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Die Rückkehr - Kapitel 2 - Seite 11 Kj7b-8-c9f0

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    Die Rückkehr - Kapitel 2

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    Beitrag von wilpito Di Apr 01, 2014 10:21 pm

    Firex der Schmied war sich nicht sicher, aber das klang wie eine Ablehnung. Er musste unbedingt vorsichtiger sein. Sollte sich nicht so schnell verquasseln, trotz angehender Altersdemenz.
    Der Schmied sah auf die Silbermünze. Hatte er doch recht gehabt, sie hatte kein Geld dabei gehabt, sonst müsste sie nicht eine so große Münze wechseln. "Also soll ich die Waffen schärfen?" Er nahm ihr Nicken zur Kenntnis und gab ihr das entsprechende Wechselgeld. Dann wandte er sich wieder dem Jungen Mann zu.
    "Mein Beileid", sagte er langsam und Fügte dann an: "War einer der wirklich ehrenvollen Gegner, Ihr Vater, den ich je von der Gegenseite kennen lernen durfte.
    Was kann ich für sie tun? Ihre Schwerter wollen sie bestimmt nicht geschärft haben. Oder sind das etwa nicht die Waffen ihres Vaters? Ich trau mich ja nicht zu fragen, aber darf ich die Schwerter einmal sehen? Es dürfte wohl das einzige Mal in meinem Leben sein, dass ich einen zweite Chance bekomme solche legendäre Waffen zu sehen zu bekommen. Damals hab ich mich nicht getraut Ihren Vater danach zu fragen, obwohl ich die Legenden um die fünf uralten Schwerter seit meiner Kindheit kenne."

    Korbin hörte Blake zu und versicherte ihm alles zu erzählen. "Sag mir nachher was ihr fürs Essen ausgelegt habt, dann kann ich es Euch erstatten, das Mittagessen im Übrigen auch." Dann sah er noch kurz Blake nach, als der sich auf den Weg gemacht hatte.
    "Ans Werk, es gibt viel zu tun", sagte Korbin und ging zurück zu dem Gasthof, vor dessen Tür jetzt die große Kutsche stand. Er trat ein und entdeckte Halma, die am Tresen lehnte und sich ein großes Bier genehmigte.
    "Hallo Korbin, wann können wir los?", fragte sie.
    "Wird wohl noch etwas dauern, ich glaube nicht dass schon alle da sind. Ich schau mal raus, wer noch fehlt." er drehte sich um um zum Biergarten zu gehen. Dann stoppte er doch noch einmal.
    "Wenn du Lust hast, dann setzt dich einfach zu uns in den Garten. Und, egal ob hier oder draußen, lass Dir vom Wirt ein ordentliches Mittagessen geben. Geht auf meine Kosten, beziehungsweise auf die des Rates."
    Korbin ging nach draußen und setzte sich wieder an den Tisch. Nachdem bis jetzt weder der Dämon noch der Engel da waren und und von Azurita auch noch nichts zu sehen war, bestellte er sich noch einmal ein großes Bier.
    "Irgend was Wichtiges?", fragte er Jackirie und bediente sich dabei der wenigen Worte, die er in der Sprache der Flie gelernt hatte.
    "Nein", flötete Jakierie. "Ich hoffe nur, das die anderen bald kommen, das wir los kommen, ehe sich der Zwerg und der Zentauer hoffnungslos betrunken haben.
    Ich frage mich nämlich, wie wir einen betrunkene Zentauer mitnehmen sollen, der passt doch in keine Kutsche."
    "Gut das dich keiner verstehen kann", murmelte Korbin.


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    Beitrag von Ryuzora Di Apr 01, 2014 10:53 pm

    Blake konnte sich das Lächeln nicht verkneifen, das in diesem Moment seine Mundwinkel umzuckte. Der Blick, mit dem die kleine Elfe ihn bedachte war irgendwo süß. Er wusste, dass er das nicht denken sollte und es auszusprechen, war wohl fast ein Selbstmordversuch, aber so wie sie mit diesen weit aufgerissenen Augen zu ihm hochsah... hatte es etwas von einem kleinen Welpen. Er musste dem Wunsch widerstehen, ihr leicht den Kopf zu patten - nahm allerdings stark an, dass sie ihm das bis ans Ende ihrer Tage übel nehmen würde und damit wahrscheinlich bis weit über seinen Tod hinaus. Immerhin wurden Elfen bekanntlich ein wenig älter als Menschen. Ob er sie allerdings darum beneiden sollte, da war er sich nicht so sicher. Statt des Pattens ihres Kopfes schenkte er ihr ein kurzes Lächeln, ein bisschen schief. Im Angesicht dieser Situation war schon fast vergessen, dass sie ihm gut und gerne den Kopf gespalten hätte während ihres Trainingskampfes.
    Er wandte sich dem Schmied zu und seine Züge wurden wieder ernst - komplett ernst. Der Mann bedeutete ihm nichts, sie hatten keinerlei Bindung. Gut, genau genommen hatte er die zu der Elfe auch nicht, aber irgendwie war sie... interessant. Sie machte ihn neugierig. Und sie hatte etwas an sich, das ihn an sich selbst erinnerte: Die Einsamkeit. Niemand war gerne einsam, nicht einmal sie, nicht einmal dann, wenn sie es vielleicht behauptete. Elfen ebenso wie Menschen waren keine Wesen, die die Einsamkeit suchten, sie suchten Andere, ihre Nähe, ihr Vertrauen, etwas, das ihnen halt gab in einer Welt, die manchmal absolut keinen Sinn ergeben wollte. Dem Schmied war offenbar aufgefallen, wie respektlos seine Worte gewesen waren und wie wenig klug es war, vor dem Sohn über den Vater zu lästern, jedenfalls in Fällen wie diesen, wenn die Beziehung durchaus gut war.
    Eine Beileidsbekundung. Die zweite an diesem Tag und die zweite, die nichts an den Tatsachen ändern würde. Sein Vater war tot. Keine noch so einfühlsamen Worte konnten diese Tatsache verändern. Eigentlich sprach er auch aus diesem Grund nicht wirklich gerne über seinen Vater. Er hob eine Augenbraue, überrascht ob der positiven Worte über seinen Vater. Er war also einer der ehrenwerteren Gegner dieses Kriegs gewesen, ja? Er musterte den Älteren, die Haltung war angespannt und seine Augen glitten zu oft zu den Schwertern. Männer in dieser Haltung sagten alles, um zu bekommen, was sie wollten, und ganz offensichtlich war alles, was dieser Mann wollte, seine Schwerter. "Also haben Sie direkt gegen meinen Vater gekämpft?", fragte er und neigte den Kopf. Es konnte ja nicht schaden, etwas mehr über seinen Vater heraus zu finden. Das Bild von ihm, gerade was seine Vergangenheit anging, war noch immer so verschwommen...
    "Es sind die Waffen meines Vaters", gab er nur ruhig zurück. "Und sie brauchen tatsächlich keinen Schliff." So wie er redete, klang es, als bräuchten sie den nie. Sicher, das Material war ungewöhnlich, aber wenn man sie exzessiv nutzte, nutzten sich doch sicher selbst diese Schwerter ab, oder? Er selbst nutzte sie ja praktisch nicht.
    Er sah zu der Elfe, als sie ihn von der Seite her fragte, was er eigentlich hier wollte. Natürlich war sein Grund nicht ein Gespräch über seinen Vater. Sein Vater war seit 16 Jahren tot und so sehr ihn dessen Vergangenheit auch interessierte - allein um seinen eigenen Weg zu finden - so wenig ging er allein deswegen zu einem Schmied, wenn er im Grunde wichtigeres zu tun hatte. "Ich wollte ihn tatsächlich nach etwas fragen, allerdings nicht meinen Vater betreffend", gab er ruhig zurück und wandte sich wieder an den Schmiedemeister, der nun doch wagte, zu fragen. Es machte ihn eine ganze Spur sympathischer. Dann aber neigte er den Kopf. "Die... legendären Fünf?", fragte er. Davon hatte er nie gehört. Sollten seine Schwerter etwa dazu gehören? Die Schwerter, die sein Vater offenbar in Ehren gehalten hatte, die ihm - das jedenfalls wusste er - den Beinamen Eisklinge eingebracht hatten? Er zögerte, dann zog er die Schwerter in einer einzigen eleganten Bewegung aus den Scheiden. Grünblau und Dunkelblau blitzten die Klingen im Widerschein des Feuers auf und ließen bläuliche Lichter über Decke und Wände tanzen.
    "Nur damit Ihr Euch darüber im Klaren seid: Egal was Ihr bietet, diese Schwerter stehen nicht zu Verkauf."


