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    Gestatten: Der Barde Frankanas

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    Beitrag von Lordenkrieger Do Jun 16, 2016 6:12 pm


    Hallo Leute,
    eigentlich wollte ich euch meinen Drachenkrieger vorstellen. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass sich jemand vorgedrängelt hat. Und nicht nur das, er ist auch der Meinung, dass er das besser kann.
    Soll er in sein Verderben rennen und sich lächerlich machen. Ich bin nicht verrückt und lege mich mit einem arroganten Barden an, der mich mit seinen grünen Augen anlächelt, als ob er ein Anrecht darauf hat.
    Warm sind seine schlanken Finger, mit denen er mir den Fragebogen entreißt und in das Feuer wirft. Obwohl leise, klingt seine wohlklingende Stimme selbstbewusst.

    Pah, vorstellen?
    Hast du Kurzlebiger keine anderen Probleme?
    Wozu soll das gut sein, wo du schneller fallen wirst, als die Blätter von den blauen Mondbäumen.
    Du willst meinen Namen wissen?
    Wirst du dich an Frankanas erinnern, in der Stunde deines Todes?

    Was soll diese dumme Frage nach meiner Körpergröße? Was bringt dir das, wenn du weißt, dass ich ein Meter sechsundachtzig bin. Ist das Bett größer, wenn ich in einer Gaststätte von Deinesgleichen übernachte?

    Wie alt ich bin, ist das für dich wirklich von Belang? Ich dreh mich nur einmal um, da sind deine Knochen schon Asche. Ob ich nun 1323 oder 5000 Jahre alt bin, das hat für mich keine Bedeutung, während die Zeit durch deine Finger rinnt, deinem Körper die Kraft nimmt und sich in dein Gesicht gräbt.
    Die Götter meinten es gut mit uns Langlebigen, indem sie uns von der Last des Alterns verschonten.
    Womit hast du sie erzürnt, dass sie dich mit dem Fluch der Zeit belegten?
    Nein, ich erwarte keine Antwort, sie interessiert mich nicht.

    Dass ich dem Hochadel angehöre, muss ich nicht groß erwähnen. Ich führe ein angenehmes Leben, wo Gold keine Rolle spielt.
    Mein Vater war zu Lebzeiten einer der mächtigsten Männer unter dem Arbenvolk. Es gab nur einen, der ihn in Allem übertraf, das war mein Großvater. Ja, wir haben ein langes Leben, doch wenn man uns tötet, dann sind auch wir nicht mehr da.
    Meine geliebte Mutter wohnt jetzt wieder in Brunnenbaum, wo ich, sehr zum Missfallen meines Vaters, damals in einem Baumzimmer geboren wurde.

    Behalte deine Finger bei dir, auch wenn der bronzene Ton meiner Haut den Wunsch in dir erweckt mich zu berühren. Nie wirst du den Geschmack meiner vollen sinnlichen Lippen kosten.
    Du kannst nur ahnen, dass sich mein langes blondes Harr wie Seide zwischen deinen Fingern anfühlt.
    Die durchtrainierten Muskeln meines wohlgeformten Körpers sind nicht für deine Augen bestimmt.
    Niemals wirst du das Vergnügen haben, mir meine weiße Lederkleidung vom Leib zu reißen, um dich mit mir auf den Laken zu vereinen.

    Solltest du es wagen, Hand an mich zu legen, ist mein Stahl schneller an deiner Kehle, bevor du ausgeatmet hast. Oder meinst du, ich trage mein schmales Arbenschwert als Zierde?
    Ich liebe den Klang des Stahls und bin auch besinnlichen Stunden mit Kriegern nicht abgeneigt. Ich nehme jeden Tag so, wie er kommt, denn ich muss mir keine Gedanken um das Morgen machen. Was ich begehre, das nehme ich mir.
    Auch liebe ich die Musik und das Spiel der Wörter, die auch eine Waffe sein können, wenn man versteht, sie zu nutzen. Das Arbenvolk hört meiner weittragenden Singstimme mit einer Hingabe zu, die eines Barden würdig sind. Viele haben versucht, sich an meinem Können zu messen und sind gescheitert.

    Ich lebe in der schönen weißen Arbenstadt Firndorn, die mein Großvater vor 5000 Jahren aus den Steinen einer untergegangenen Kultur erbaute.

