zu lesen. Bitte stellt doch auch euer eigenes System vor, wenn ihr Lust habt.
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    Beitrag von Alandra Ossenberg Mo Aug 17, 2020 7:08 pm

    Wenn es um eine Art seltenen und kostbaren "Bodenschatz" geht, dann müsste man auf jeden Fall davon ausgehen, dass es Kriege um die Territorien und Ressourcen geben würde und dass man bestimmt irgendwelche Personengruppen geben würde, die für die Förderung ausgebeutet werden (und was dagegen haben).


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    Vorstellung und Kritik von Magiesystemen Empty Re: Vorstellung und Kritik von Magiesystemen

    Beitrag von Neclus Mandarius Do Aug 20, 2020 2:33 pm

    Buongiorno,
    Jiyuu32 schrieb:Ich habe mal nach einem Thread für Magiesysteme gesucht, aber leider keinen gefunden, was mich doch ein wenig verwundert hat. Magiesysteme sind ja in äußerst vielen Fantasywelten, ob Urban Fantasy oder High Fantasy, vorhanden und spielen meist eine tragende Rolle.
    Ich hatte mal einen recht ausführlichen zu meinem eigenen System gestartet; aber stimmt, einen Thread für die kurze Übersicht habe ich auch noch nicht gesehen. Also definitiv gute Idee Vorstellung und Kritik von Magiesystemen 4292971096

    Feedback
    Jiyuu32 schrieb:Grundsätzlich basiert das System auf einer Reihe von Elementaspekten (Feuer, Metall, Eis...), welche in einer Kristallform gebunden sind. Diese Kristalle lassen sich (relativ selten) an unterschiedlichen Orten auf der Welt finden und zu Werkzeugen, Waffen etc. weiterverarbeiten. Jedem Elementaspekt werden gewisse Emotionen zugeordnet und die magischen Eigenschaften des Kristalls können erst dann genutzt werden, wenn der Benutzer im passenden emotionalen Zustand ist. Als Beispiel benutze ich mal den Elementaspekt Dunkelheit. Mit Dunkelheit sind die folgenden 3 Emotionen, in steigender Intensität, assoziiert: Angst, Furcht, Hass. Ein Schwert aus Kristallen des Dunkelheitsaspekts würde erst dann seine magischen Eigenschaften zeigen, wenn der Benutzer mindestens Angst in der Situation empfindet. Bei Todesangst (Furcht) würden sich die Eigenschaften noch weiter verstärken. Zu den ausgebildeten Eigenschaften für dieses Element habe ich allerdings noch keine Gedanken gemacht Very Happy
    Das System mit Kristallen und Elementen ist ja ein recht klassisches; vom Freischalten ihrer Kräfte durch Gefühle in dieser Form habe ich aber, glaube ich, noch nie gehört -- das klingt ziemlich interessant.
    Ein paar Fragen würden mir aber gerade einfallen:
    - Wie ist es mit durch Drogen ausgelösten Gefühlen? Können sich Magier dadurch zu großem magischem Potenzial aufputschen? (Wenn ja, könnte das glaube ich echt großen Einfluss auf die Gesellschaft deiner Welt haben -- z.B. dass Drogen legal sind oder viel Geld in die Forschung/Züchtung gesteckt wird; oder auch das genaue Gegenteil, wenn Nichtmagier an der Macht sind, die die Fähigkeiten von Magiern beschränken wollen)
    - Kann sich ein Magier nicht in Hass hineinsteigern? Wie stark/wie ausgeartet muss der Hass sein, um den Kristall zu nutzen? Kann der Magier einfach immer alles hassen und damit ständig den Kristall maximal ausschöpfen? (Das könnte die Bildung fanatischer Sekten aus Vorsatz zur Folge haben; die Gründer erziehen mit Kalkül Kinder so, dass sie von Anfang an Hass auf bestimmte Feinde aufbauen, und lassen sie dann später zu ihr magisches Potenzial voll ausschöpfenden Assassinen werden, die sie auf ihre Feinde ansetzen)
    - Ansonsten ist die Frage, seit wann die Kristalle in deiner Welt bekannt sind -- wenn es so wenig von ihnen gibt, wäre durchaus möglich, dass sämtliche Fundstellen schon längst ausgeplündert sind (auf der Suche nach ihnen eventuell große Naturschäden verursacht) und Kristalle nur noch von anderen gekauft/gestohlen werden können. (Das alles hängt natürlich davon ab, wie du vorhast, die Kristalle auftauchen zu lassen -- natürlich, in größeren Adern? Oder sind die, weil Magie, uniform über die Welt verteilt, sodass man nur durch Glück über einzelne stolpert?)

    Anyway, von den Drogen abgesehen denke ich, dass das ein ziemlich gut gebalancedes Konzept ist (mit den Drogen eigentlich immer noch, wenn man das Damoklesschwert der Suchtgefahr bedenkt). Jemand Willensschwaches gerät schnell in Versuchung, "der dunklen Seite" (oder der Abhängigkeit) anheim zu fallen; und wer in den Besitz eines Kristalls gelangt, kann eventuell versuchen, sich eine neue Persönlichkeit anzutrainieren, um den Kristall besser zu nutzen. (Vielleicht erhält die Psychologie dadurch einen richtigen Boost in der Welt und Magier nehmen Kurse, um ihre Gefühlswelt besser in den Griff zu bekommen -- was auf Dauer vielleicht zu ganz vielen psychisch instabilen Magiern führt, weswegen ein Gesetz eingeführt wird, dass man regelmäßig psychologische Tests ablegen muss, um weiter Kristalle besitzen zu dürfen, oder sogar ein Maximalalter für Magier existiert ... Ja doch, das System hat definitiv sehr viel Potenzial für eine coole Welt! Very Happy)

    Mein eigenes System
    Mein System hat im Grunde zum Ziel, unsere bekannten Naturgesetze so zu erweitern, dass Magie weder mit ihnen noch mit sich selbst im Widerspruch steht; im Grunde soll in jeder makroskopischen oder mikroskopsichen Situation klar sein, wie sich die magischen Gesetze anwenden lassen. Na ja, funktioniert natürlich nur bis zu einem gewissen Grad, aber ich hoffe, diesen Grad so weit wie möglich ausreizen zu können Very Happy

    Das einzige, worauf sich Magie hier wirklich bezieht, ist Energie und in begrenztem Maße die Fähigkeit, auf Naturgesetze temporär Einfluss zu nehmen sowie "Cheatcodes" des Universums zu benutzen. Letzteres ist eigentlich nur bei Portalen/Teleportation sowie magischen Welten relevant.
    Magie und Energiesysteme beeinflussen sich wechselseitig, sodass man mit Magie also die Energie/den Impuls/die Aufenthaltswahrscheinlichkeit eines Systems verändern kann, umgekehrt das Energiesystem in der Lage ist, die genaue magische Wirkung zu beeinflussen oder zu verschieben.
    Magische Wesen haben durch die Evolution auf einer magischen Welt die Fähigkeit erhalten, diese Wechselwirkung zu nutzen, in dem Teile des Nervensystems und Gehirns im Grunde als Schnittstelle zur Magie agieren, sodass man sie gezielt einsetzen kann.

    Da dieser grundlegende Teil meines Systems vermutlich der am schwersten verständliche ist, gehe ich ab jetzt lieber auf ein paar Top-Level-Features ein:

    Magie lässt sich nicht wirklich kategorisieren, d.h. es ist nicht so, dass eine Magie gibt, um Erde zu beeinflussen, eine für Licht, etc.; sondern jedes Mal wird dieselbe grundlegende Magie in unterschiedlichen Kombinationen und mit unterschiedlicher "Programmierung" ausgesandt. Trotzdem benutzen Magier Kategorien für Magie, bei denen einfach die Lern- und Einsatzprozesse ähnlich sind, oder auch einfach, um der Kategorisierung willen (weil der Mensch, bzw. auch andere intelligente Wesen, gerne in Schubladen stecken).