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    Beitrag von wilpito Di Apr 01, 2014 11:21 pm

    Firex der Schmied konnte seinen Augen kaum glauben, als er die Schwerter vor sich sah. Das waren sie die Echten wenigstens zwei von ihnen. Das Licht brach sich in den Klingen und zauberte verschiedene Regenbogenfragmente im Zimmer.
    "Ich glaube auch kaum, dass ich auch nur ein Zehntel dessen bieten kann, was eine von den Klingen wert ist. Aber Danke, dass ich sie sehen darf."
    Er musterte die Klingen, kam näher, wagte es aber nicht die Schwerter zu berühren. Er versuche Zeit zu gewinnen.
    "Sie kennen doch die Legenden der Fünf Drachenklingen, oder?", fragte er und sah seien Besucher noch nicht einmal richtig an, sah das Kopfschütteln nur aus den Augenwinkeln.
    "Es war einmal vor langer Zeit, als diese Welt hier noch jung war und wir vesuchten sie zu erobern. Damals lebte Ranumir, der größte Schmied aller Zeiten und er war ein Zwerg.
    Um vor allen Unbilden geschützt zu werden, die diese Welt bieten konnte, gab jede Rasse, die mit auf den Planeten kam etwas von seien Individuellsten dingen ab, damit die Anderen geschützt wurden.
    So gaben auch die Drachen fünf Eier ab, damit man daraus Waffen machen konnte. Ranumir holte fünf verschiedene Magier in seine Schmiede und gemeinsam schufen sei Fünf Schwerter.
    Eines Geschmiedet aus dem Ei des Eisdrachen nur mit Eismagie eines Geschmiedet aus dem Ei eines Feuerdrachen mit Feuermagie, eines Geschmiedet aus dem Ei eines Feuerdrachen mit Erdmagie, eines aus dem Ei eines Eisdrachen mit Windmagie und eines aus des Ei Winddrachen mit Blitzmagie.
    Lange galten die Schwerter als verloren und viele Schmiede glaubten es sei nur eine Legende, bis ich sah, dass dein Vater mit ihnen kämpfte."
    Firex war in Versuchung die Schwerter zu berühren.
    "Schwerter aus Drachenmagie, unzerstörbar, weil der Drache in ihnen noch lebt."



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    Beitrag von Blutelbe Mi Apr 02, 2014 12:57 pm

    sie hörte zu was die Männer redeten. Etwas unverständliches über fünf Schwerter. Eine Legende? Und der alte Mann glaubte daran? Welch ein Irrsinn. Diese Schwerter sollten was wert sein? Sicher, hübsch zu tragen waren sie bestimmt, aber einen echten Kampf damit ausführen? Sie schienen ihr unhandlich, groß und zu schwer. Für einen Org war eine schwere Waffe sicher nichts schlechtes, er konnte heftiger zuschlagen, aber für die meisten anderen wahren sie sicher nicht zu gebrauchen. Sie an Blakes Stelle, hätte die beiden Schwerter längst an den meist bietenden verkauft. Der Schmied meinte sie waren viel Wert. Sie könnte sich viel davon kaufen.
    Innerlich schüttelte sie den Kopf. Sie würde nicht an die Waffen kommen. Wenn sie sie stehlen würde, könnte sie nicht schnell genug mit den beiden fliehen und einen geeigneten Käufer finden. Sicher, sobald sie das Geld hätte, würde sie in die Wälder verschwinden können und der Magier würde sie nie wieder sehen. Kaum ein Mensch kannte sich annähernd wie eine Elfe aus, zwischen den Bäumen. Doch sie müsste erst einmal so weit kommen. Und Zeit hatte sie jetzt so wie so keine. Vielleicht hatte sie glück und er verstarb auf der Mission. Dann würde sie die Waffen einfach an sich nehmen.
    Sie musste aufhören so zu denken. Es lenkte sie von der Realität ab. Außerdem würde es langweilig werden wenn er auf der Mission starb. Vermutlich war kein anderer interessiert daran mit ihr zu reden. Also sollte sie bis zum Ende glücklich sein, mit dem was sie hatte.
    "Und ihr glaubt an diesen Schwachsinn?" fragte sie den Magier. "Er verkauft euch für blöd. Ihr solltet ihm den Kopf abschlagen, damit er euch nicht weiter mit seinem Gerede verwirrt." Sie sah verächtlich zu dem Schmiedemeister. "Oder soll ich das für euch übernehmen?"
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    Beitrag von wilpito Mi Apr 02, 2014 1:18 pm

    Firex der Schmied wich vorsichtshalber einige Schritte bis hinter sein Schmiedefeuer zurück, als die Elfe diese derben Worte sprach. Dann sah er sie verächtlich an: "Das ist alles andere als Schwachsinn, oder habt ihr irgendwo anders schon mal Schwerter gesehen, die aussehen wie aus einem Kristall gefertigt und die niemals stumpf werden? Aber nachdem ihr scheinbar aus den Wäldern kommt, werdet ihr mit Sicherheit noch nie etwas von der Geschichte der Schmiedekunst gesehen oder gehört habt, ..."
    Die Bedrohung durch die Elfe empfand er jetzt als noch bedrückender und wandte sich mit einem flehenden Blick an den Fremden. "Aber Ihr glaubt mir doch, oder?"


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    Beitrag von Blutelbe Mi Apr 02, 2014 1:37 pm

    Bevor Blake die Möglichkeit hatte zu antworten fing sie an zu lachen. Es hörte sich fast schrill an, fast schon hinsterisch. Sie wusste selbst nicht warum, doch Angst stieg in ihr auf.
    "Nicht mal ihr könnt so dumm sein, und den Worten dieses Alten glauben. Gebt mir eins dieser Schwerter und ich zeige euch das sie sind wie alle anderen. Einfach nur Waffen die zum töten gemacht sind." Tatsächlich streckte sie ihre Hand aus. Irgendwie erwartete sie, das er ihr glaubte. Das er ihren Worten mehr vertraute als die des alten Mannes, dessen Kopf wohl schon bessere Zeiten erlebt hatte, wenn er solch einen abstrusen Mist redete.
    "Er ist ein verrückter nichts weiter!" sagte sie eindringlich in die Richtung des Magiers.
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    Beitrag von Ryuzora Mi Apr 02, 2014 1:48 pm

    Die Klingen waren lang und weder überdurchschnittlich breit, noch überdurchschnittlich dick. Gerade in der helleren der beiden Klingen - jener, die er rechts hielt - brach sich das Licht zum einen Spiel der Farben. Noch beeindruckender sah es bei Tageslicht aus, aber für gewöhnlich behielt er die Waffen dann in ihrer Scheide. Niemand musste mehr von ihnen zu sehen bekommen, als sie es jetzt taten. Die Waffen waren aus reinem Edelkristall und Edelkristalle dieser Größe waren ein Vermögen wert - zumal mächtige Magie auf ihnen liegen musste, damit sie in einem Kampf nicht brachen. Er hatte sie einmal eingesetzt, ein einziges Mal, diese klingen, die seiner Hand folgten, als wären sie tatsächlich eine Verlängerung seines Armes.
    Blake sah den Schmied an. "Selbst wenn Sie mir den materiellen Gegenwert dieser Schwerter bieten könnten, stünden sie nicht zum Verkauf. Nicht einmal, wenn Sie mir das hundertfache davon bieten würden." Er nutzte die Schwerter nicht zum Kampf. Ein einziges Mal hatte er es getan, weil man ihm keine andere Wahl gelassen hatte, aber am liebsten war es ihm, wenn es bis zu dem Tag, an dem er den Mördern seines Vaters gegenüber st waren lang und weder überdurchschnand, auch so blieb. Diese Klingen standen nicht zu Verkauf. Sie würden es niemals tun. Der Schmied konnte die Augen nicht von den langen Klingen lassen, die fest und ruhig in seinen Händen lagen.
    Leicht fragend neigte er den Kopf zur Seite, als der Ältere mit Legenden anfing. Legenden um seine Schwerter. Leenden denen nach seine Schwerter aus den Eiern ungeschlüofter Drachen bestanden. Legenden denen zu folge in seinen Schwertern die Seelen lebender Drachen gefangen waren. Folgten sie ihm deswegen?
    Gyrana, die immer noch neben ihm stand, schnaubte leicht. Selbst wenn er die Worte nicht in Betracht gezogen hätte, war er zu höflich um noch vor dem Mann diesen als Narr zu betiteln - was sie unterchwellig ganz eindeutig tat. Blake hob eine Augenbraue. Ihm den Kopf abschlagen? "Es wundert mich wirklich nicht, dass euer Freundeskreis so klein ist, kleine Elfe. Alten Schmieden würdet ihr einen Kopf kürzer machen, weil sie euch eine Legende erzählen und Menschen, die sich auf euch einlassen, den Kopf spalten." Seine Stimme klang halb entsetzt, halb amüsiert. Sie war schon eine sonderbare Frau... Aber vielleicht waren ihm die ganz normalen Frauen auch schlicht zu langweilig. Gyrana machte keine Anstalten zu gehen. Und der Schmied hatte definitiv sehr viel Vergnügen dabei, einfach nur die Klingen zu betrachten. Er glaubte nicht mehr, dass er sie vielleicht stehlen wollte. Seine Augen hatten eine fast kindlich zu nennende Faszination. Für einen Schmied musste der Anblick dieser Schwerter sogar noch faszinierender sein.
    Der Waffenschmied wich zurück und versuchte sich zu verteidigen. Gyrana lachte fast schrill. Sie war überzeugt davon, richtig zu liegen. Blake hob eine Augenbraue. "Jede Waffe wurde letzten Endes geschaffen, um zu töten, kleine Elfe. Diese nicht weniger als jede Andere. Wenn sich Legenden um eine Waffe ranken, dann ist das nur für eine Sache ein Zeichen: Sie haben überdurchschnittlich viele Leben genommen." Seine Stimme klang ruhig. Die Schwerter in seinen Händen waren Waffen - sie waren gute Schwerter, und sie konnten den Waffenmeister durchaus das Leben kosten. Er stellte sich vor die kleine Elfe und sah zu ihr herab. Sein Blick war ruhig und keineswegs hart. "Manchmal sind die verrücktesten die weisesten von uns allen... Und für mich macht es so oder so keinen Unterschied, ob es jetzt die Magie eines Drachen ist, oder nicht. Es sind die Waffen meines Vaters." Es war das einzige, was er von seinem Elternhaus noch besaß.
    Blake überkreuzte die Schwerter, die er immer noch in der Hand hielt hinter seinem Rück wieder und ließ sie in die beiden Scheiden zurück gleiten, in denen er sie stets aufbewahrte. Er wandte sich wieder an den Schmied und schenkte ein schiefes Lächeln. "Ich danke Euch für die Geschichte und für Eure Mühen."  Er deutete eine winzige Verbeugung an, eigentlich nicht mehr als ein respektvolles Kopfnicken. "Ich bin mir nicht sicher, ob ich glauben kann, dass es Dracheneier sind, aber ich weiß zumindest so viel: Kein Mensch kann Schwerter aus Kristall schmieden. Vor allem keine Schwerter, mit denen man aktiv kämpfen kann, ohne dass sie brechen. Gewöhnlicher Kristall ist brüchig - dieser hier ist es nicht."
    Dann sah er zu Gyrana, die immer noch einfach da stand. Offensichtlich wurde er sie nicht los. Er seufzte lautlos. Nein, darauf konnte er jetzt keine Rücksicht nehmen. Er musste es einfach wissen. Er musste wissen, ob er nicht vielleicht doch... ob er eine Chance hatte ihn noch vor der Mission zu finden.
    "Ich habe noch eine Frage. Sie bezieht sich indirekt auch auf meinen Vater. Korbin schickte mich... Er meinte... Ihr könntet mir vielleicht helfen bei einer Frage, die ich mir schon seit 16 Jahren stelle." Er sah den Mann an. Gyrana sah ihn neugierig von der Seite her an und innerlich biss er die Zähne aufeinander. Er vertraute ihr nicht - noch nicht. Sie hatte das Potential einmal in diese Stellung zu kommen, aber gerade war sie eigentlich nicht so weit, dass er ihr freiwillig seine vielleicht größte Schwäche offenbar hätte: Seinen Bruder. Allerdings hatte das hier nichtsm ehr mit freiem Willen zu tun. Es war notwendig. Blake hatte immer getan, was notwendig war, selbst, wenn ihm manches davon nicht gefiel.
    "Ich weiß, ihr hattet sicher keine besonders gute Verbindung zu meinem Vater, immerhin war er einer der hohen Funktionäre der anderen Seite. Aber... vor als er vor 16 Jahren von Feuermagiern getötet wurde, nahmen sie einen kleinen Jungen mit, damals noch nur ein Säugling. Wisst ihr irgendetwas über  den Verbleib dieses Jungen?" Er hatte sich geschworen, ihn zu finden, ihn zu retten, ihm ein Leben zu bieten. Er wollte ihn in seinem eben wissen. Ihn in Sicherheit wissen. Fragend sah er den alten Schmied an und ein Funke Hoffnung blitzte in seinen Augen auf. Er konnte ihn nicht daran hindern.