    Mein Leben war nicht immer so frei, auch ich hatte es einem Vater recht zu machen. Doch egal, wie ich es anstellte, er war nie zufrieden. Umstände zwangen mich zu einer Bundschließung mit einer adeligen Atschanie. Wir verstanden uns nicht und trennten uns nach der Geburt von drei Kindern. Eine Tochter gilt als verschollen, der Sohn ist tot und die andere Tochter lebt mit ihrem Gefährten Gordian in Firndorn auf dem Seelenbaum.

    Mehr aus meiner Vergangenheit geht dich nichts an und meine schlechten Eigenschaften würde ich nicht offenbaren, wenn ich denn welche hätte.
    Für meine Freunde bin ich da, wenn sie mich brauchen und mehr werde ich von mir nicht preisgeben.



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    Beitrag von Gotthelf Do Jun 16, 2016 6:24 pm

    Hi,
    es wäre schön, wenn du dich einigermaßen an die Konventionen halten könntest, was eine Charaktervorstellung betrifft. Sicher, dein Text ist kunstvoll und originell, keine Frage, aber aufgrunddessen auch nicht objektiv, lückenhaft und obendrein sehr schwer zu lesen. Hier geht es nicht darum, den Charakter vorzustellen, damit man sagen kann, ob er interessant ist, oder nicht.

    Hier geht es darum, dass die Leser einen Autor auf Fehler in der Ausarbeitung eines Charakters hinweisen, in diesem Stadium meist in den Details.

    EDIT: Eine solche indirekte Charakterisierung eignet sich sehr gut für den Bereich "Charakterduell", wo du deinen Charakter selbst handeln lässt. Allerdings ist der Bereich dafür gedacht, seinen eigenen Prota besser kennenzulernen, während dieser hier dazu dient, bereits fertige Charaktere unter die Lupe zu nehmen


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    Beitrag von shiva strife So Jun 19, 2016 12:09 pm

    Huhu,

    also ich finde die Art der Vorstellung nicht schlimm. Ich habe ja durch die einleitenden Fragen durchaus eine Reihenfolge der Aspekte die vorgestellt werden und habe durch die Ich-Perspektive einen guten Einblick in den Charakter bekommen. Nicht jedem liegt die Steckbriefversion und das finde ich nicht schlimmt.

    Allerdings fehlt mir noch ein bisschen was zur vollständigen Beschreibung.
    Einen kleinen Einblick in die Vergangenheit gab es ja, aber mir ist nicht klar was der Barde nun tut, welchen inneren Konflikt er hat und was ist sein Ziel in der Geschichte? Auch fehlt mir eine noch deutlichere Herausstellung seiner Charaktereigenschaften - bis auf das, dass er ganz schön ruppig und eingebildet ist. An dieser Stelle brichst du leider ab.

    Grüße
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    Beitrag von Govinda So Jun 19, 2016 12:39 pm

    Hallo Lordenkrieger,

    das ist mal eine erfrischend andere Art und Weise, einen Charakter vorzustellen, finde ich Smile. Allerdings fehlt mir auch seine Motivation und eine Erklärung dafür, wie rt zu dem geworden ist, was er darstellt (ruppig und eingebildet, wie shiva strife ja schon geschrieben hat). Vielleicht überlegt er es sich ja und gibt doch noch ein wenig mehr von sich preis?

    Hier zum Beispiel, das klingt für mich schon ziemlich gefühlskalt. Wie und warum ist er so geworden? Er scheint mir eine ziemlich zwiespältige Person zu sein.

    Mein Leben war nicht immer so frei, auch ich hatte es einem Vater recht zu machen. Doch egal, wie ich es anstellte, er war nie zufrieden. Umstände zwangen mich zu einer Bundschließung mit einer adeligen Atschanie. Wir verstanden uns nicht und trennten uns nach der Geburt von drei Kindern. Eine Tochter gilt als verschollen, der Sohn ist tot und die andere Tochter lebt mit ihrem Gefährten Gordian in Firndorn auf dem Seelenbaum.

    Liebe Grüße,
    Govinda


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    Beitrag von Lordenkrieger So Jun 19, 2016 4:04 pm

    Hallo, erst mal Danke für euer Feedback. Ich hoffe, das Nachfolgende klärt einige Fragen und ihr könnt den Barden jetzt besser verstehen.
    Dies ist meine Art zu schreiben.

    (Was der Barde euch aus seinem Leben berichtet, wird in Geschichten in meinen Büchern erzählt.)

    Dass ihr immer alles genau wissen wollt, das  ist mal wieder typisch für euch Kurzlebige.
    Ihr denkt, ich bin ruppig und eingebildet? Wie könnt ihr so etwas behaupten, wo ihr so vieles von mir nicht wisst. Aber bitte, ihr habt es so gewollt.
    Ich bin ein Barde, doch das stimmt nicht so ganz. Also hört meine Geschichte.