    Ich stelle mal in ein paar Worten ein paar von denen vor, die ich für mein P&P-Regelwerk ausgearbeitet habe:
    Elementemagie: Beinhaltet sämtliche Techniken, die sich auf die simpelsten Möglichkeiten beschränken, Magie anzuwenden. D.h. Impulse verursachen, Energie erzeugen, Energie kanalisieren, Energie entziehen/vernichten. Letzteres umfasst offensichtlich bsp. das Entzünden oder Löschen von Feuer, mit dem Verursachen von Impulsen kann man, je nachdem, wie "dicht gepackt" die Impulse sind, Luft, Wasser und feste Materie bewegen (Windstoß bis zur Orkanböe, Wellen und Strömungen verursachen, Gegenstände poltergeistmäßig umschubsen). "Erweiterte Elementemagie" bezieht zusätzlich telekinetische Techniken mit ein, durch die man Moleküle viel präziser kontrollieren kann (Luftwände erschaffen, Wassermassen entgegen der Schwerkraft bewegen, Metall schneiden).

    Mentale Magie: Bezieht sich überhaupt nicht auf Materie, sondern auf das "Bewusstseinssystem", das ein intelligentes Wesen aufbaut (in Näherung kann man hierunter das Nervensystem verstehen, passt nach ingame-Logik aber nicht vollkommen). Wirkungen sind recht klar sowas wie Hypnose, telepathische Nachrichten (stimulieren normalerweise den peripheren Gehör- oder Sehnerv, die leichter "angreifbar" sind), die Kontrolle über einen fremden Körper sowie vollständige Übernahme eines fremden Gehirns, wodurch man Zugriff auf im Grunde dessen gesamte Funktionsweise erhält (das ist aber sehr schwierig zu lernen, äußerst teuer von den Magiekosten her und erfordert unmittelbare Nähe).

    Illusionistik: Elektromagnetische Strahlung oder Schallwellen erzeugen. Visuelle Illusionen verändern insbesondere nichts am Geist, wie in manchen Magiesystemen, und sind in der Regel nur aus größerer Entfernung überzeugend (je nach Fähigkeit des Magiers). Unsichtbarkeit erfordert insbesondere ziemlich komplexe Sichtbarkeitsberechnungen durch den Magier; was zwar spezialisierte Gehirnteile machen, sodass das auf keinen Fall unmöglich ist, es ist aber schwer zu lernen und zu verbessern.

    Physische Magie: Einfach Magie, die man auf seinen eigenen Körper anwendet (fremde Körper müsste man vorher geistig übernehmen -- und auch dann hält die Magie nur so lange wie die Kontrolle, ist also wenig hilfreich). Muskeln verstärken, Körpertemperatur kontrollieren, in gewissem Maße seine Sinne schärfen oder ihre Funktionsweise anpassen, etc.

    Wort-/Schrift- und Artefaktzauberei: Bei Wortzauberei konditioniert sich der Magier darauf, bestimmte Wörter mit magischen Techniken zu verknüpfen. Er schafft im Grunde eine Programmiersprache für die magieausübenden Teile seines eigenen Gehirns. Bei Schriftzauberei wird das ganze ähnlich gemacht nur mit Bildern/Schriftzeichen; bei Artefaktzauberei werden erschaffene Zauber (programmierter, Magie ausübender Geist ohne materielle Komponente) werden anschließend in einem ebenfalls antrainierten Format in Materie "gebrannt" (vergleichbar mit dem Brennen einer CD-Rom). Dieses Format kann später leichter wiederhergestellt werden als den Zauber erneut zu wirken (zumindest bei eher komplexen) und es gibt weiterhin den Vorteil, dass jemand, der nur gelernt hat Zauber aus diesem "Format" wiederherzustellen, damit auch Techniken einsetzen kann, die er selbst gar nicht beherrscht.

    Es gibt natürlich noch viel mehr Möglichkeiten, Magie einzusetzen (11 Magiearten sind für mein Regelwerk ausgearbeitet), aber die unterscheiden sich eigentlich immer nur darin, welche Basistechniken kombiniert zu welchem Zweck eingesetzt werden und eventuell psychologische Komponenten (bei Kampfmagie werden dieselben Magieabläufe so lange eintrainiert, bis sie jederzeit aktiviert werden können, auch mitten im Kampf -- dafür verlieren sie aber an Flexibilität, man hat die Wirkung im Grunde von der Ausbildung an festgelegt).


    Viele Grüße
    Neclus


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    Vorstellung und Kritik von Magiesystemen Empty Re: Vorstellung und Kritik von Magiesystemen

    Beitrag von Jiyuu32 Sa Aug 22, 2020 4:14 pm

    @Alandra Ossenberg

    Ja, das stimmt. Es bietet viel Potential für Konflikte in der Welt und dahingehend dann auch für mehrere Geschichten. Ich bin mir allerdings noch nicht so sicher wie verstanden und verbreitet die Magie und die Kristalle in der Welt sind.

    @Neclus Mandarius
    Hey Neclus, auf eine Antwort von dir kann man sicher immer verlassen^^

    Neclus Mandarius schrieb:- Ansonsten ist die Frage, seit wann die Kristalle in deiner Welt bekannt sind -- wenn es so wenig von ihnen gibt, wäre durchaus möglich, dass sämtliche Fundstellen schon längst ausgeplündert sind (auf der Suche nach ihnen eventuell große Naturschäden verursacht) und Kristalle nur noch von anderen gekauft/gestohlen werden können. (Das alles hängt natürlich davon ab, wie du vorhast, die Kristalle auftauchen zu lassen -- natürlich, in größeren Adern? Oder sind die, weil Magie, uniform über die Welt verteilt, sodass man nur durch Glück über einzelne stolpert?)

    Kurz zur Entstehung der Kristalle: Früher war die Magie frei in der Atmosphäre vorhanden, aber eine antike Zivilisation hat eine Art "Magiesammler" in Form mehrerer über die Landschaft verteilter Türme erschaffen, mit der die Magie aus der Atmosphäre entzogen und in kristallisierte Form gebracht wurde. Diese Kristalle wurden von Wissenschaftlern zusammengesetzt, um daraus die "Nephelin" zu schaffen - riesenhafte Abscheulichkeiten - und die Götter selbst zu vernichten. Die Götter gewannen nur knapp und haben die Nephelin in hunderte/tausende Teile zerschmettert, die von da an überall auf der Welt verteilt wurden (in Form der Elementarkristalle). Aufzeichnungen aus dieser Zeit sind praktisch nicht vorhanden, da extreme Naturkatastrophen folgten und alle Zivilisationen zerstörten.

    Die wichtigsten Fragen sind dann: Wie verbreitet sind die Kristalle? Wie viel wissen die Völker über den Zusammenhang zwischen den Kristallen und der Magie? Ist bekannt, dass die Magie auf Emotionszuständen basiert?

    Du gehst ja schon sehr viel auf das Worldbuilding in Bezug auf die Magie ein und versuchst die Implikationen auf die Gesellschaft zu erfassen. Das mit den Drogen ist eine wirklich interessante Idee, da eben recht starke Nebenwirkungen damit verbunden sein könnten (wie beispielsweise die Suchtgefahr oder körperlicher Verfall).

    Neclus Mandarius schrieb:- Kann sich ein Magier nicht in Hass hineinsteigern? Wie stark/wie ausgeartet muss der Hass sein, um den Kristall zu nutzen? Kann der Magier einfach immer alles hassen und damit ständig den Kristall maximal ausschöpfen? (Das könnte die Bildung fanatischer Sekten aus Vorsatz zur Folge haben; die Gründer erziehen mit Kalkül Kinder so, dass sie von Anfang an Hass auf bestimmte Feinde aufbauen, und lassen sie dann später zu ihr magisches Potenzial voll ausschöpfenden Assassinen werden, die sie auf ihre Feinde ansetzen)

    Ich denke man müsste einfach akzeptieren, dass es sich um ein weicheres Magiesystem handelt, wenn man Emotionen miteinbezieht. Emotionen lassen sich nicht wirklich quantifizieren und vergleichen. Ich denke es würde dabei wirklich sehr stark auf den Schreibstil ankommen, ob das System für den Leser glaubhaft ist. Kann man die Emotionen, die der Charakter fühlt gut in Worte fassen? Ich arbeite momentan an einer kurzen Szene und möchte sie auch demnächst in die Schreibwerkstatt stellen. Bei Emotionen wie Angst, Hass oder Wut ist das meiner Meinung nach noch recht einfach, aber ob das für Melancholie, Einsamkeit oder Erstauen funktioniert, da bin ich mir wirklich nicht sicher.