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    Beitrag von wilpito Mi Apr 02, 2014 2:37 pm

    Firex der Schmied sah de jungen Mann an. Dankbar dafür, ihn vor der Blutgierigen Elfe gerettet zu haben du dankbar dafür dass er diese legendären Drachenschwerter sehe durfte. aber Vor 16 Jahren? Das war so verdammt lange her und seien Gedächtnis ließ ihn auch langsam im Stich, vor allem die letzten Jahre verschwammen immer wieder.
    Er hielt den Kopf schräg, um besser denken zu können, dann kratze er sich am Bart. "Ich hab damals was davon mitbekommen, aber mein Gedächtnis lässt mich langsam im Stich. Ich erinnere mich noch, dass die Feuermagier damals einen Säugling dabei gehabt haben. Haben irgendwo eine Jungbäuerin entführt und als Amme genommen. Aber ich bin mir leider nicht sicher ob das vor genau 16 Jahren war, oder zwei drei Jahre früher oder später. Also weiß ich auch nicht ob es der Säugling ist, nachdem ihr fragt. Ich hab mich damals, nachdem meinen Verletzung mir zu schaffen machte in der nächsten Stadt vom Heer getrennt um mich behandeln zu lassen. Das war in" - er zögerte und dachte nach - "In Kolderbain, ja genau, in Kolderbain hab ich mich von ihnen getrennt."
    Aber wo der Junge dann hin ist, weiß ich auch nicht. Ich weiß noch nicht einmal welcher der Feuermagier Anspruch auf ihn erhoben hat. Ich entsinne mich nur noch an die Amme, Hübsch, jung und Drall, so richtig zum anbeißen." Er grinste, als das Bild der Amme mit ihren Nackten Brüsten und zwei Babys, ihre Eignen und dem Fremden, vor seinem inneren Auge erstand. "Er lebte jedenfalls noch, als ich die Truppe verlassen habe und war kräftig bei Stimme. Mehr weiß ich leider auch nicht."
    Firex nahm das Schwert der Elfe in die Hand und ging zum Schleifstein.
    "Ich muss dann mal langsam anfangen, sonst schaff ich die Arbeit nicht, ehe die Stunde um ist, die ich versprochen habe."


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    Beitrag von Azrael Mi Apr 02, 2014 5:34 pm

    Ellyn wollte also hier nichts mehr tun. Dann hatte sie ihre Information für das Portal also bekommen. So schlenderten sie durch den langen Flur, bis der Engel auf seine Frage nach dem Portal stellte.
    Das so etwas nicht einfach war, war ihm klar. Aber offenbar war es nicht leicht zu erklären. Gespannt sah Azrael Ellyn an.
    "... es wollen?" versuchte er, ihren angefangenen Satz zu beenden und stellte sich so ein Portal bildlich vor. Ein einfacher Schritt in eine andere Welt. Das klang wirklich einfach.
    "Kannst du das Tor nicht so lange aufhalten?" Wenn alle natürlich durchschlenderten, würde das ein ziemlicher Kraftakt für den ansich recht zierlichen Engel werden. So konnte er ihr vermutlich dabei auch nicht helfen, wenn es nur Engel konnten.

    "Ich?"  Azrael machte einen unentschlossenen Gesichtsausdruck. "Ich kann mich verändern, ich kann Feuer erzeugen und ich kann ... "

    ... töten.

    Der Meister hatte es ihm gezeigt. Es war ganz einfach.

    Azrael verzog das Gesicht. "Ich kann sicher noch eine Menge, aber ich muss noch üben." Er zuckte mit den Schultern. Irgendwie peinlich ...
    "Schau." Er ballte die Hand zur Faust, hob sie langsam hoch, so dass sie auf Ellyns Augenhöhe war, drehte die Finger nach oben und öffnete die Handfläche langsam. Ein kleines Flämmchen züngelte auf seiner Hand. Er fixierte es mit starrem Blick und die Flamme wurde grösser. 30 cm liess er sie hochwerden, dann schloss er ruckartig die Hand und die Flamme erlosch.
    "Funktioniert aber nicht immer." gab er zu.

    "Und du? Was kannst du?"


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    Ich bin der Geist, der stets verneint!
    Und das mit Recht; denn alles, was entsteht,
    Ist wert, daß es zugrunde geht;
    Drum besser wär's, daß nichts entstünde.
    So ist denn alles, was ihr Sünde,
    Zerstörung, kurz, das Böse nennt,
    Mein eigentliches Element.

    (aus Goethes Faust)
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    Beitrag von Blutelbe Mi Apr 02, 2014 6:21 pm

