Du meinst, warum man keinen Mord an den Anfang stellen kann/sollte?Kannst du das noch näher erläutern?
Das Problem am Mord ist, dass Mord allein keine Sympathie oder Interesse an einem Charakter herstellen kann. Das hängt teilweise damit zusammen, dass wir schon so viel Tod und Leid gewohnt sind, dass es uns kalt lässt, aber der Grund ist sowohl in Fiktion als auch Realität derselbe: Warum sollte es uns etwas angehen, dass da jemand stirbt?
Susanne hat es ganz gut in Worte gefasst: Wenn das Verhältnis - konkret in meinem Beispiel - zwischen Rose und der Mutter nicht ausgearbeitet ist, wie soll der Leser dann wissen, wie er sich dabei fühlen soll? Er weiß doch noch nichts über Rose oder die Mutter. Sie könnte es ja auch verdient haben...
Aber selbst wenn du das alles im Hinterkopf behältst, wie willst du dass denn noch in eine Szene hineinbringen? Wenn du show don't tell betreiben willst, müsstest du mitten ins Geschehen Flashbacks einbetten und das würde ziemlich viel Tempo aus der Sache rausnehmen. Du läuftst Gefahr, die Szene mit Information zu überfrachten, sodass der Leser gar nicht mehr mitkommt. Und wenn er nicht mehr mitkommt, hast du als Autor verkackt.