    Ich würde gerne noch deine Gedanken dazu hören Smile

    Zu deinem System:
    Ich bin ganz ehrlich: Ich verstehe die Erklärungen im ersten Paragraphen nicht wirklich^^
    Grundsätzlich versuchst du das wahrscheinlich härteste Magiesystem zu erfinden, das man je gesehen hat und das finde ich definitiv ambitioniert. Generell frage ich mich aber was genau die Limitierungen und Kosten deines Systems sind?
    Das zweite "Gesetz" von Brandon Sanderson zu Magiesystemen lautet ja: "Weaknesses, limits and costs are more important than powers."

    Und gibt es Grenzen für die Magie in deiner Welt? Zu was wären die mächtigsten Magier/Zauberer in der Lage? Hast du für dich persönliche No-go´s definiert? (Ich hasse es, wenn Menschen in Serien/Büchern von den Toten wiedererweckt werden, weshalb es in meiner Welt keine Magie gibt, die den Tod umkehren kann). Mit ein wenig Kreativität scheint innerhalb deiner Welt theoretisch alles möglich.
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    Vorstellung und Kritik von Magiesystemen Empty Re: Vorstellung und Kritik von Magiesystemen

    Beitrag von Neclus Mandarius So Aug 23, 2020 12:38 am

    Jiyuu32 schrieb:@Neclus Mandarius
    Hey Neclus, auf eine Antwort von dir kann man sicher immer verlassen^^
    Aber selbstverständlich Very Happy

    Jiyuu32 schrieb:Kurz zur Entstehung der Kristalle: Früher war die Magie frei in der Atmosphäre vorhanden, aber eine antike Zivilisation hat eine Art "Magiesammler" in Form mehrerer über die Landschaft verteilter Türme erschaffen, mit der die Magie aus der Atmosphäre entzogen und in kristallisierte Form gebracht wurde. Diese Kristalle wurden von Wissenschaftlern zusammengesetzt, um daraus die "Nephelin" zu schaffen - riesenhafte Abscheulichkeiten - und die Götter selbst zu vernichten. Die Götter gewannen nur knapp und haben die Nephelin in hunderte/tausende Teile zerschmettert, die von da an überall auf der Welt verteilt wurden (in Form der Elementarkristalle). Aufzeichnungen aus dieser Zeit sind praktisch nicht vorhanden, da extreme Naturkatastrophen folgten und alle Zivilisationen zerstörten.
    Super Hintergrundgeschichte schonmal!
    An welcher Stelle kommen hier die Emotionen ins Spiel? Liegen die bereits in der Magie selbst, wurden also aus Trauer-Magie Steine, die durch Traurigkeit aktiviert werden? Hat das etwas mit den Göttern zu tun? Oder sind die Steine erst durch die Wissenschaftler dazu gebracht worden, auf Emotionen zu reagieren? (Man könnte ja vermutlich Gründe konstruieren, warum das notwendig/sinnvoll wäre)

    Jiyuu32 schrieb:Du gehst ja schon sehr viel auf das Worldbuilding in Bezug auf die Magie ein und versuchst die Implikationen auf die Gesellschaft zu erfassen. Das mit den Drogen ist eine wirklich interessante Idee, da eben recht starke Nebenwirkungen damit verbunden sein könnten (wie beispielsweise die Suchtgefahr oder körperlicher Verfall).
    Wie Magie sich auf Gesellschaften mit variierendem technischen Fortschritt auswirken könnte, ist ein Thema, das auch mich immer wieder beschäftigt -- deswegen ja, darauf komme ich sehr schnell zu sprechen ^^
    Das mit den Drogen fände ich definitiv auch spannend zu lesen, mir würde gerade nichts vergleichbares einfallen, was ich schonmal gesehen hätte; insofern könnte das denke ich durchaus zu einer Welt mit spannenden Unterschieden zu unserer/üblichen Fantasy-Welten führen. Wäre also mMn durchaus etwas, worüber du nachdenken könntest.

    Jiyuu32 schrieb:Ich denke man müsste einfach akzeptieren, dass es sich um ein weicheres Magiesystem handelt, wenn man Emotionen miteinbezieht. Emotionen lassen sich nicht wirklich quantifizieren und vergleichen. Ich denke es würde dabei wirklich sehr stark auf den Schreibstil ankommen, ob das System für den Leser glaubhaft ist. Kann man die Emotionen, die der Charakter fühlt gut in Worte fassen? Ich arbeite momentan an einer kurzen Szene und möchte sie auch demnächst in die Schreibwerkstatt stellen. Bei Emotionen wie Angst, Hass oder Wut ist das meiner Meinung nach noch recht einfach, aber ob das für Melancholie, Einsamkeit oder Erstauen funktioniert, da bin ich mir wirklich nicht sicher.
    Ja, das ist natürlich ein weiches Magiesystem. Mir ging's auch eher darum, das Bewusstsein zu schaffen, dass der Leser sich so etwas fragen könnte -- damit du zumindest eine Regel einführen kannst, dass so etwas gerade nicht geht, weil bsp. einfach das Objekt des Hasses unmittelbar da bzw. dessen Grund aktuell erfüllt sein muss. Dann kann man die Magie einsetzen, wenn man seinem eingefleischten Feind gegenübersteht, aber nicht, wenn man nur an ihn denkt.
    (Je nachdem, ob du Drogen in der Welt haben willst oder nicht, kannst du dann entweder behaupten, Drogen würden durch diese Regel genauso ausgeschlossen, oder andersherum, die Droge wäre dann gerade der unmittelbare Grund, da äußere Einwirkung).

    Ich denke, im Hinblick auf das System ist der Schreibstil gar nicht so wichtig -- wenn deine Welt interessant, die Geschichte spannend und die Charaktere sympathisch genug sind, wird ein weiches Magiesystem wohl kaum einen Leser stören. Mich selbst stört es auch immer erst an dem Punkt, wo der Autor selbst bzgl. seines Systems spitzfindig wird, um mit Wortklauberei den Plot zu rechtfertigen.
    Insofern: Wenn in der Geschichte keine problematischen Randfälle des Systems auftauchen, die der Autor zugunsten der Handlung ausnutzt, stören sie mich beim Lesen nicht. Eventuell würde ich als Leser mal aus Spaß darüber nachdenken, aber das zerstört mir eine gute Geschichte nicht.
    Anyway, die Szene würde ich gerne lesen, wenn du sie reinstellst! Melancholie, Erstaunen usw. zu beschreiben stelle ich mir auch nicht wirklich einfach vor. (Unter anderem deshalb würde ich mir die Drogen-Idee auch durch den Kopf gehen lassen; ich weiß nicht wie wahrscheinlich es ohne äußere Einflüsse ist, in einer Situation, in der es relevant wäre, eines dieser selteneren Gefühle zu spüren und gleichzeitig sinnvoll zu handeln ^^')