    Sie schnaubte leise. Er redete von ihrem Freundeskreis, doch welch einen Freundeskreis meinte er wohl? Sie hatte keinen. Doch um ihn schien es nicht viel besser zu stehen.
    "Ich hätte euch nicht den Kopf gespalten." zischte sie leise. Vermutlich zu leise, als das er es hören konnte. Wütend sah sie zu dem Schmiedemeister, der wohl doch mit seinem erbärmlichen Leben davon kommen würde. Sie verstand nicht was Blake redete, von Weisheit und Verrückten. Wie konnte ein Verrückter weise sein? Vor allem, wenn er von Drachen in Schwertern faselte? Wie konnte überhaupt ein Mensch weise sein. Da waren selbst die Elfen aus ihrem Volk von mehr inteligenz beseelt als dieser Mann. Sie wussten alles was man zum Leben brauchte, doch dieser alte Verrückte redete von Drachen und Schwertern. Von seltsamen Sagen und Legenden und verlangte auch noch das man diesen Kindermärchen glaubte. Doch sie erwiederte dieses mal nichts und schwieg. Natürlich war einem alten Schmied mehr zu trauen als einer ausgestoßenen Elfe. Wütend verfolgte sie weiter das Gespräch. Sie verstand kaum was, von dem was die beiden redeten. Weder warum Blake so umbedingt etwas über diesen Säugling vor 16 Jahren erfahren wollte, noch was alle so toll an seinem Vater fanden. Er war im Krieg, vielleicht war er ein guter Krieger gewesen, hatte mehr als andere getötet. Sie fragte sich, wieso Blake nicht auch in den krieg gegangen ist. Wenn sein Vater so bekannt und gut war, musste seinem Sohn auch eine glänzende Karriere als Feldherr bevorstehen. Und so etwas ließ er sich entgehen? Den Ruhm? Das Geld? Vielleicht war er aber auch doch nicht so gut mit seinem Vater und wollte nicht in seine Fußstapfen treten. Das würde sie schon besser verstehen. Hass auf die Famielie konnte sie sogar sehr gut verstehen. Doch er wirkte nicht so, als wenn er eine schlechte Meinung von seinem Vater hätte.
    Und jetzt fing der Schmied wieder an zu reden. Er erzählte von dem kleinen Kind und von einer jungen Frau. Offensichtlich war die Frau ganz nach seinem Sinne gewesen. Ein typischer Mann eben. Einer um den niemand trauern würde, ihm den kopf ab zu schlagen. Sie verzog angewiedert das Gesicht, als der Schmied in Gedanken an die Frau versank. Sie konnte sich vorstellen, wie er die Frau begafft hatte. Eine Menschliche Schönheit, so ganz anders als die Elfen. Anders als sie. Sie fragte sich nicht zum ersten mal ob sie für Menschliche Augen als schön galt. Doch sie schob den Gedanken wie jedes mal beiseite. Sie hatte Narben im Gesicht und auf ihrem Körper verteilt. Niemand der einen klaren verstand hatte, würde sie als Schön bezeichnen. Vor allem, da Elfen anders wahren als Menschen. Sie passten vielleicht ins Hurenhaus, aber nicht in eine erliche Ehe. Noch energischer versuchte sie den Gedanken los zu werden. Sie wollte überhaupt nicht von irgendeinen schön gefunden werden. Sie war eine Kriegerin, keine Menschenfrau. Sie war nur an dem Überleben interessiert, bis sie irgendwann vom Rat geköpft werden würde, weil sie sich zu viel geleistet hatte.
    Der Schmied ging mit ihrem Schwert zu dem Schleifstein und begann die Klinge zu schärfen.
    "Ich warne euch, alter Mann. Macht keine Macken in meine Eisen. Sonst werde ich euren Kopf eben so bearbeiten." knurrte sie.
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    Die Rückkehr - Kapitel 2 - Seite 11 Empty Re: Die Rückkehr - Kapitel 2

    Beitrag von Ryuzora Mi Apr 02, 2014 10:02 pm

    Dass er nicht zusah, wie alte Männer getötet wurden, war für den jungen Magier irgendwo selbstverständlich. Selbst wenn er sich weitaus weniger freundlich gezeigt hätte, Blake war keineswegs herzlos. Dennoch konnte er die Dankbarkeit mühelos in den Augen des alten Schmieds lächeln. Er schenkte dem Anderen nur ein kurzes Lächeln, ehe er sich der kleinen Elfe anfunkelte. Warum nur fand er es so süß, wie sie ihn von unten her finster anfunkelte? Eigentlich konnte er sich nicht daran erinnern, jemals länger darüber nachgedacht zu haben, ein Mädchen wirklich süß gefunden zu haben. Kurz, natürlich und er war auch nur ein Mann und damit hatten hübsche Mädchen durchaus einen Einfluss auf ihn, aber nicht in dieser Weise. Blake war sich wohl bewusst, dass sie im klassischen Sinne wahrscheinlich keine Schönheit war, trotz dem filigranen Körper, den sie mit dem Rest ihres Volkes teilte. Allein die Narben verhinderten das wohl und dennoch konnte er nicht anders, als lächeln auf ihre Worte.
    "Weißt du, dass du mich nicht töten wolltest, glaube ich dir sogar, aber nicht, dass du die Waffe noch stoppen hättest können, selbst wenn du es gewollt hättest. Aber Mein Kopf ist ja noch in einem Stück, insofern..." Er hob die Schultern. Solche kleinen Spirenzchen konnte er eigentlich sehr schnell vergeben, auch wenn es sein Vertrauen in sie - das ohnehin noch nicht richtig vorhanden gewesen war, rasch noch ein wenig sinken. Blake hatte immer schon ein gewisses Misstrauen Anderen gegenüber gehabt - jedenfalls schon immer seit dem Tod seines Vaters. Er wandte sich wieder dem Mann zu und fragte diesen nach seinem Bruder. Der Alte wurde zunächst sehr nachdenklich und Blake hielt den Atem an. Bitte, sein Bruder musste noch leben!
    Es hatte einen Säugling gegeben! Und sie hatten ihm eine Amme besorgt - das hieß immerhin, sie hatten ihn groß gezogen. Wozu eigentlich? Als "Zuchthengst" für eine Mischung zwischen Feuermagiern und Eismagiern? Nun eigentlich war es ihm fast egal. Er wollte ihn zurück, wenigstens einen winzigen Teil seiner Familie. "Erinnert Ihr euch vielleicht, wie alt der Junge war, als ihr die Gruppe verlassen habt? Oder welche Gruppe es war, die ihn mit sich brachte?" Natürlich konnte er nicht sagen, welcher Säugling es war, das hatte er auch nicht erwartet. Menschen behielten solche Details nicht im Kopf, zumal Babys sich alle noch recht ähnlich waren - die großen Charakteristiken bildeten sich erst zu einem späteren Zeitpunkt heraus.
    Er beugte sich leicht vor. Vielleicht hatte er das erste Mal seit Jahren einen echten Hinweis! Etwas, das ihm helfen konnte... und ausgerechnet jetzt musste er diese Welt verlassen! Nein, er musste das vorher klären. Es musste einen Weg geben und wenn er erst drei Tage später nachkommen würde, aber er musste seinen Bruder finden, falls es irgendeine Möglichkeit gab.
    Als der Alte bekundete, er wisse auch nicht mehr, senkte er ein wenig den Kopf. "Das ist schade. Danke trotzdem. Ihr habt mir sehr geholfen." Wenigstens wusste er, dass die Wahrscheinlichkeit, dass er noch lebte, ganz gut stand. Hoffentlich hatten sie ihn gut behandelt... er würde es sich nie verzeihen, wenn nicht. Sie hätten fliehen können, hätte er nicht so lange diskutiert. So gesehen war er auch am Tod seines Vaters mit Schuld. Er schob den Gedanken von sich. Er tat zu sehr weh.
    Er nickte. "Hängt ein paar Minuten dran, sollte es nötig sein. Geht auf meine Kosten." Es war nicht so, dass er unendlich viel Zeit hatte, aber immerhin hatte er ihm auch Arbeitszeit gestohlen. Er wandte sich an die Elfe, als die dem Schmied schon wieder unmissverständlich klar machte, dass er besser keinen Mist baute.
    "Ich habe nicht den Eindruck, als sei er ein unehrenhafter Mann, kleine Elfe. Wollt ihr ihn die Stunde über beim Arbeiten beobachten oder wollt ihr mit mir kommen? Ich hatte vor noch etwas Reiseproviant zu besorgen. Wer weiß schon, wann wir in der anderen Welt das nächste Mal an so etwas kommen? Möglicherweise landen wir in einer Wüste." Etwas das ihn als Eismagier wirklich gar nicht glücklich machen würde...


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    Beitrag von Blutelbe Do Apr 03, 2014 9:38 am

    Blake wandte sich ab von dem Schmied und sah zu ihr hinab. Ihr fiel mal wieder auf, wie viel größer der Magier war. Sie mochte das Gefühl nicht zu jemanden aufsehen zu müssen. Aber tatsächlich ist ihr noch kaum jemand begegnet der kleiner war als sie. Außer Zwerge und Kinder. Selbst für Elfen war sie kein. Ihr ganzer Stamm war klein gewesen, aber genau konnte sie sich nicht erinnern. Sie war damals ja noch nicht mal ausgewachsen gewesen. Eine verfluchte kleine Göre die sich nicht unter Kontrolle hatte. In diese Richtng hatte sie sich auch nicht verbessert. Im gegenteil. Sie war damals wesentlich ruhiger gewesen. Sie hatte ihr Volk geliebt, hatte sich nie vorstellen können herraus gerissen zu werden, oder gar freiwillig zu gehen.
    Ein Bild schob sich in ihren Kopf. Sie lag auf der Erde, es regnete stark und der Schlamm um sie herum brannte in ihren Wunden. Doch sie hatte nicht die Kraft gehabt auf zu stehen. Sie hatte da gelegen und geweint, bis der Hunger sie gezwunen hatte sich zu bewegen.
    Ihre Hand verkrampfte sich leicht, doch sie zwang sich, sie wieder zu endspannen. Er musste nicht umbedingt mitbekommen wie sie, wie ein kleines Kind immer noch an der Vergangenheit hing.
    "Eine wunderbare Idee." sagte sie daher. "Wenn ihr euch unbeding Proviant holen wollt, dann werde ich euch begleiten. Nicht das ich sonst euren Flug verpasse. Ich selbst werde keins besorgen. Es ist nur unnötig schwer." sagte sie und wandte sich zur Tür. "Und ich bezweifel das wir in einer Wüste herraus kommen. Selbst hier gibt es so etwas kaum. Vielleicht in der anderen Welt soga gar nicht." Auffordernt sah sie zu Blake auf.
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    Beitrag von Ryuzora Do Apr 03, 2014 1:40 pm

