Wir erinnern uns, dass Jeanne d'Arc im 14 Jahrhundert (also nicht mehr Frühmittelalter) gelebt hat und dass Frankreich in dieser Situation derart am Boden war, dass es keinen mehr gekümmert hat, wer denn da zu den Waffen greift.
Das ist ein kleiner Unterschied zu einer Story, in der eine junge Frau aus dem Haus geht, weil sie Abenteuer erleben will, und die Leute kümmert es nicht, dass sie alleine, bewaffnet herumläuft...
Domino-effekt, okay, aber simultan?
Nimm doch die als realistisch angepriesene Serie "Das Lied von Eis und Feuer" bzw. Game of Thrones.
Cercei Lanister jammert die ganze Zeit, warum sie nicht als Junge geboren wurde, weil sie ein Schwert in der Hand halten möchte, Arya Stark lässt sich statt im Stricken im Fechten unterrichten, und Brienne von Tarth ist ein richtiger Ritter.
Ich hab ja nichts dagegen, aber das ist schon pervers, wenn das Mittelalter voller moderner Frauen und die heutige Zeit voller antiker Frauen ist, oder?
Alastor schrieb:wann gibt es normale Männer" in Büchern?
Ich meine damit nicht die 08/15 Menschen, die Langweiler, usw. ich meine Protagonisten, deren Entscheidungen du nachvollziehen und als logisch empfinden kannst, bzw. wo du sagen würdest: in der Situation hätte ich es genauso gemacht.
Wann es sie gibt? Schon lange.
Ich würde sagen, der erste war Odysseus. Bei seiner Heimkehr will er erst einmal noch ein bisschen Beute machen (verständlich)..., er versucht seine Männer zu retten (sie kannten sich ja über 10 Jahre, also verständlich), er wird bei einer anderen Frau schwach (er hatte 13 Jahre keine....also vielleicht verständlich), aber er will trotzdem noch nach Hause zu seiner richtigen Frau (verständlich)
Und er bringt am Ende alle Freier um (verständlich?).
Auf der Gegenseite:
Wie oft kommt in Bücher oder Filmen folgendes Schema vor: Eine Frau wird angegriffen/man versucht sie zu vergewaltigen/ zu bestehlen,etc. Der männliche Prota (oder eine Nebenfigur) rettet sie/hilft ihr, etc. und kurz darauf landen sie im Bett, oder wie in fast jedem Bond-Film irgendwo anders.
Was ist daran bitte normal? Als Leser/Zuschauer MUSS man sich doch in solchen Momenten an den Kopf fassen, oder?