    Jiyuu32 schrieb:Zu deinem System:
    Ich bin ganz ehrlich: Ich verstehe die Erklärungen im ersten Paragraphen nicht wirklich^^
    Ja, wundert mich wenig ^^ Deswegen habe ich das auch bei dem einen Paragraphen belassen Very Happy Es ist halt ein kleines Erklärbarkeitsproblem, wenn sich Magie nicht direkt auf sichtbare Objekte auswirkt oder mit einteilbaren Elementen o.ä. ^^' In klassischer Fantasy sagst du "Ich lasse den Apfel schweben" und der Apfel schwebt, bei mir wäre es: "Ich erweitere mit Magie meinen Geist bis hin um die Teilchen des Apfels und ändere ihre Aufenthaltswahrscheinlichkeit so, dass sie zehn Zentimeter nach oben wandern und dort stabil bleiben." Dann schwebt der Apfel zwar ebenfalls, aber der Magier musste jedes Stück des Vorgangs kontrollieren; und es wäre durchaus wahrscheinlich, dass sich neben dem Apfel auch noch ein Teil der Luftatome oder des Bodens um den Apfel herum verlagert hat. Soll heißen: Im Endeffekt muss man, um irgendeinen Zauber zu verstehen, auf der kleinsten denkbaren Ebene überhaupt denken. Und deswegen habe ich das Magiearten-Konzept, dass es outgame mir und ingame den Magiern erleichtert, damit umzugehen. (Und ich sollte ergänzen: Auch die Magier in meinem Universum wissen nicht automatisch, was sie da im physikalischen Sinne tun. Im Endeffekt geben sie ihrem Gehirn die Vorstellung, die sie erreichen wollen, weiter, und das wurde von der Evolution über vielleicht Jahrmillionen so konzipiert, dass es irgendwie die nötigen Schritte errechnet bekommt. D.h. die ersten paar zehntausend Jahre der Erforschung von Magie werden die meisten Magier genauso gedacht haben: "Ich bin der Gebieter über das magische Element Feuer und beschwöre es auf diese Holzscheite!", und nicht: "Ich sende Magie drei Meter weit auf einer Fläche von einem Quadratmeter in diese Richtung aus, wo sich das Feuerholz befindet, und lasse sie drastisch die Energie in Form von Schwingungen sämtlicher Moleküle erhöhen, die sich dort befinden".)

    Jiyuu32 schrieb:Grundsätzlich versuchst du das wahrscheinlich härteste Magiesystem zu erfinden, das man je gesehen hat und das finde ich definitiv ambitioniert. Generell frage ich mich aber was genau die Limitierungen und Kosten deines Systems sind?
    Das zweite "Gesetz" von Brandon Sanderson zu Magiesystemen lautet ja: "Weaknesses, limits and costs are more important than powers."
    Stell dir Magie hier am besten als Teilchen vor -- diese Teilchen können von Energie sozusagen aufgenommen werden. Ich wechsel gleich wieder auf top-level-Ebene, damit es nicht unnötig verwirrend wird, finde es aber wichtig zu erwähnen, dass Magie nichts ist, was ausschließlich Lebewesen betrifft -- auch ein Stuhl kann sozusagen Magie aufnehmen. Der hat halt keine Möglichkeit sie zu nutzen.
    Anyway, ich bezieh mich jetzt nur auf Wesen. Das Bewusstsein von Wesen nimmt Magie auf, wobei alle Wesenarten in den von mir betrachteten Welten dank Evolution die Fähigkeit gewonnen haben, diese Magie schließlich auch wieder zielgerichtet abzugeben. Das heißt insbesondere: Wenn die Magie ausgesandt wurde, ist sie erstmal weg. Du kannst ein magisches Feuer nur so lange aufrecht erhalten, wie du Magie in deinem Körper hast. (Wenn das Material brennbar war, brennt es trotzdem weiter -- aber auf Steinboden wird sich die Energie einfach in umliegende Materie verflüchtigen und das sichtbare Feuer erlöschen. Also ja, zielgerichtet genutzte Magie hebelt den Energieerhaltungssatz aus; was ich aber für ein vernünftiges Magiesystem für unumgänglich halte.)
    Weiterhin wichtige Eigenschaften für die Kosten/Limitierungen des Systems: Die Menge an Magie, die ein Wesen aufnehmen kann, ist begrenzt. Und die Geschwindigkeit der Aufnahme ebenfalls -- zum einen davon, wieviel Magie es in der Umgebung gibt, zum anderen, weil das Wesen sie halt an Teilen des Nervensystems aufnehmen muss, die damit auch etwas anfangen können. Das sorgt für zum Teil große individuelle Unterschiede, je nachdem, wie weit sich die magischen Gehirnteile eines Wesens entwickelt haben.
    Um die Größenordnung einmal darzustellen: Die im Grunde Basiseinheit von "1mt" reicht, um die Luft in einem halben Quadratmeter in bis zu zwei Meter Entfernung eine Minute lang um 30°C im Vergleich zur Umgebungstemperatur zu erwärmen. Ein durchschnittlich magisch begabter Elf besitzt etwa 200mt (für einen Menschen ist das schon das obere Ende der Skala) und eine Magieaufnahme von etwa 60mt pro Tag auf einer hochmagischen Welt. An der Stelle muss ich zugeben: Die ganzen Berechnungen sind nicht wirklich physikalisch durchgerechnet, da habe ich mich eher ans Balancing gehalten ^^ Ich muss gestehen, dass mir auch die Lust fehlt, mich da noch tiefer reinzuarbeiten -- it's Fantasy, still ... Von da aus wird's mit der Glaubwürdigkeit wohl auch in Zukunft noch an dieser Stelle enden ^^ Aber da ich nicht vor habe, in meinen Geschichten Magiekosten vorzurrechnen, wird das hoffentlich auch nicht direkt relevant Very Happy

    Jiyuu32 schrieb:Und gibt es Grenzen für die Magie in deiner Welt?
    Aus dem Kostensystem ergeben sich ja bereits Grenzen. Richtig starke Magie kann ein Magier nur alle paar Tage oder mit einer größeren Anzahl Magier zusammen wirken (wobei man sich sehr gut abstimmen muss, damit das überhaupt funktioniert). Und die Ausbildung guter Magier dauert sehr lange und obwohl prinzipiell jedes magische Wesen Magie lernen kann, sind nur wenige dafür geeignet, Magie professionell zu wirken. (Außerdem hängt über jedem Magier das Damoklesschwert der Selbstüberschätzung, weil man die verfügbare Magiemenge nicht messen kann -- man merkt nur ihre Überschreitung, weil das Störungen in Nervensystem und Kreislauf verursacht. Je nachdem, wie viel Magie man überschritten hat, kann das auch zum Herzinfarkt führen. Einen großen Teil ihrer Ausbildung verbringen Magier also damit, schätzen zu lernen, wie weit sie gehen können.)
    Neben diesen Grenzen, die für sterbliche Magier gelten, hat Magie aber umfassenden Einfluss auf Energie (und somit Materie), weshalb sie im Prinzip alles, was wahrnehmbar ist, auch verändern kann. (Zusätzlich gibt es Zauberduelle, wenn man Magie auf einen bereits von fremder Magie kontrollierten Bereich wirkt -- was insbesondere jedes magische Wesen selbst meint, weswegen Mentale Magie im Regelfall sehr teuer ist.)
    Teleportation/Portale sind auch möglich, gründen aber auf Eigenschaften meines Universums, die noch mehr low-level sind als die gesamte Quantenebene ^^' Die Hintergründe skippe ich daher mal ... Jedenfalls sind die zwar gangbar, aber ebenfalls schwierig zu lernen, und sehr unsicher -- sich außerhalb der eigenen Sichtweite zu teleportieren, sollte man gut überdenken, denn die Wahrscheinlichkeit, dass man genau am gewünschten Zielort landet, ist verschwindend gering; je weiter die Entfernung, desto unwahrscheinlicher (auf 100km Entfernung kannst du nur ausreichend sicher sagen, dass du innerhalb von 50km Nähe am Zielort landest, zumindest angenommen, du hast die Richtung präzise eingeschätzt ...). Plus die Gefahr, dass man dabei den Platz mit einem Stück Fels im Inneren eines Berges tauscht oder sogar selbst zersplittert.
    Und Portale zwischen Welten erfordern normalerweise, dass man ein natürlicherweise entstandenes Portal gefunden hat und "kopiert".

    Aber das alles sind eher Einschränkungen der Magieanwender als des Systems an sich, weswegen mit ausreichend viel Magie in der Hinterhand echt viel möglich ist.