    Warum er die kleine Elfe mochte, konnte Blake beim besten Willen nicht sagen. Eigentlich hatte sie bisher nicht sonderlich viel getan, weswegen sie ihm sympathisch hätte sein sollen. Vielleicht, weil er ahnte, wie viel sie durchgemacht hatte - vielleicht, weil er immer mit denen sympathisiert hatte, die nicht den einfachsten Weg gegangen waren. Vielleicht, weil er sich selbst in den ersten Jahren nach dem Tod seiner Eltern in ihr sah. Den Zorn, den Unglauben. Er kannte all das - nur, dass er einen Schritt weiter war, als sie. Dass er wenigstens den Tod seiner Eltern halbwegs akzeptiert hatte. Wahrscheinlich war es wirklich das. Nicht, dass Blake wirklich wusste, was in ihrer Vergangenheit vorgefallen war, alles, was er zu wissen glaubte, hatte er aus dem Fakt, dass sie verbannt worden war und ihrem Verhalten geschlossen und ob tatsächlich alles der Wahrheit entsprach, vermochte er nicht zu sagen. Etwas in ihrem Blick veränderte sich. Für einen Moment war da Schmerz und... Einsamkeit und Verrat. Für einen Moment verkrampfte ihre Hand sich und gerne hätte Blake gewusst, was genau es war, woran sie dachte, was ihr weh tat. Erneut war da der Wunsch, sie in die Arme zu nehmen, den er schon vorher einmal verspürt hatte. Einen Moment später stand die Fassade wieder. Sie spielte ebenso damit, wie er selbst. Eine starke, unnahbare Fassade, damit niemand sah, wie verletzlich er tatsächlich war. Das was er Korbin gegeben hatte, in dem er ihm die Geschichte seines Vaters erzählt hatte, war ein gewaltiger Vertrauensvorschuss.
    Er nickte leicht, als sie zustimmte, mitzukommen. War es seltsam, dass er eine so impulsive kleine Elfe so gerne in seiner Nähe hatte? Jemand, bei dem man sich nie darauf verlassen konnte, wie er im nächsten Moment reagieren würde? "Wie Ihr meint." Er lächelte leicht. "Korbin meinte, der Rat würde uns diese Art von Ausgaben erstatten, du könntest das Geld von ihm wieder bekommen, solltest du doch etwas mitnehmen wollen. Und ich verlasse mich ungern darauf... Man weiß nie, was kommt und ich habe keine Lust irgendwo zu verhungern, weil ich nicht daran gedacht habe. - Nehmt ihr eigentlich Decken mit?" Er selbst brauchte so etwas nicht. Im Gegensatz zu einem Großteil des Menschengeschlechts konnte er sich selbst in den Schnee lieen und einschlafen und es schadete ihm nicht im Geringsten: Er war eben ein Eismagier.
    Er sah wieder zum Schmied. Diese eine Information brauchte er noch. Er wollte sie wissen, musste sie wissen. Im Grunde war er überrascht, dass Gyrana nicht nachfragte, was es mit dem Säugling auf sich hatte, aber vielleicht wusste sie genauso wie er selbst, dass man manche Dinge schon der Höflichkeit wegen nicht erfragte.


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    Beitrag von wilpito Do Apr 03, 2014 2:25 pm

    Firex der Schmied dachte intensiv nach, während er die Klinge der Elfe über den Schleifstein schob. Nein er konnte sich wirklich nicht erinnern, dafür war er zu kurz bei der Gruppe geblieben, als sie heimzogen.
    "Schaut mich bitte nicht so vorwurfsvoll an.", sagte er an den jungen Mann gewandt. "Das war Damals nach der Schlacht und ich weiß noch nicht einmal welche. Das Baby tauchte auf und die Feuermagier machten sich auf den Heimweg. Vier, fünf Tage war ich noch mit ihnen unterwegs, mehr nicht, und ich kann wirklich schlecht das Alter eines Babys schätzen, aber es war etwa ein Jahr, vielleicht auch ein halbes mehr oder weniger.
    Aber ich erinnere mich, dass das Baby zu den Feuermagiern gehörte und die gesamte Gruppe hatte Feuermagier aus 6 Familienclans dabei .
    Mit Sicherheit waren darunter die Flames, die Rougetts und wahrscheinlich auch die Zappas, die sidn immer zusammen unterwegs. Bei den Anderen bin ich mir nicht mehr sicher. Bei zwei der Familen könnte es sich um Kämpfer der Explies, Krawaus oder Funkies gehandelt haben. Zu wem die letzten zwei Feuermagier gehörten weiß ich wirklich nicht mehr."
    Er prüfte das Schwert indem er es gegen das Licht hielt und legte es beiseite. Während er nach dem Messer griff sprach er weiter: "Es geht mich zwar eigentlich nichts an, aber warum sucht ihr nach dem Kind und was hat es damit auf sich? Wenn es wichtig ist, könnte ich mich vielleicht beim Treffen der Kriegsveteranen für sie einsetzen und mich mal umhören. Vielleicht weiß ja irgendjemand noch was, obwohl das unwahrscheinlich ist, weil ich mich an keinen alten Kameraden erinnern kann, der damals dabei war. "


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    Beitrag von Untergrundpudel Do Apr 03, 2014 8:50 pm

    Lodrin staunte nicht schlecht als der Zentaur sich für seine Axt interssierte, allerdings baumelte die gerade in ihrem Koffer an seinem Rucksack. Der Zwerg war sich nicht sicher ob er diesen absetzen und anschließend wieder mit ihm würde aufstehen können, weswegen er sich mit der Hand durch den Bart fuhr und sich dann freundlich an sein Gegenüber wandte.

    "Selbstredend Herr von Donnerhuf - allerdings wäre es mit genehm wenn ihr euer Begehr auf einen späteren Zeitpunkt verschieben würdet. Es ist ungemein unpraktisch jetzt den Rucksack abzusetzen und die Axt hervorzukramen, erinnert mich doch bei der nächsten Rast daran." erklärte Lodrin, dem inzwischen schon der Schweiß von der Stirn tropfte, dennoch dachte er nicht daran aufzugeben, lieber am geborstenen Herzen sterben als in der Fremde elendiglich verhungern! Das war das Motto eines jeden wackeren Zwerges! Nach einigem Weg erreichten sie schließlich endlich einen Platz an dem sie offensichtlich wartete. Also tat der Zwerg dem Zentauren den gefallen und reichte ihm seine Waffe. Erschöpft ließ er sich alsdann auf das Kopfsteinpflaster fallen und hoffte nicht weiter gehen zu müssen. In der Tat wurde sein Flehen wenig später erhört. Ein Kutsche rollte heran, welche offensichtlich von Korbin geordert worden war. Sehr vorausschauhend der Heiler, offensichtlich eine gute Wahl die er getan hatte. Lodrin wandte sich an die ihm nächststehende große Gestalt.
    " Würdet ihr so freundlich sein und meinen Rucksack auf den Kutschbock  - leider bin ich dafür ein wenig zu kurz geraten, wenn ihr versteht." bemerkte er, während er sich mit einem heldenhaften Satz auf die Kutsche zustürzte und mit einem großen Satz auf dem Trittbrett stand.

    "Mit meinem Gepäck vollbringe ich solche Kunststückchen leidern nicht. Manchmal liegt in der Kürze nicht die Würze und in der Länge nicht die Strenge." merkte er an und kletterte ins Innere des Wagens.


    Thx Wilpito, hab doch ganz vergessen das Lordin sich nicht teleportieren kann XD. Habe überlesen das Blake sich auch abgesetzt hat, habe gerade viel zu tun mit dem Studium und bin froh wenn ich noch so halbwegs mitposten kann. Jetzt recherchiere ich gerade für nen Englischvortrag (falls ihr euch fragt warum der Pudel mitten am Tag postet.)