    Ich bin Frankanas, der Weiße-Fürst von Firndorn, der Fürst aller Fürsten.

    Meine Mutter erzog mich mit Liebe, doch mein Vater war ein brutaler Mann. Ich fürchtete mich vor ihm. Als ich zwölf war, musste ich ihn zu Folterungen begleiten. Da ich in seinen Augen kein Schwächling sein wollte, musste ich lernen, so zu werden wie er.
    Vielleicht sollte ich erwähnen, dass wir Arben ab 35 nicht mehr altern und dass wir erst mit 400 Jahren uns für ein eigenes Leben entscheiden dürfen. Doch bis dahin haben wir unseren Eltern zu gehorchen.

    Mein Großvater kam unter mysteriösen Umständen ums Leben, als ich 200 war. Mein Vater war ein kriegssüchtiger Mann und da sein Vater ihn nicht mehr daran hindern konnte, legte er sich mit vielen Völkern an. Das Volk blutete aus und es wurde unzufrieden mit seinem Herrscher. Als ich 300 war, setzte das Volk meinen Vater ab und meine Mutter setzte mich auf den Thron. Um den Frieden mit den Atschanie zu sichern, musste ich mit einer unreinen Fürstin den Bund eingehen.
    Mein Vater zog in die Tiefe-Stadt auf unser Anwesen und meine Mutter ging nach Brunnenbaum.

    Meine Gefährtin war kein Kind von Traurigkeit gewesen und statt diesen Bund als eine Chance anzusehen, stellte sie Ansprüche, die ich ihr teils nicht erfüllen konnte und auch nicht wollte. Ich hatte den Kopf voll, um alle Fehler meines Vaters ins rechte Licht zu rücken.
    Als unsere Tochter Romanja geboren wurde, dachte ich, unser Zusammenleben würde sich zum Guten wenden. Ich hatte eine schöne Frau mit blauen Augen und weißen Haaren, doch ich begehrte sie nicht. Ihre abweisende und arrogante Art trieb mich in die Arme von Männern. Ich will nicht sagen, dass es ihre Schuld war, dass ich mich mehr zu ihnen hingezogen fühlte, hatte ich vor ihr schon dieses Vergnügen. Ab und zu lag ich bei ihr, um meine Bundpflicht zu erfüllen.
    Abermals wurde eine Tochter geboren, die den Namen Asilia trägt. Ein Jahr später kam ein Sohn. Als ich sie mit dem Wolfskriegerfürsten Dravos erwischte, hätte ich fast beide getötet. Ein paar Monate später lösten wir im beiderseitigen Einverständnis unseren Bund. Da sie frei sein wollte, blieben die Kinder bei mir. Sie zog in die Tiefe-Stadt in mein Haus.
    Als Asilia alt genug war, um den Bund mit dem Fürsten Gordian einzugehen, dankte ich ab und setzte meine Tochter auf den Thron. Die älteste Tochter Romanja verschwand eines Tages und trotz aller Suche blieb sie verschollen. Ihr Wunsch war es, als Bardin über das Land zu ziehen. Ich verbot es ihr, da sich dies für eine Weiße-Fürstentochter nicht ziemt.

    Genug von meiner Vergangenheit, da euch sicher auch interessiert, warum ich hier bin, werde ich euch etwas Preis geben, das noch nicht zu euch gedrungen ist.

    (Um dies geht es in meinen Büchern.)

    Heute lebe ich im Haus meines Großvaters und gehe meinen Interessen nach. Ich singe in Gasthöfen, lebe meine sadistischen Neigungen aus und liebe den Wolfskrieger Dravos. Ich führe ein angenehmes Leben und nehme mir, was ich begehre. Ich liebe die Macht des gesungenen Wortes. Was das Regieren anbelangt, so ziehe ich trotz Allem die Fäden im Hintergrund.

    Dann veränderte sich hier und da der Himmel. Er verlor sein Blau und wurde grau. Die Kurzlebigen drangen durch ein Reisetor in Batscharien ein und brachten den Krieg. Doch der war weit weg von Firndorn und mich interessierte mehr, was die Schwarzarben ausheckten. Es gab Gerüchte über einen Blutkult, den sie mit Gewalt verbreiteten. Mein Sohn wollte dem nachgehen und schloss sich ihnen an. Leider flog seine Tarnung auf und er kam ums Leben, hinterließ Frau und Sohn, mit denen er seit Jahren in Trennung lebte.