    Jiyuu32 schrieb:Zu was wären die mächtigsten Magier/Zauberer in der Lage?
    Bei sterblichen Magiern ist das bereits Verwandlung oder die Schöpfung von relevant viel komplexer Materie. (Allein einen Goldbarren zu erschaffen würde die gesamte Magiestärke eines magisch höher begabten Elfen oder Dshinn erfordern)
    Und die Verwandlung erfordert gleichzeitig noch, dass man währenddessen so gut wie keine Materie erzeugen oder vernichten muss, weil es ansonsten zu teuer wäre. Manche echt mächtige Nymphen schaffen es noch, ihre Schwimmflosse in Beine zu verwandeln (wobei sie genau wissen müssen, wie ein Bein aufgebaut ist und an ihren Körper integriert werden müsste). Sich selbst verwandeln ist im Grunde No-go (die Verwandlung jemand anderes ist für Sterbliche aufgrund des Zauberduells sowieso praktisch unmöglich); man muss nur die Gefahr bedenken, sich bei der Umformung des eigenen Körpers selbst zu schaden (schon die Verengung einiger Venen kann später große Folgen haben, z.B. Blutgerinnsel -> Schlaganfall). Insofern ist es auch nicht wirklich praktikabel, sich selbst zu verjüngen, wie es ansonsten möglich sein könnte -- vermutlich noch innerhalb der ersten Versuche gibt's eher einen tödlichen Unfall.

    Ich würde Magie bei mir so betrachten: Man kann die meisten Effekte der klassischen Fantasy in meinem Universum nachahmen, aber es braucht extrem viel Vorbereitung oder ungeheuer viel Training und Magie, insbesondere um episch auszusehen (um zusätzlich zum eigentlich wirksamen unspäktakulären Schild aus komprimierter Luft, der die gegnerische Waffe abhält, gleichzeitig die Illusion einer blendend hellen Lichtsphäre abzuspielen, beispielsweise ...).

    Noch kurzer Punkt zu unsterblichen Wesen: Eine Eigenart von Magiequellen ist, dass sie gleichzeitig einen Geist/ein Bewusstsein bilden, das die Magie nicht nur langweilig abstrahlt, sondern auch einsetzt. Das kann zu magischen Welten führen, zu hirnlosen kleinen Magiequellen, die einfach ziellos durch die Gegend ziehen und alles in Brand stecken, was ihnen in die Quere kommt, aber auch in sehr seltenen Fällen zu tatsächlich intelligentem Geist; oder zumindest Geist, der nach gewisser Zeit Selbstbewusstsein erlangt und sich selbst mit Magie weiter verändert und noch intelligenter wird. Diese Geister nenne ich Elementarwesen und die sind zu einem ganzen Haufen Dingen in der Lage; bis hin zum Zerstören von Welten (das funktioniert nicht trivial, sondern dazu müssen sie die Welt praktisch mental übernehmen und dazu bringen, sich selbst zu zerlegen -- aber ingame ist das, wenn auch versehentlich, vorgekommen).
    Zu der Zeit, in der meine Geschichten spielen, haben die Elementarwesen jedoch Regeln aufgestellt, die sie gegenseitig als auch Sterbliche vor ihrem Einfluss schützen sollen.
    Die Fraktion der Phoenixe, die die (teils skrupellosen) Wissenschaftler unter den Elementarwesen vereint, ist mit den Regelungen nicht vollständig einverstanden, hält sich aber zumindest zum Schein dran. Daher sind Elementarwesen in den Welten zwar ein vorhandener, aber kein überzubewertender Faktor. Sie treten nur in Ausnahmesituationen offen in Erscheinung.

    Jiyuu32 schrieb:Hast du für dich persönliche No-go´s definiert? (Ich hasse es, wenn Menschen in Serien/Büchern von den Toten wiedererweckt werden, weshalb es in meiner Welt keine Magie gibt, die den Tod umkehren kann). Mit ein wenig Kreativität scheint innerhalb deiner Welt theoretisch alles möglich.
    Jap, habe ich. No-go No. 1: Zeitreisen. Die kann ich absolut nicht leiden, daher vergeht Zeit in meinem Universum immer nur vorwärts.

    Da es in meinem Universum keinen "Tod" gibt, kann ihn auch niemand umkehren -- sobald ein Lebewesen den Gehirntod erlitten hat, ist der daraus resultierende Geist weg. (Wobei ich tatsächlich festgelegt habe, dass es noch möglich sein kann, Teile des Gehirns wiederherzustellen -- bsp. das Kurzzeitgedächtnis, dessen Repräsentation mit bsp. den letzten Bildern, die der Verstorbene gesehen hat, noch in Ermittlungen genutzt werden kann, wenn die Spezialisten ausreichend schnell auftauchen. Aber den Körper + das gesamte Nervensystem + das Gehirn und den originalen Zustand der elektrischen Ladungen darin anhand der Überreste wiederherzustellen -- unmöglich.)

    Ansonsten würde mir gerade nichts einfallen. Aus meinem System folgt ja im Prinzip sofort, dass alles, was sich aus den physikalischen und meinen Magiegesetzen als machbar herleitet, auch machbar ist ^^' Eventuell ist es zu teuer oder komplex, als dass sterbliche Magier es anwenden könnten, aber ich kann's eben nicht prinzipiell verbieten, ohne das System zu verraten ...

    Well, ist etwas länger geworden die Antwort ^^' Ich hoffe, du findest es trotzdem hilf-/aufschlussreich Very Happy

    Viele Grüße
    Neclus


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    Vorstellung und Kritik von Magiesystemen Empty Re: Vorstellung und Kritik von Magiesystemen

    Beitrag von Justin Mo Aug 24, 2020 4:33 pm

    Okay, es handelt sich um Magie, aber ich finde, dass es irgendwie komisch ist, wenn organisches Material durch Emotionen aktiviert werden können. Stell dir vor du kannst ein Röntgenbild nur machen wenn die RTA traurig ist oder es gibt nur Licht wenn man Angst hat.

    Ich finde es passender, wenn Magie mit dem Anzapfen und Lenken von Energie zu tun hat - für mich gibt es einen großen Unterschied zwischen Magie und Hexerei - Magie ist die Beherrschung von Energie und die Hexerei die Lehre von der Wechselwirkung verschiedener Kräfte in der Natur. Eine Zauberer kann durch einen Zauberspruch Energie umwandeln um Licht zu machen. Eine Hexe kann verschiedene Stoffe mischen um ein Substanz zu erschaffen, die Licht von sich gibt.

    Für mich wäre es sinnvoller, wenn es bestimmte Kristalle geben würden, die bestimmte Energie aufnehmen können - Energie, die an bestimmte Emotionen gekoppelt sind. Ein Zauberer kann nur soviel Kraft beherrschen bzw. einsetzen und so ein Kristall dient ihn als Akku um seine Kräfte zu erweitern.

    Ich habe Probleme damit, dass man dann ein Schwert aus dem Kristall formen kann, der nur besonders scharf ist, oder nur gegen bestimmte Menschen oder Monsters wirken kann wenn man dann Angst hat oder traurig ist. Das wäre das Gleiche als wenn man einen Schlüssel aus dem Kristall formen kann, der alle Schlösser öffnet wenn man die entsprechende Emotionen vorweist.

    Ich finde, dass die Wirkung an die Emotionen gekoppelt sein müssen und nicht an ihre Aktivierung. Stell dir einen Kämpfer vor, der so ein Schwert hat und immer Angst haben musst, bevor er es richtig verwenden kann? Wie wäre es stattdessen, wenn der Kämpfer ein Schwert hat, das - wenn sie aus der abschirmenden Scheide genommen wird - Angst ausstrahlt und sein Gegner damit erfüllt?
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    Vorstellung und Kritik von Magiesystemen Empty Re: Vorstellung und Kritik von Magiesystemen

    Beitrag von Jiyuu32 Fr Aug 28, 2020 4:57 pm

    Sorry, dass ich mich etwas länger jetzt nicht gemeldet habe.

    Ich habe das ganze System und auch die zugrundeliegende Historie noch abgeändert. Ich probiere mal die grundlegenden Änderungen zusammenzufassen. Es befindet sich noch im Anfangsstadium, aber passt perfekt zu der Thematik, die ich dieser Welt zuordne. Es geht um den menschlichen Wunsch nach Kontrolle und einem höheren Sinn (verkörpert durch die Zivilisation) in einer unkontrollierbaren und scheinbar sinnlosen Welt (verkörpert durch die Natur).