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    Sollten sie es doch tun werde ich es euch schon noch mitteilen Die Rückkehr - Kapitel 2 - Seite 11 3810827906


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    Beitrag von Blutelbe Fr Apr 04, 2014 6:32 pm

    "Ich brauch keine Decke." sagte sie schlicht. "Ein Mantel reicht mir. Ich habe bisher immer überlebt, egal in welchen Gebieten ich unterwegs war. Wenn Wir tatsächlich in einer Eiswüste Aufwachen, haben die verfluchten Götter endschieden mich nicht mehr haben zu wollen." Im Grunde war es eh schon ein Wunder das sie noch Lebte. Das ihre Wunden sich nicht entzündet haben und das sie es geschafft hatte alleine sich am Leben zu halten. Es Galt als unmöglich bei ihrem Stamm. Wenn du alleine bist, dann danke ein letztes mal den Geistern und Göttern und sie wo du einen angenehmen Tod bekommst. Es war fast unmöglich sich Nahrung alleine aus den dunklen Wäldern zu holen und sich zu schützen vor den wilden Tieren. Doch wie auch immer, sie hatte es geschafft. Sie hatte jede Kälte überstanden und jeden Hunger vertrieben. Und auch die Stadt in die sie danach kam, war an manchen Orten nicht sicherer. Nicht wenn du eine Ausgestoßende, eine Mörderin und eine Diebin bist.
    "Vergesst nicht. Ich bin kein Mensch, der nicht weiß was das Leben in der Natur bedeutet." sie betrachtete ihn kurz skeptisch. Wenn die Magier ihn nicht schützen würde, würde er keine Woche in einer Wüste leben können. Er würde in jedem Wald verhungern und in jedem Gebirge erfrieren. Er wusste nicht was es bedeutete zu leben. Denn Leben war zwangsleufig Gefahr. Angst und manchmal Verzweiflung. Wenn man wusste was Leben bedeutete fragte man sich wozu man das überhaupt machte. Wozu ertrug sie die Schmerzen, wenn sie am Ende doch nichts davon hatte. Wozu brachte sie sich in Gefahr, wenn sie schon einen Tag später wieder Hunger hatte und immer noch genauso alleine war. Es brachte nicht. Es hatte keinen Sinn und doch war sie zu feige es zu beenden. Und irgendwie sah sie auch darin keinen Sinn. Was sollte es bringen sich von einer Klippe zu stürzen?
    Blake sah fragend zum Schmied und der fing wieder an zu reden. Sie verstand immer noch nichts. Warum interessierte sich Blake nur für die ganzen Familien? Wollte er den Feuerclan ausrotten der seinen Vater getötet hatte?
    "Kommt ihr jetzt, Magier?" kurz überlegte sie tatsächlich ihn mit seinem Namen anzureden. Doch es war eine Art der Nähe zu einem anderen, mit der sie nicht umgehen konnte. Es machte sie nervös. Auch wenn Menschen das oft als unhöflich empfanden. Doch sie hatte nichts gegens unhöflich sein, also änderte sie nichts an ihrem Wortgebrauch.
    "Oder wollt ihr noch weiter über Magierfölker diskutieren?" Sie hörte sich leicht ungeduldig an.
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    Beitrag von Ryuzora Fr Apr 04, 2014 7:19 pm

    Blake sah sie nachdenklich an. Sie legte nicht sehr viel Wert auf ihren Schutz, aber das hätte er wohl auch nicht, hätte er kein Ziel, keinen Grund, für den er weiter leben wollte. Hatte sie so einen Grund? Ein Ziel, das sie unbedingt erreichen wollte, jemanden, den sie schützen wollte? Vielleicht war sie sogar noch einsamer als er, denn - in gewisser Weise - hatte er immer jemanden gehabt, selbst wenn er nicht anwesend war. Hatte sie noch so jemanden? Nun, wenn, dann war er wahrscheinlich der Letzte, dem sie es verraten würde. "Wenn wir tatsächlich in einer Eiswüste landen würden, hättet ihr immer noch einen Eismagier dabei, der Euch wenigstens ein Iglu zum Schutz bieten könnte..." Das sagte er nur sehr leise. Er würde sie nicht sterben lassen, wenn sie in einer Eiswüste landeten. Blake war weder ehrlos, noch hatte er eine Aversion gegen die kleine Elfe. Seine Mundwinkel hoben sich bei ihren Worten kurz. "Ach? Menschen haben also Grundsätzlich keine Ahnung von Natur?" Und dabei hatte er die hälfte seines Lebens die Zivilisation gemieden und hauptsächlich in Wäldern und Höhlen gelebt. Er hatte gelernt zu jagen und welche genießbar waren und welche er besser mied. Er hatte gelernt Feuer zu machen, wenn er nur trockenes Laub und Holz zur Verfügung hatte, obwohl Feuer ihm seit dem Tod seiner Eltern immer Unbehagen bereitet hatte. "Ihr nehmt euch ganz schön viel heraus, kleine Elfe." Sein Tonfall hatte etwas leicht neckendes
    Dann aber wandte er sich wieder an den Schmied. Firex schien tatsächlich noch ein bisschen etwas einzufallen. Wenigstens kannte er jetzt die Namen der Feuermagier, die damals dabei gewesen waren. Die Nachnamen wenigstens. Die Gesichter würde er niemals vergessen, sie hatten sich so tief in seine Erinnerungen eingegraben, wie Erinnerungen das nur konnten. "Verzeiht, ich wollte nicht anmaßend wirken. Es ist lange her und für Euch war ein Säugling sicher nicht weiter von Bedeutung." Das war für ihn etwas ganz anderes. Der Junge war schließlich wahrscheinlich sein kleiner Bruder. "Ich danke Euch." Er neigte leicht den Kopf. Firex drehte das Schwert in der Hand und die Frage war definitiv an ihn gerichtet. Wer das Baby war... Konnte er ihm das anvertrauen? Was war, wenn er es verriet? Er hatte einmal gesehen, was Feuermagier mit Saphyrs taten. Was war, wenn sie es auch bei ihm verlangten, egal, wo er aufgewachsen war?
    "... es wäre mir lieber, wenn ihr es nicht erwähnen würdet. Die Feuermagier haben mir und meiner Familie gegenüber bereits einmal bewiesen, wie sie mit Saphyrs umgehen... und mit allen, die mit ihnen zu tun haben. Ich möchte nicht, dass dem Jungen etwas passiert, weil er mit mir in Verbindung gebracht wird." Die Worte kamen nur leise über seine Lippen. Sie sagten nicht wirklich aus, wie er zu ihm stand, aber immerhin so viel, dass er den Jungen am Leben wissen wollte - und im Ansatz auch, was in seiner Vergangenheit passiert war. Er sah erneut zu der Elfe.
    Er lächelte leicht. Irgendwie schaffte sie es, ihn von den trüben Gedanken an seinen Vater abzuhalten. "Nein, das hatte ich nicht vor. Von mir aus können wir gehen."


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    Beitrag von wilpito Fr Apr 04, 2014 9:23 pm

    Firex der Schmied sah den beiden nach. Ein seltsames Paar, so verschieden und doch irgendwie gleich. So wie die miteinander umgehen, kann es nicht mehr lange dauern, bis sie sich wirklich verlieben, denn was sich liebt, das neckt sich. Versonnen dachte er an seien Jugend zurück, seien große Liebe. Dann riss er sich zusammen und konzentrierte sich auf seien Arbeit. Die Waffen mussten am Schleifstein geschärft und dann gut mit dem Stein abgezogen werden.
    Er hatte sein Geld schon bekommen und noch nie hatte er für gutes Geld schlampige Arbeit gemacht, auch heute nicht.
    Er hielt sich dran und war mit dem Abziehen der Waffen fertig, bevor sie zurückkamen.


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    Beitrag von Blutelbe Fr Apr 04, 2014 11:45 pm

    Sie sah ihn mit einer gehobenen Augenbraue an. "Ihr denkt also das ihr wisst wie man in den Wäldern überlebt? Dann könnt ihr euch glücklich schätzen einen ruigen und behutsamen gefunden zu haben, der euch nicht sofort versucht zu verschlingen." Sie könnte sich den Halz aufschlitzen. Wieso redete sie immer noch wie früher?
    Sie ging voraus, durch die Tür nach draußen. Einen Moment musste sie die Augen zusammenkneifen, bis sie sich an das helle Licht nach der dunklen Schmiede gewöhnt hatten. Sofort hatte sie wieder das gefühl, das die Leute sie ansahen. Augen die mit Angst und Ekel auf sie gerichtet waren. Auf die Ausgestoßene. Auf die Elfe. Sie ignorierte sie. Wieder einmal. Sie hatte gelernt mit diesem Gefühl um zu gehen.
    "In welchen Wäldern wart ihr? Ich bin im Wald aufgewachsen, so gerne ich das gegenteil behaupten wollen würde, jeder sieht es mir an. Und selbst ich wurde so manches mal fast getötet. Der Wald ist gefährlicher als jeder Mensch, jeder Elf und jedes andere Wesen. Alleine die Geister die in den Bäumen leben." Sie war sich selber nicht sicher ob sie die alten Geschichten glauben sollte. Den Geschichten von Geistern und Göttern, die in Bäumen und Flüssen hausen. Doch sie wurde dieses denken nicht los. Sie war viel zu sehr damit verbunden. "Es reicht nicht zu wissen wie man ein Feuer entfacht. Manchmal ist auch gerade das das gefährlichste. Die Tiere und die Geister spüren das Feuer. Und wenn sie dich finden bist du tot. Es ist gleich, welche Magie du kanst. Oder welch ein guter Krieger du bist. Wenn sie denken, dass du nicht sein darfst wo du bist, kannst du froh sein, wenn du von einem Ast erschlagen wirst, oder einer Schlange gebissen wirst." vermutlich begriff der Magier nicht was sie redete. Jemand der nicht mit den Gesetzen der Elfen aufgewachsen war, konnte nicht verstehen wieso auch die Schlange, die darüber entschied, das jemand zu sterben hatte, zu den Geistern und nicht zu den lebenden Wesen zählte. Sie hatte 15 Jahre damit gelebt. Sie hatte gelernt sich anzupassen. Nicht auf zufallen, auch nicht den anderen Wesen. Und wenn sie doch eines Tages endschieden das es so weit war, das sie genug verwirrung in die Welt gesetzt hatte, dann musste sie halt sterben. Auch wenn sich alles in ihr strebte, das zu akzeptieren.
    "Glaubt mir. Ihr würdet die erste Nacht nicht überstehen. Aber vergesst es." sagte sie trocken. "Was wolltet ihr noch mal alles Kaufen? Wir sollten uns denke ich ein wenig beeilen. Sonst sind wir noch Tage später am selben Ort."
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    Beitrag von Ryuzora Sa Apr 05, 2014 11:35 am

