Eure Spiele-Reviews

Danke für die Eindrücke!
Legend of Heroes ist so eine Reihe, in die ich trotz mehrerer Versuche nicht wirklich reingekommen bin ... Aber irgendwie bereue ich es auch nicht mehr, seit da gefühlt jährlich Spiele für rauskommen?








Citizen Sleeper

Das kann ich kurz machen: Citizen Sleeper hat zwei ernsthafte Schwächen und ist trotzdem absolut spielenswert! Um was es geht, erkläre ich nebenbei.

Zuallererst ist das Gameplay-Konzept schmerzhaft unausgegoren. Die ersten Stunden fand ich ziemlich cool, mit etwas Survival und Ressourcen-Management als Rahmen für ein narratives Cyberpunk-Spiel auf einer Weltraumstation. Nice! Nach ein paar Stunden werden diese Mechanismen aber vollständig trivial, frei von jeglicher Gefahr, und nach ein paar weiteren ernsthaft nervig. Am Ende hätte ich Citizen Sleeper als Visual Novel bevorzugt. Noch besser wäre allerdings genau dieses System gewesen, nur eben durchdachter, stringenter. Potenzial hat es nämlich! Mal sehen, Teil 2 ist ja schon angekündigt.

Und dann ist da das letzte Drittel des Spiels, das scheinbar auch erst später episodisch dazugepatcht wurde. In den ersten ~8 Stunden erkunden wir die Station, erfahren mehr über das Setting, über uns selbst und allem voran über die Bewohner der Station. Wir treffen ein paar Entscheidungen. Und all das ist MEGA! Danach kommt eine kataklystische Bedrohung, eine deutlich "epischere" Story auf noch mal ~5 Stunden ... und yoah, war okay? Ich mochte das Ende, aber generell ist Cyberpunk halt wirklich besser, wenn es Punk bleibt: simpel und emotional, menschlich eben.

Trotz allem, und das soll hier der Hauptpunkt sein, ist Citizen Sleeper ein wirklich hervorragendes Cyberpunk-Spiel! Die ganzen kleinen Geschichten sind überraschend und abwechslungsreich, berühren alle möglichen Ideen, die man erst gar nicht mit so einem Setting verbinden würde. Dieses Setting wird wirklich lebendig, vor allem dafür, dass es nur mit simpler, stilisierter Grafik und (überaus charakteristischen!) Illustrationen arbeitet. Selbst der namensgebende Sleeper als Hauptfigur ist spannend, ein netter Nexus der Ereignisse, der noch einmal dazu beiträgt, dass die Dinge wirklich zusammenkommen. So richtig effektiv wird das Ganze aber erst durch den geübten Schreibstil, der mal knapp und effizient, mal blumig und gedankenverloren ausfallen kann. Sehr eingängig!

Insgesamt ist das Spiel auf jeden Fall lohnenswert, sofern einen lange Texte nicht abschrecken, und regelrecht Pflicht, wenn man ein Faible für das Cyberpunk-Genre mitbringt.

Soo, heute endlich Baldur's Gate durchgespielt. 150 Stunden pure fun - und so mancher rage bei Würfelpech (srsly, 21 failed rolls bei ner 45% Chance?). Das ist wieder eine der Stories wo ich erstmal ein paar Tage Abstand brauche, weil mir alles andere scheiße erscheint.

ich liste mal paar Dinge auf, die ich gerne gesehen hätte, aber die ganze Kritik soll nicht davon ablenken dass ich das Spiel für exzellent halte. die paar Sachen sind halt das was mMn für Perfektion fehlt:

- ich würde es gutheißen wenn das Spiel manchmal ein paar Hinweise dazu liefern würde was man tun soll, oder wie man etwas lösen puzzles bin ich eher am rätseln was das puzzle von mir will, als wie ich die eigentliche Lösung rausfinde. viel passierte dann auf Gut Glück.
- es wäre cool, wenn es öfter passieren würde dass die Truhe doch ein Monster ist, oder sonstwas schlimmes passiert wo man sich durchboxen muss; dafür aber die rewards bei echten Schätzen besser sind und nicht junk den man dauernd verkauft.
- ich würde mir mehr Interaktion mit und zwischen den Companions wünschen. Es wäre cool, Wyll und Karlach zu verkuppeln, oder einfach mehr mit ihnen unternehmen zu können, gerade wenn man im Camp ist.
- wäre gut wenn beim Gespräch mit NPCs die ganze Gruppe beteiligt sein könnte und nicht nur einer redet und alle anderen dumm herumstehen. Bei Drakensang hat mir das besser gefallen.

Also, ich hab mich ehrlich gesagt wenig um die Hautpstory gekümmert, aber das liegt in erster Linie daran dass die Companion-Quests einfach so viel geiler sind. Und die Companions allgemein auch so viel Tiefe haben. Die besten sind mMn Gale und vl Laezel, meine persönliche Schwachstelle ist Karlach, aber die anderen sind auch alle so cool, dass ich einfach alle machen möchte. Der einzige Nachteil ist, dass gerade in Akt 3 mehrere gleichzeitig verlaufen und man sozusagen diese companions dann mitnehmen muss, aber da es glaub mindestens 4 sind (Astarion, Gale, Wyll und Shadowheart), hat man immer das Gefühl nicht alles mitzubekommen. Ich war am Ende RICHTIG traurig, dass ich Karlach nicht helfen konnte, und das ist vl mein einziger großer Kritikpunkt: Manchmal erlaubt das Spiel so abstruse Lösungsmöglichkeiten auf die man nie kommen würde (z.b haufenweise Boxen stapeln um über einen Zaun in der Stadt zu kommen), aber dann bei solchen großen Story beats wie Karlach's Herz lässt dich das Spiel nicht die naheliegendste Lösung nehmen, nämlich einen Deal mit Raphael zu machen.
die Dialogoptionen sind für meinen Geschmack zu limitiert. in vielen Fällen, gerade wenn ich mich aus einem Konflikt herausreden will, existieren mMn auf der Hand liegende Optionen einfach nicht. (z.B kann man einen Mann einschüchtern die Flüchtlinge in seinem Haus zu akzeptieren, oder die Flüchtlinge verscheuchen, aber man kann den Mann nicht dafür bezahlen die Flüchtlinge zu behalten. WHAT?)

Ich hab versucht, so viele Leute wie möglich zu retten und hab im finalen Kampf nur Zevlor's Truppe einsetzen müssen, die dann aber kollektiv Selbstmord begingen, und gerade in so einem Playthrough wo man "gutes" tun möchte, find ich es schade, dass man bei einigen wirklich wichtigen Dingen entweder keine oder nur eine winzige Chance bekommt alles "richtig" zu machen. Like ... ich will dass meine Karlach-Romance ein Happy End hat (don't judge me, sie ist der coolste char von allen). wenn ich sie wirklich retten will, dann würde ich doch versuchen nen deal mit Raphael zu machen, oder ich mache nen raid in Avernus, bringe Dammon mit und lasse sie dort fixen, dann kehre ich wieder zurück. Wyll konnte man auch aus seinem Pakt befreien, warum dann nicht Karlach?
Und ich wünschte, Charaktere würden sich verändern. Ich kann verstehen, dass man keine 180 Grad wende macht, und dass das auch nicht von heute auf morgen passiert. Dass Astarion am Ende von Akt 1 noch ein Arschloch ist, kann ich nachvollziehen. Aber bis zum Höhepunkt seiner Quest ist er dann immer noch so ein Narzisst? Wenn er mit Wyll, Gale und Karlach unterwegs ist? Man könnte meinen deren gute Eigenschaften könnten ein wenig abfärben.