    Jegliche gewirkte Magie basiert auf den Aspekten Body, Mind, Soul und Spirit (leicht esoterisch angehaucht, ich weiß Very Happy)

    Mind und Soul bestimmen darüber wie Magie gewirkt werden kann. Mind arbeitet mit dem aktiven Bewusstsein - Zauber werden bewusst gelernt und einstudiert. Soul funktioniert unterbewusst - hier kommen die Emotionen ins Spiel.

    Body und Spirit bestimmen hingegen den Wirkungsbereich von Zaubern. Die meisten sind durch ihr eigenes Ego begrenzt und können nur ihren eigenen Körper mit Magie beeinflussen, während "erleuchtete" Lebewesen sich der Verbundenheit aller Dinge bewusst sind und deshalb auch Materie außerhalb ihres Körpers beeinflussen können.

    Folgende Fragen werden dadurch aufgeworfen:

    1. Welche Rolle spielen die magischen Kristalle? (der Teil der Hintergrundgeschichte besteht noch)
    2. Wer kann Magie wirken? Dies bezieht sich eher auf die Lebewesen, die mithilfe ihres Unterbewusstseins Magie wirken (mit Emotionen). Ich möchte nicht, dass alle Lebewesen dazu in der Lage sind, weshalb man das irgendwie begrenzen müsste. Da sich dies eher auf den naturnahen Teil der Welt bezieht, welcher sich stark am Schamanismus, Animismus und Shintoismus orientiert, wäre eventuell ein Pakt mit magischen Wesen (z.b. Elementargeistern) sinnvoll.

    @Neclus Mandarius

    Neclus Mandarius schrieb:Ja, das ist natürlich ein weiches Magiesystem. Mir ging's auch eher darum, das Bewusstsein zu schaffen, dass der Leser sich so etwas fragen könnte -- damit du zumindest eine Regel einführen kannst, dass so etwas gerade nicht geht, weil bsp. einfach das Objekt des Hasses unmittelbar da bzw. dessen Grund aktuell erfüllt sein muss. Dann kann man die Magie einsetzen, wenn man seinem eingefleischten Feind gegenübersteht, aber nicht, wenn man nur an ihn denkt.

    Ja, das halte ich generell auch für sinnvoller. Man muss sich auch die Frage stellen, ob man überhaupt "ausreichend" Hass alleine durch Gedanken an eine verhasste Sache/Person empfinden kann. Ich kann auch nicht schlagartig weinen, wenn ich an etwas trauriges denke, aber in den entsprechenden Situationen übermannen einen dann einfach die Gefühle und man kann die Tränen nicht mehr zurückhalten.

    Neclus Mandarius schrieb:Ja, wundert mich wenig ^^ Deswegen habe ich das auch bei dem einen Paragraphen belassen Very Happy Es ist halt ein kleines Erklärbarkeitsproblem, wenn sich Magie nicht direkt auf sichtbare Objekte auswirkt oder mit einteilbaren Elementen o.ä. ^^' In klassischer Fantasy sagst du "Ich lasse den Apfel schweben" und der Apfel schwebt, bei mir wäre es: "Ich erweitere mit Magie meinen Geist bis hin um die Teilchen des Apfels und ändere ihre Aufenthaltswahrscheinlichkeit so, dass sie zehn Zentimeter nach oben wandern und dort stabil bleiben." Dann schwebt der Apfel zwar ebenfalls, aber der Magier musste jedes Stück des Vorgangs kontrollieren; und es wäre durchaus wahrscheinlich, dass sich neben dem Apfel auch noch ein Teil der Luftatome oder des Bodens um den Apfel herum verlagert hat. Soll heißen: Im Endeffekt muss man, um irgendeinen Zauber zu verstehen, auf der kleinsten denkbaren Ebene überhaupt denken.

    Das ist ja recht interessant. Es erinnert sehr stark an science fiction und könnte mit technischen Hilfsmittel irgendwann wirklich möglich sein. Ich frage mich aber wie groß die Leistung des Gehirns dieser Wesen sein muss, dass man alle atomaren Teilchen bewegt. Gegen so jemanden würde ich nicht Schach spielen wollen Very Happy Ist aber nicht wirklich wichtig für das Verständnis^^

    Neclus Mandarius schrieb:Anyway, ich bezieh mich jetzt nur auf Wesen. Das Bewusstsein von Wesen nimmt Magie auf, wobei alle Wesenarten in den von mir betrachteten Welten dank Evolution die Fähigkeit gewonnen haben, diese Magie schließlich auch wieder zielgerichtet abzugeben.

    Ok, das erklärt einiges. Ein Hoch auf die Evolution! Very Happy

    Neclus Mandarius schrieb:Teleportation/Portale sind auch möglich, gründen aber auf Eigenschaften meines Universums, die noch mehr low-level sind als die gesamte Quantenebene ^^' Die Hintergründe skippe ich daher mal ... Jedenfalls sind die zwar gangbar, aber ebenfalls schwierig zu lernen, und sehr unsicher -- sich außerhalb der eigenen Sichtweite zu teleportieren, sollte man gut überdenken, denn die Wahrscheinlichkeit, dass man genau am gewünschten Zielort landet, ist verschwindend gering; je weiter die Entfernung, desto unwahrscheinlicher (auf 100km Entfernung kannst du nur ausreichend sicher sagen, dass du innerhalb von 50km Nähe am Zielort landest, zumindest angenommen, du hast die Richtung präzise eingeschätzt ...). Plus die Gefahr, dass man dabei den Platz mit einem Stück Fels im Inneren eines Berges tauscht oder sogar selbst zersplittert.

    Das gefällt mir. Die Risiken sind so hoch, dass es praktisch nur in absoluten Notfallsituation überhaupt in Erwägung gezogen wird.

    Neclus Mandarius schrieb:Noch kurzer Punkt zu unsterblichen Wesen: Eine Eigenart von Magiequellen ist, dass sie gleichzeitig einen Geist/ein Bewusstsein bilden, das die Magie nicht nur langweilig abstrahlt, sondern auch einsetzt. Das kann zu magischen Welten führen, zu hirnlosen kleinen Magiequellen, die einfach ziellos durch die Gegend ziehen und alles in Brand stecken, was ihnen in die Quere kommt, aber auch in sehr seltenen Fällen zu tatsächlich intelligentem Geist; oder zumindest Geist, der nach gewisser Zeit Selbstbewusstsein erlangt und sich selbst mit Magie weiter verändert und noch intelligenter wird. Diese Geister nenne ich Elementarwesen und die sind zu einem ganzen Haufen Dingen in der Lage; bis hin zum Zerstören von Welten (das funktioniert nicht trivial, sondern dazu müssen sie die Welt praktisch mental übernehmen und dazu bringen, sich selbst zu zerlegen -- aber ingame ist das, wenn auch versehentlich, vorgekommen).
    Zu der Zeit, in der meine Geschichten spielen, haben die Elementarwesen jedoch Regeln aufgestellt, die sie gegenseitig als auch Sterbliche vor ihrem Einfluss schützen sollen.

    Das ist auch sehr cool! Man sollte denken, dass solch mächtige Wesen sich praktisch gar nicht für die anderen Lebewesen auf Welten interessieren, weil sie unbedeutend wie Mikroben sind. So wie die Old Ones in H.P Lovecraft. Aber ich mag den Ansatz, dass sie genügend Empathie haben, um andere vor sich selbst zu schützen.

    Mich würde noch interessieren, ob und wie du die Zaubersprüche designed hast. Hast du dir überhaupt die Mühe einer Liste gemacht, wenn dein System kaum Grenzen nach oben hat und fast alles möglich ist?

    @Justin
    Justin schrieb:Ich finde es passender, wenn Magie mit dem Anzapfen und Lenken von Energie zu tun hat - für mich gibt es einen großen Unterschied zwischen Magie und Hexerei - Magie ist die Beherrschung von Energie und die Hexerei die Lehre von der Wechselwirkung verschiedener Kräfte in der Natur. Eine Zauberer kann durch einen Zauberspruch Energie umwandeln um Licht zu machen. Eine Hexe kann verschiedene Stoffe mischen um ein Substanz zu erschaffen, die Licht von sich gibt.