    Blake sah die kleine Elfe an und sah dann nach vorne, als er neben ihr auf die Straße ging. Kurz kniff er die Augen zusammen, als er fast direkt in das Sonnenlicht sah, hörte ihm dabei aber genau zu. Sie glaubte ihm nicht, kein Wort. Ihrer Meinung nach schienen Menschen grundsätzlich keine Ahnung davon zu haben, wie man in der Natur überlebte, aber alles was er wusste, war, dass er dort überlebt hatte. Nicht ohne Verwundungen, natürlich nicht. Er wusste, dass der Wald nicht ungefährlich war, aber genau deswegen war er dort hin gegangen. Um stärker zu werden. Als Kind hätte er seinen Bruder nie befreien können. Außerdem hatte er die Kräfte in sich gefürchtet. Zorn, Hass und Furcht. Es gab einen Grund, warum er diese Gefühle so weit in sich verschlossen hielt. Magie war letzten Endes nur das Ergebnis von dem, was in demjenigen vor sich ging, der sie bewirkte. Und er hatte nicht versehentlich töten wollen. Am Anfang, direkt nach der Beerdigung seiner Eltern... Reika wäre fast gestorben. Einfach nur, weil er sie weggestoßen hatte. Er hatte es nicht unter Kontrolle gehabt. Deswegen war er davon gelaufen. Seine erste Nacht im Wald war keineswegs freiwillig gewesen. Er war einfach an den erstbesten Ort gelaufen, der ihm eingefallen war und das war nun einmal der Wald. Der Ort, an dem sein Vater und er zuletzt Bäume geschlagen hatten.
    Einen kurzen Moment lang war er versucht, ihr mit einem Blick auf die Blessuren, die er im Wald erhalten hatte, zu zeigen, dass er sehr wohl wusste, wie gefährlich der Wald war. Er hatte mehr als einmal Kiefer und Krallen wilder Tiere zu spüren bekommen und er war mehr als einmal nur sehr knapp mit dem Leben davon gekommen. Berglöwen, Wölfe, Bären... Er kannte sie alle. Nur die Schlangen hatten ihn bisher mit Bissen verschont, obwohl sie es durchaus versucht hatten. Seine Lippen kräuselten sich.
    "Wie ich schon sagte, ihr nehmt euch ganz schön viel heraus, kleine Elfe." Seine Stimme klang immer noch gelassen. "Ihr kennt mich nicht und ich kenne Euch nicht, also woher wollt ihr wissen, wie viel ich über den Wald weiß und wie viel ich überleben könnte?" Er hatte den Wald trotz seiner Gefahren aus einem Grund immer vorgezogen: Es gab wenige Menschen dort und Blake hatte, gerade als er die Fähigkeiten nicht unter Kontrolle gehabt hatte, einfach nicht unter Menschen gehen wollen... er hatte sie nie töten wollen. Er wollte nicht so sein wie die Feuermagier. Niemals würde er einen unschuldigen töten. Die Feuermagier war etwas anderes. Jene wenigstens, die seine Eltern ermordet hatten. Ihren Anführer. Der würde seinen Zorn zu spüren bekommen, aber der rest? Er hatte die Magie zu kontrollieren gelernt, die Wut, den Zorn und auch die Angst.
    Er sah nach vorne. "Vielleicht war er für mich gerade perfekt, weil er gefährlich war - und ist." Er hatte Angst gehabt - Angst vor den Feuermagiern aber vor allem auch vor sich selbst. Vor der Magie, die er nicht kontrollieren konnte. Damals hatte er noch nicht gewusst, dass es Gefühle waren, die ihn die Kontrolle verlieren hatten lassen: Zorn, Verzweiflung, Angst, Trauer... All das in einem Wilden Mix... kein junger Magier oder Hexer kam damit klar. Und er hatte seine Kräfte erst kurz davor wirklich erweckt. Er schüttelte den Kopf und schob den Gedanken von sich.
    "Ich hatte eigentlich nur vor, Essen zu kaufen. Möglichst leichtes, nahrhaftes und lang haltbares Essen. Für Getränke kann ich in aller Regel selbst sorgen." Selbst in einer Wüste gab es Grundwasser - es kostete nur viel mehr Energie es herauf zu holen, denn in aller Regel lagerte es sehr tief...


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    Beitrag von Blutelbe Sa Apr 05, 2014 12:12 pm

    Sie sah ihn spöttisch an. Er hielt an dem Gedanken fast zu wissen was die Gefahren waren. Sie glaubte es ihm nicht. Immerhin gab es unterschiede zwischen den Wäldern hier, in denen kaum Gefahren in Vergleich zu den Nordwäldern waren und den Wäldern in dehnen sie geboren worden war. Sie war eine Elfe. Sie war im Wald geboren worden, hatte gelernt in ihm zu leben ohne Magie und ohne Feuer. Es verursachte einen Stich in ihr, das er behauptete, er könne das alles. Es machte sie wütend auch wenn sie es nicht zeigte. Sie war unzählige Male fast gestorben, fast erfroren oder einmal bei einem plötzlichen Brand ums Leben gekommen. Und dieser Mann dachte er könne einfach so in ihnen Leben und sich seines Lebens erfreuen? Fast fing sie an zu hoffen, das sie wirklich in einem Wald wie den ihrer Kindheit herauskamen oder in einer Wüste. Irgendwo, wo er sich nicht zurecht fand. Bis er am Boden kauerte und flehte das es aufhörte.
    Sie war erst einmal in einer Wüste gewesen. Um einen Verbrecher zu suchen, der vom Rat gesucht wurde. Es war eines der schlimmsten Dinge was sie je erlebt hatte. Die hitze am Tag war unerträglich. Sie hatte sich uf den Boden gekauert und gewartet bis die Sonne ganz oben Stand. Erst dann konnte sie weiter gehen, da die Sonne die kleinste Fläche an ihrem Körper fand. Dann hatte sie wieder am Boden gelegen, bis die Sonne endlich unter geganen war und dann hatte sie gefrohren. Sie hatte den dünnen schwarzen Mantel, den sie dabei hatte um den Körper geschlungen und war zitternd und bebend durch die Kälte und den Frost gelaufen. Sie hatte sich von kleinen Skopionen ernähren müssen, denn alles andere war zu schnell. Sie hatte am Boden gekauert und in den frühen Morgenstunden den Tau von den Steinplatten geleckt, weil sie sonst kaum an Wasser kam. Wenn sie Glück hatte, hatte sie Pflanzen gefunden in dehnen Wasser enthalten war, aber das war nicht oft. Danach hatte sie sich geschworen nie wieder eine wüste zu betreten.
    Er meinte sie würde ihn nicht kennen? Natürlich kannte sie ihn nicht. Sie hatte keine ahnung was er erlebt hatte, doch sie wusste das die Geister niemanden Fremdes zu sich ließen. Das hatte sie gespürt und sie glaubte nicht, das sie dem Magier mehr vertrauten als ihr. Das konnte sie nicht glauben. Das wollte sie nicht glauben. Wenn die Geister wirklich existierten natürlich.
    "Dann lasst uns gehen und holen was ihr braucht." sagte sie zu ihm.
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    Beitrag von Neunzunge Sa Apr 05, 2014 1:28 pm

    Xaron

    Vorsichtig nahm der Zentaure die prunkvolle Axt von Lodrin und begutachtete sie sorgfältig. Sie war mit viel Liebe zum Detail gefertigt worden und die Ornamente auf dem Stiel und dem Axtblättern wiesen darauf hin, dass sie für weit mehr als zum Töten geschaffen worden war.
    Diese Waffe war nicht nur ein Werkzeug für die Schlacht, sonder hatte auch zeremonielle Bedeutung und würde wahrscheinlich auch für einige Riten benutzt werden.
    Vermutlich handelte es sich bei ihr um ein Relikt, welches von Generation zu Generation weitergereicht wurde, um an die Taten eines heldenhaften Vorfahren zu erninnern. Zumindest vermutete Xaron etwas in dieser Art.
    Das etwas magisches an der Axt war konnte er spüren, doch nichts genaueres.
    Er legte den Stiel über seinen Unterarm und suchte den Schwerpunkt, bevor er mit der anderen Hand losließ und das Schmuckstück ausbalanciert liegeb blieb ohne zu einer Seite hinunterzufallen.
    Dann ergriff er sie wieder und schwang sie erst mit zwei und dann mit einer Hand.
    Mit einem anerkennenden Schnauben hielt er sie still und reichte sie wieder dem Zwerg. "Eine gute Waffe. Der Schmied der sie geschaffen hat, muss ein meister seines Handwerks gewesen sein. Für meinen Kampfstil ist sie ein wenig zu langsam, aber ich bin mir sicher, dass sie genau an die Art zu Kämpfen angepasst ist, für die sie geschaffen wurde."

    Eine weile später traf schließlich auch die Kutsche ein, in die Xaron selbstverständlich nicht einstieg - selbst wenn sie groß genug für ihn gewesen wäre, hätte er es nicht genat - sondern neben ihr hertrabte.
    Durch das Fenster blickte er ins innere und fragte wo sich die anderen Gruppenmitglieder befänden, denn er hatte erwartet, dass alle gemeinsam aifbrechen würden.