    Und dann trat dieser hochnäsige, arrogante Drachenkrieger in mein Leben. Ich ließ ihn in dem Glauben, dass ich nur ein Barde bin. Ich war freundlich zu ihm, ich war brutal zu ihm, doch er war nicht bereit, sich mir zu unterwerfen. Und dann trat etwas ein, womit keiner gerechnet hat, ich begehrte den Mann in ihm. Ich liebte ihn, obwohl ich den Drachen in ihm hasste und den Krieger in ihm am liebsten getötet hätte. Mein Pech, dass er unsterblich war.

    Er verkörperte all das, was meinem Volk vor 5000 Jahren genommen wurde, außer die Unsterblichkeit, die stand meinem Volk nicht zu. Auch wir hatten Gestaltswandler unter uns, mit blauen Augen und weißen Haaren. Während der großen Drachenkriege waren wir unter den Verlierern und zahlten einen hohen Preis dafür. Man verbannte uns und es war mein Großvater, der unser Volk aus der Finsternis holte, indem er Firndorn aus den Ruinen eines untergegangenen Volkes erschuf.

    Es war das Schicksal, das mich mit dem Drachenkrieger verband, dessen Schicksal es war, uns alle vor dem Bösen zu bewahren, dass uns vernichten wollte. Auch wenn ich die Musik liebe, bin ich dennoch ein mutiger Mann.

    Meine Aufgabe war es, ihm in Allem beizustehen und dafür zu sorgen, dass er nicht vom Weg abkam. Stellt euch vor, dieser heimatlose Bastard legte keinen Wert darauf, die Welt zu retten.
    Ich habe Bücher gewälzt, um die Orte zu finden, wo die vier Bücher versteckt sind. Ich habe ihn begleitet, damit er sich nicht verläuft. Es war wichtig für uns alle, dass er das Seelenbuch findet, das uns alle retten wird. Und ich habe ihm geholfen, dass er den Silberbann wieder los wurde. Ich habe ihn gepflegt, wenn er verletzt war. Ich habe ihm in seinen Nächten beigestanden, wenn die Träume ihn quälten. Ich war da, wenn er mich brauchte.

    Und wie dankt er es mir? Wie weit wäre er denn ohne mich gekommen? Ich begehre ihn, ich will ihn. Ja, er liebt mich, sicher. Doch er lässt sich von mir nicht stoßen, weil er ein Drache ist und kein Wolf.

    Meine guten Eigenschaften sind folgendes: Ich stehe zu meinem Wort. Ich bin großzügig. Wenn es dir dreckig geht, bin ich da. Im Kampf bin ich ein guter Krieger an deiner Seite bis zum bitteren Ende.

    Na, denkst du jetzt, du kennst mich besser? Dann solltest du nicht vergessen, dass ich ein gefährlicher Mann bin mit sehr viel Macht. Mein Wort ist Gesetz.
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    Beitrag von shiva strife Mi Jun 29, 2016 9:03 pm

    huhu,

    ja jetzt hab ich doch ein viel besseres Bild von dem Barden und sehe die Vielschichtigkeit des Charakters! Sehr spannend, wie er die zwiespältigen Gefühle zwischen ihm und dem Drachenkrieger sieht. Da gibts bestimmt eine Meneg Zyndstoff, da sicher beider sehr ehm stolz und machthaberisch sind. Wink

    Aber rutscht den der Wolfskrieger in den Hintergrund als der Drachenkrieger auftaucht?

    Grüße
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    Beitrag von Lordenkrieger Do Jun 30, 2016 1:36 am

    shiva strife schrieb:Aber rutscht den der Wolfskrieger in den Hintergrund als der Drachenkrieger auftaucht?

    Der Wolfskrieger Dravos ist vom Charakter her ein ganz anderes Kaliber. Natürlich ist er eifersüchtig, rasselt ab und zu mit dem Drachenkrieger zusammen. Aber er ist auch einer, der in erster Linie sein Wohl sieht. Er taucht in der Geschichte immer wieder mal auf. Er ist zwar da, hat aber nicht eine so tragende Rolle. Was eine Leserin sehr schade findet, da sie ihn mag und sehr interessant findet. Er ist vom Wesen her freundlicher als der Barde.

    Und ja, zwischen Frankanas und dem Drachenkrieger gibt es eine Menge Zündstoff. Der Drachenkrieger ist stolz, aber nicht machthaberisch.

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