    Interessante Unterscheidung. Aber wandelt die Hexe nicht auch nur Energie um (eine exotherme Reaktion, die Wärme- und Lichtenergie hervorbringt)?

    Justin schrieb:Ich habe Probleme damit, dass man dann ein Schwert aus dem Kristall formen kann, der nur besonders scharf ist, oder nur gegen bestimmte Menschen oder Monsters wirken kann wenn man dann Angst hat oder traurig ist. Das wäre das Gleiche als wenn man einen Schlüssel aus dem Kristall formen kann, der alle Schlösser öffnet wenn man die entsprechende Emotionen vorweist.

    Ich finde diese Art der Limitierung eigentlich spannender, als ein Schwert, welches immer und überall gegen alles und jeden funktioniert. Und du möchtest lieber einen Schlüssel, der alle Schlösser öffnen kann ohne das man die entsprechenden Emotionen vorweisen muss?

    Justin schrieb:Ich finde, dass die Wirkung an die Emotionen gekoppelt sein müssen und nicht an ihre Aktivierung. Stell dir einen Kämpfer vor, der so ein Schwert hat und immer Angst haben musst, bevor er es richtig verwenden kann? Wie wäre es stattdessen, wenn der Kämpfer ein Schwert hat, das - wenn sie aus der abschirmenden Scheide genommen wird - Angst ausstrahlt und sein Gegner damit erfüllt?

    Das wäre definitiv auch eine interessante Idee. Ich sehe bei einem Kämpfer, der immer Angst haben muss, um seine Kräfte einzusetzen, aufgrund der Limitierungen aber storytechnisch mehr Potential für Konflikte und Charakterentwicklung.
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    Vorstellung und Kritik von Magiesystemen Empty Re: Vorstellung und Kritik von Magiesystemen

    Beitrag von Neclus Mandarius Sa Aug 29, 2020 12:29 am

    Jiyuu32 schrieb:Ich habe das ganze System und auch die zugrundeliegende Historie noch abgeändert. Ich probiere mal die grundlegenden Änderungen zusammenzufassen. Es befindet sich noch im Anfangsstadium, aber passt perfekt zu der Thematik, die ich dieser Welt zuordne. Es geht um den menschlichen Wunsch nach Kontrolle und einem höheren Sinn (verkörpert durch die Zivilisation) in einer unkontrollierbaren und scheinbar sinnlosen Welt (verkörpert durch die Natur).
    Dieser grundsätzliche Konflikt gefällt mir schonmal!

    Jiyuu32 schrieb:Jegliche gewirkte Magie basiert auf den Aspekten Body, Mind, Soul und Spirit (leicht esoterisch angehaucht, ich weiß Very Happy)

    Mind und Soul bestimmen darüber wie Magie gewirkt werden kann. Mind arbeitet mit dem aktiven Bewusstsein - Zauber werden bewusst gelernt und einstudiert. Soul funktioniert unterbewusst - hier kommen die Emotionen ins Spiel.

    Body und Spirit bestimmen hingegen den Wirkungsbereich von Zaubern. Die meisten sind durch ihr eigenes Ego begrenzt und können nur ihren eigenen Körper mit Magie beeinflussen, während "erleuchtete" Lebewesen sich der Verbundenheit aller Dinge bewusst sind und deshalb auch Materie außerhalb ihres Körpers beeinflussen können.
    Das klingt nach einem sinnvollen Basissystem, indem man die Anwendungsbreite der magischen Fähigkeiten gleichzeitig an eine gewisse geistige "Reife" bindet -- definitiv sehr hilfreich zum Balancing. Diejenigen, die aus Egoismus handeln, sind viel eingeschränkter als diejenigen, die eine höhere Geisteshaltung angenommen haben und sich nachhaltiger verhalten.

    Jiyuu32 schrieb:2. Wer kann Magie wirken? Dies bezieht sich eher auf die Lebewesen, die mithilfe ihres Unterbewusstseins Magie wirken (mit Emotionen). Ich möchte nicht, dass alle Lebewesen dazu in der Lage sind, weshalb man das irgendwie begrenzen müsste. Da sich dies eher auf den naturnahen Teil der Welt bezieht, welcher sich stark am Schamanismus, Animismus und Shintoismus orientiert, wäre eventuell ein Pakt mit magischen Wesen (z.b. Elementargeistern) sinnvoll.
    Ich persönlich finde es kein großes Problem, wenn mit ausreichend viel Anleitung jeder Magie wirken könnte.
    Klar sollte nicht jeder naturbegabt sein, aber ich bin ein großer Freund von Systemen (von denen ich allerdings nicht viele kenne), wo wirklich alle Wesen von vergleichbarer Intelligenz Magie wirken können. Der eine lernt es schneller, und bis der Unbegabte seine ersten zielgerichteten Zauber hinkriegt, kann es vielleicht Jahre dauern. Das schreckt mE bereits genug Leute ab, dass man keine "zu" weite Verbreitung von Magie befürchten muss (dazu kommt die sicherlich oft auftretende Elitärisierung von Magie, wo man magische Bildung außerhalb der höchsten Stände zu verhindern versucht bzw. alle Naturbegabten eingliedert, ähnlich wie in Bartimäus).

    Anyway, den Wunsch, dass Magie nicht inflationär in der Welt gebraucht wird, kann ich durchaus nachvollziehen. Wenn einem die Hürde der Lernzeit/psychologischen Eignung nicht reicht, ist die Möglichkeit eines übernatürlichen Lehrers (Naturgeister/Götter... das Konzept erinnert mich an die Ausbildung von Druiden aus der Chronik des eisernen Druiden, was ich auch richtig gut fand) sicher sinnvoll. (Und aus Erklärbarkeitsgründen finde ich die Lösung auch besser, als Magie ein paar wenigen Leuten in die Wiege zu legen, während die große Mehrheit aus irgendwelchen Gründen niemals dazu in der Lage sein wird)


    Jiyuu32 schrieb:Das ist ja recht interessant. Es erinnert sehr stark an science fiction und könnte mit technischen Hilfsmittel irgendwann wirklich möglich sein. Ich frage mich aber wie groß die Leistung des Gehirns dieser Wesen sein muss, dass man alle atomaren Teilchen bewegt. Gegen so jemanden würde ich nicht Schach spielen wollen Very Happy Ist aber nicht wirklich wichtig für das Verständnis^^
    Ja, ich würde das auch als Science Fantasy einordnen. Aber das ist halt nicht überall relevant -- wenn ich eine Geschichte aus der Sicht einer antiken Zivilisation schreiben würde, die Magie gerade erst entdeckt hat, dann weiß niemand von denen etwas über die wahren Hintergründe. Die denken sich selbst erst unterschiedlich komplexe Elementesysteme aus, halten Magie für die Gabe ihrer Götter oder stellen irgendwelche philosophischen Überlegungen an. In meinem letzten Buch klingt dieser "wissenschaftliche" Hintergrund an ein paar wenigen Stellen an, aber ich würd's trotzdem in der erzählerischen Umsetzung eher als High Fantasy sehen.

    Was das Schachspielen betrifft: Die Leistung des Gehirns wäre tatsächlich per se nur minimal größer als die Leistung des menschlichen. Die entsprechenden magischen Gehirnteile kodieren vornehmlich (auch bei den Menschen meines Universums) die Möglichkeit, die Leistung des eigenen Bewusstseins bei Bedarf zu erhöhen; d.h. der Magier hat streng genommen nicht die Fähigkeit, den Apfel komplett zu bewegen, sondern die Fähigkeit, sein eigenes Gehirn durch Magie so zu erweitern, dass es diese Fähigkeit bekommt (das erklärt auch, wie so viele der möglichen magischen Fertigkeiten überhaupt von jedem magischen Wesen mit seinem beschränkten Nervensystem genutzt werden können).
    => Es gibt also eine Diskrepanz zwischen der eigentlichen (biologischen) Leistung des Gehirns und der Leistung, zu der es durch Magie gebracht werden kann. Und diesbezüglich gibt es auch nur kleine Unterschiede zwischen den Wesenarten (wobei einige Wesen genug Magiestärke besitzen, um ihre Gehirnleistung dauerhaft zu steigern -- viele Dshinn bsp., bei denen daher ein fotografisches Gedächtnis sehr weit verbreitet ist).