Naja, das alles ist ein rant auf hohem niveau. Mir hat das durchweg sehr viel Spaß gemacht, was ich eigentlich schon seit langem über kein Spiel mehr sagen konnte. Die Locations waren sehr schön und gut gebaut und die Kämpfe waren meist ganz cool. Ich hab auf Balanced gespielt und ich glaub mir das Leben oft nicht leicht gemacht. Bei den ganzen Potions die ich mit mir rumgeschleppt aber nie verwendet hab ... waren die meisten Kämpfe dann doch eher leicht. Solange man es vermeiden konnte geoneshotted oder perma-disabled zu werden . Da hätte ich vermutlich doch eher Wyll gegen Shadowheart eintauschen müssen um ein paar buffs zu haben. Ich hab so oft vergessen ein minion zu beschwören, und ich glaube Dual-wield ist nicht das geilste für meinen fighter weil der eine bonus Angriff (bei bis zu 6 möglichen am Ende) ist es nicht wert, dass man dann weder springen noch Trank schlucken kann.

Ich würde am liebsten die ganze Story vergessen damit ich es nochmal "blind" spielen kann. Schade dass die Handlung dann doch eher linear ist, und man eigentlich nur zwischen "gut" und "böse" wählen kann. Und das sollte ich nichtmal in "" setzen, weil das Spiel eigentlich klar sagt, was was ist.

La Cipolla schrieb:Legend of Heroes ist so eine Reihe, in die ich trotz mehrerer Versuche nicht wirklich reingekommen bin ... Aber irgendwie bereue ich es auch nicht mehr, seit da gefühlt jährlich Spiele für rauskommen?

Die Spiele sind auch echt umfangreich und starten meistens auch sehr langsam, um dann nach hinten raus richtig episch zu werden. Wenn man wirklich alles mitnimmt, ist man mit gut 90 Stunden pro Titel dabei. Ich mag an der Reihe das Kampfsystem und die (meisten) Charaktere. Manchmal sind sie aber auch echt nervig. Ist eher so eine Hassliebe mit mir und der Reihe, glaub ich^^'' Außerdem ist es interessant, wie die Reihe sich auch technisch weiterentwickelt. Da ich weit davon entfernt bin, aktuell zu sein, ignoriere ich die Neuerscheinungen einfach, sondern spiele in meinem Tempo. Da ich mehrere Spiele parallel spiele, wird es auch nicht eintönig.

Lots of Cats in every Moment

Noch ein Katzensuchspiel, dieses Mal aber nicht von den Devcats^^ Die Katzen sind hier teilweise echt gut versteckt, da sucht man sich dumm und dusslig und findet dann eine winzige Katze, die sich als Musterung einer Hausfassade tarnt xD Das Spiel hebt sich aber vor allem durch seine Story von ähnlichen Titeln. Denn es gibt hier eine richtige Story, die nicht zweckmäßig daher kommt. Das funktioniert wahrscheinlich, weil die Story recht losgelöst vom Katzensuchaspekt ist. Zentrale Momente werden in kleinen Comics erzählt, der rest durch die üblichen Wimmelbilder. Mir gefällt die Kombi richtig gut.

8/10

Da ich weit davon entfernt bin, aktuell zu sein, ignoriere ich die Neuerscheinungen einfach, sondern spiele in meinem Tempo. Da ich mehrere Spiele parallel spiele, wird es auch nicht eintönig.

Vernünftig!
Würde bei mir wahrscheinlich Anxiety auslösen. XD
Apropos ...

Baldur's Gate 3 kommt bei mir auch noch ... irgendwann!
Ich hab immer Angst, dass da irgendwann noch fette Patches oder geile Mods kommen, und mehr als einmal werde ich so einen Brecher wohl eher nicht spielen.

Teil 2 habe ich zwar mehrmals gespielt, aber während der Schulzeit geht man auch anders mit seiner Lebenszeit um.