    Oh, und noch bzgl. Science Fiction: Es ist in meinem Universum tatsächlich auch technisch möglich, Magie einzusetzen. In den letzten Jahrtausenden nimmt die "Technomagie" immer weiter Fahrt auf, die genau das versucht. Zuletzt gibt es bsp. Magiekraftwerke, bei denen nano-Schaltkreise Zauber kodieren, die elektrische Ladungen bewegen, und sich durch das Sammeln von Magie selbst erhalten -- wodurch man auf einer magischen Welt eine praktisch unerschöpfliche Energiequelle bekommt.
    Es ist Sterblichen allerdings bis zum Ende des ausgearbeiteten Zeitraums nie gelungen, die Fähigkeiten des Gehirns magischer Wesen komplett nachzubilden (u.a. wegen dem, was ich oben geschrieben habe, dass das Gehirn teilweise magische Fähigkeiten nur "generiert" und sie nicht direkt kodiert; "nachbauen" reicht also nicht).

    Jiyuu32 schrieb:Das ist auch sehr cool! Man sollte denken, dass solch mächtige Wesen sich praktisch gar nicht für die anderen Lebewesen auf Welten interessieren, weil sie unbedeutend wie Mikroben sind. So wie die Old Ones in H.P Lovecraft. Aber ich mag den Ansatz, dass sie genügend Empathie haben, um andere vor sich selbst zu schützen.
    Das mit der Empathie kann man so generell auch nicht sagen ... Es ist so: Viele Elementarwesen sind schon älter als meine Welten selbst und diese Regeln sind in deren Maßstab erst ziemlich jung; entstanden während der ersten dortigen Zivilisationen. Inzwischen hatten sich vier größere Fraktionen unter den Elementarwesen gebildet, die unterschiedliche Auffassungen darüber hatten, was ihr Platz in der Natur sei und ob sie sich Regeln unterwerfen sollten (bzw. welchen). Die Fraktionen haben sich gegenüber den Sterblichen "Standardgestalten" (genannt: wahre Gestalten) und Namen zugelegt, um sich voneinander abzugrenzen.
    Die Einhörner sehen das Universum in einem natürlichen Gleichgewicht, das weder von Sterblichen noch Elementarwesen übermäßig verändert werden sollte. Sie sind per Satzung Pazifisten und versuchen die Sterblichen in Notfällen durch Beratung und möglichst unaufdringlich/unbemerkt wieder auf den "natürlichen Weg" zu führen. Hauptsächlich sie haben darauf gepocht, Umgangsregeln mit Sterblichen zu etablieren. Empathie ist hier sehr häufig (wird auch durch die philosophische Einstellung gefördert).
    Die Phoenixe verstehen sich als Wissenschaftler. Einige stehen dem Gedankengut der Einhörner nah und beobachten nur, greifen nicht ein, andere sind ziemlich sauer darüber, dass genetische Experimente an Lebensformen offiziell verboten wurden. Auch hier gibt es empathische Elementarwesen, wenngleich nicht besonders viele -- aber anders als die Old Ones haben auch die eigentlich gleichgültigen noch ein wissenschaftliches Interesse an Sterblichen (halten das Leben einzelner trotzdem für nichts wert; Faszination üben erst ganze Zivilisationen auf sie aus).
    Die Wassermänner zeichnen sich dadurch aus, dass sie an praktisch nichts Interesse haben. Sie suchen sich normalerweise einen abgeschiedenen Platz, bleiben dort und wer das Pech hat, sie zu stören, überlebt das vermutlich nicht. Seit die Welten flächendeckend von den Sterblichen bevölkert werden, ziehen sie sich meist auf unbekannte Welten oder in die Tiefsee zurück.
    Pegasi sind hauptsächlich jüngere Elementarwesen, die sich irgendwann einer anderen Fraktion anschließen. Sie sind in erster Linie Freigeister und Entdecker, ohne den wissenschaftlichen Anspruch der Phoenixe. Seit den Umgangsregeln mit Sterblichen halten sie sich von letzteren normalerweise einfach fern und reisen durch die Gegend, bis sie die ständige Reise langweilt (wer ein Verantwortungsgefühl gegenüber der Umwelt entwickelt hat, geht zu den Einhörnern; bei wem wissenschaftliches Interesse geweckt wurde, zu den Phoenixen; wer einfach reisemüde geworden ist und nichts mit sich anzufangen weiß, zu den Wassermännern).

    Jiyuu32 schrieb:Mich würde noch interessieren, ob und wie du die Zaubersprüche designed hast. Hast du dir überhaupt die Mühe einer Liste gemacht, wenn dein System kaum Grenzen nach oben hat und fast alles möglich ist?
    Doch, eine (notwendigerweise nicht vollständige) Liste gibt es schon. Ich brauche ja schließlich irgendeine Grundlage für die Magiekostenberechnung, ohne dass ich jeweils genau ausrechne, wieviel Energie wobei erzeugt werden muss (und zusätzlich, wieviel/wie starke Konzentration es einen Zauberer kostet, eine bestimmte Technik auszuführen, oder wie lange er einen Zauber wirken muss, bis dieser funktionsfähig ist).
    Ich brauche also noch Regeln, um die tatsächliche Umsetzung von Magie durch Sterbliche zu beschreiben (als Beispiel Teleportation -- die ist in der Theorie beliebig genau möglich, z.B. für Elementarwesen, aber Sterbliche haben eine zu begrenzte Gehirnleistung und Magiestärke; für die müssen in den Regeln also die Ungenauigkeiten und Gefahren festgeschrieben werden).
    Auch, welche Techniken verwandte Lernwege besitzen (was hinsichtlich Naturbegabungen wichtig ist) und wie sie sich in der Schwierigkeit unterscheiden (also wie lange es dauert, sie zu lernen und zu verbessern).

    Die Techniken sind aber weiterhin sehr frei und die tatsächlichen Anwendungen unterscheiden sich nur durch die Magiekosten (wer in der Lage ist, Schwingungen zu erzeugen, kann sowohl eine Kerze als auch ein Lagerfeuer anzünden, genauso einen Waldbrand entfachen -- kostet halt zunehmend mehr Magie).


    Jiyuu32 schrieb:
    Justin schrieb:Ich habe Probleme damit, dass man dann ein Schwert aus dem Kristall formen kann, der nur besonders scharf ist, oder nur gegen bestimmte Menschen oder Monsters wirken kann wenn man dann Angst hat oder traurig ist. Das wäre das Gleiche als wenn man einen Schlüssel aus dem Kristall formen kann, der alle Schlösser öffnet wenn man die entsprechende Emotionen vorweist.

    Ich finde diese Art der Limitierung eigentlich spannender, als ein Schwert, welches immer und überall gegen alles und jeden funktioniert. Und du möchtest lieber einen Schlüssel, der alle Schlösser öffnen kann ohne das man die entsprechenden Emotionen vorweisen muss?
    Ich muss hier Jiyuu zustimmen; vom Balancing und dem Story-Potenzial finde ich ein strengeres Aktivierungskriterium sinnvoller.
    Sogar speziell, was das Beispiel mit dem Schwert betrifft -- wie cool ist denn ein Schwert, dessen besondere Fähigkeiten du nur nutzen kannst, wenn du einem übermächtigen Gegner gegenüberstehst und dich die Angst packt? (Oder du gerade einen treuen Freund im Kampf verloren hast und die Trauer nutzen kannst, um seinen Tod durch die Magie des Schwerts zu rächen)

    Viele Grüße
    Neclus


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    “ŋimk o krákume? ko ŋpozu simk ráturs – eleisa dawoms śpi ramr, dan ŋ ijamk!”
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    „it nôsg yukén wén kên ul siro d nisgirô, rêyu? ió skélén abé iô wón kénin arlók da!“
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