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    Beitrag von Silphiel Sa Apr 05, 2014 2:33 pm

    Azurita von Hohenstadt:

    Sie ließ die anderen beiden schnellen Fußes hinter sich. Fliehenden Schrittes ging es durch die hohen Gänge des Ratsgebäudes. Ihr Umhang, der wie ein Schatten hinter einer Ecke oder Kurver verschwand, war das einzige was die meisten Bewohner der ehrwürdigen Hallen von ihr sahen. Und das rythmische Klacken ihrer Stiefel auf den Marmorboden, hallte durch die Gänge.
    Da war sie, die Eingangstür des Ratsgebäudes. Sie begann zu rennen, wobei einige Bürokraten hastig aus ihrem Weg springen mussten. Als sie mit aller Kraft die Eichenflügel des Portals aufstieß, hinterließ sie eine Bugwelle aus zeternden Bürokraten, fliegenden Pergamenten und Schreibutensilien und einigen Blessuren.
    Die Flügel des Portals krachten gegen die Außenwände des Ratsgebäudes, als Azurita bereits den halben Weg auf die belebte Straße hinter sich hatte.
    Ihr wurden einige Blicke zu geworfen, die sie jedoch ignorierte. So schnell sie konnte lief sie die Straße hinab. Sie atmete erzwungen tief und gleichmäßig und ihre kalten Muskeln protestierten gegen die plötzliche Belastung. Doch sie rannte weiter. Egal was man ihr hinter her rief, oder wer versuchte sie auszubremsen. Sie hatte ein Ziel und da musste sie so schnell wie möglich hin. Dennoch nahm sie einen Schritt nach dem anderen, und vergaß nicht das hier und jetzt. Die Kopfsteingepflasterten Gassen der Hauptstadt könnten ihr Ende bedeuten, wenn sie nicht aufpasste wo hin sie ihre Füße setzte. Zum Teil waren die Straßen nur wenige Schritt breit und gingen steil berg ab. So war das halt wenn man eine riesige Stadt in ein Vorgebirge setzte.
    Langsam wurde die Umgebung dunkler und die Gebäude höher, die Gassen noch enger. Die Fabelwesen um sie her wurden dreckiger und ihre Blicke wurden feindseliger. Schließlich stand sie vor einem verfallenem Gebäude. Einst war es eine Niederlassung der Magiergilde gewesen, doch nun war es nur noch ein Ort für Halunken, Geister und andere zwielichtige Gestalten. Es war ein imposantes Gebäude. Vier Stockwerke hoch, komplett gemauert aus einst hellem Stein. Hohe Fenster, die einst mit Buntglas verschlossen waren, doch nun waren nur noch dunkle Löcher übrig, mit hier und da gierig gereckten Glaszähnen.
    Die Eingangspforte lag am Ende einer kleinen Freitreppe, deren Stufen gebrochen und verunreinigt waren. Die Pforte selber war seltsamerweise noch intakt und glänzte wie am ersten Tag nach dem sie eingesetzt wurde.
    Azurita musste gar nicht erst ihre Astralsicht bemühen, um zu wissen, daß ein Schutzzauber auf der Pforte lag.
    Aus den Schatten wurde die junge Magierin beobachtet, doch es kümmerte sie nicht. Auch wenn niemand das glauben würde, sie war schon öfter hier gewesen. In diesem dunklen Teil der so glänzenden Hauptstadt.
    Hier hatte sie begonnen mit der Forschung an ihrem Zauber. Hier hatte sie ihr Stigma erhalten. Sie wußte, daß sie auf die meisten Fabelwesen merkwürdig wirkte. Sie schüttelte den Kopf und ging die Treppenstufen hinauf. Dabei bröckelten diese und sie musste aufpassen, nicht zu stolpern.
    Die Pforte war leichtgängig. Sie betrat die Eingangshalle des alten Gebäudes. Im inneren war die verfallene Niederlassung genauso heruntergekommen wie von außen. Zerschlagene Einrichtung, Löcher in der Decke und im Boden und überall lag Schutt und Unrat herum.
    Ihre Augen gewöhnten sich auch sehr schnell an die Dunkelheit in dem Gebäude. Sie sah hier und da huschende Schatten und neugierige Augen, die sie betrachteten.
    Dennoch ging sie weiter in den Raum hinein, wobei sie vorsichtig Löcher umrundete und Schutthaufen mied.
    Nach kurzem war sie an einer Treppe angelangt, die in den Keller führte.
    Die Treppe war die ersten Windungen noch gemauert, aber intakt. Nach einigen weiteren Windungen war sie jedoch direkt in den Fels geschlagen.
    Mehrere Minuten, oder waren es Stunden?, ging es tiefer in den Leib der Erde. Doch schließlich öffnete sich vor ihr der Weg. Sie trat hinaus in freien Raum. Auf jeden Fall fühlte es sich so an, doch sie hatte nichts visuelles um es daran fest zu machen. Sie stand mitten in einem See aus Schwärze und nichts. Es war als würde sie fallen, obwohl sie auf festem Boden stand. Sie schüttelte den Kopf um das Gefühl los zu werden, und sich auf ihr Vorhaben zu konzentrieren.
    Sie ballte ihre Hände zu Fäuste und hob ihren linken Fuß an. Nach kurzem Zögern setzte sie ihn entschloßen in die Finsternis hinein. Sie spürte den selben unebenen Boden unter ihrem Linken Stiefel wie unter ihrem Rechten. Ein Ruck ging durch ihren Körper, als sie sich straffte und entschlossen in die Dunkelheit vorstieß. Mit jeder Sekunde die verging, meinte sie mehr Bewegungen und Gestalten in der Finsternis zu erkennen. Sie redete sich entschlossen ein, daß es nur die üblichen Bewegungen der Finsternis waren, die man sich einbildete, wenn man zu lange in sie hinein starrte. Doch es half nicht viel, denn immer wieder kroch die Frage in ihr empor, ob dieser Schatten oder jene Kontur nicht zu real wirkte, als daß sie nur eine Einbildung, eine Spielerei ihrer Fantasie, war.
    Schließlich sah sie ein schwaches Funkeln. Es wurde immer klarer und schließlich wurde es zu einem Edelstein, der in den Boden eingelassen war. Sie merkte erst jetzt, daß sie unwillkürlich angefangen hatte zu rennen. Angezogen von dem schwachen Schein des Steines, wie eine Motte vom Feuer.
    Sie blieb einige Schritte von dem Stein entfernt stehen. Sie wußte was es war. Ein Artefakt. Ein magisches Kleinod, eingelassen in einen gigantischen Magischen Kreis. Dies war der Grund für die Existenz dieser Niederlassung. Hier unten waren die Magier auf einen Ort gestoßen mit überaus hohen latenten Magischen Strömen. Er war perfekt, um die Magie in neue Pfade zu kanalisieren und dann durch den Edelstein zu verstärken und Gestalt werden zu lassen.
    Sie schritt bedächtig auf den Kristall zu. Um ihn herum waren vier Vertiefungen eingelassen. Einst mussten hier Kissen gelegen haben, für die Magier.
    Doch jetzt war nur kalter Stein, mit verschlungenen Intarsien zu erkennen.
    Azurita atmete tief durch und stellte sich direkt über den Edelstein.
    Wie von selbst begann ihr Körper sein Werk. Ihr Geist formte die Worte, und ihre Lippen sprachen sie aus. Ihre Hände hielt sie empor über ihren Kopf, um die magischen Ströme zu formen. Einen Augenblick passierte nichts, doch dann begannen helle weiße Linien über den Boden zu fahren. Sie begannen an den äußersten Enden der gigantischen Halle und begannen dann knisternd ihre Reise zum Mittelpunkt des Raumes. Den Ort wo Azurita immer noch stand.
    Sie beschwor die Kräfte dieses Ortes und aktivierte das verschlungene Netz aus magischen Formeln, Kreisen und Symbolen, das in den Boden eingelassen war.
    Immer enger zog sich das Netz aus gleißenden Linien um sie her. Sie merkte wie Angst in ihr empor kroch. Diese Kräfte die sie hier beschwor, konnten sie zerschmettern ohne dadurch auch nur geringer zu werden.
    Sie vertrieb die Angst in die hinterste Ecke ihres Geistes und fuhr fort, die magischen Ströme auf den Edelstein zu zu führen. Schließlich stießen die Manaströme auf die vier Vertiefungen und ließen diese zu gleißendem Leben erwachen.
    Als würde der gesamte Raum kurz innehalten und vor dem entscheidenden Moment noch einmal Atem holen, passierte zunächst nichts mehr.
    Doch dann stießen vier Lichtschlangen in den Edelstein und ließen diesen wie eine Sonne erstrahlen, jedoch in den verschiedensten Facetten. Azurita musste sich jedoch ganz auf den nächsten Schritt konzentrieren. Wenn jetzt etwas falsch lief, würden die magischen Ströme, die durch sie hindurch fließen würden, sie töten.
    Sie atmete tief durch und leitete die letzte Phase des Rituals ein. Überall im Raum knisterte die Magie und Blitze zuckten aus dem Edelstein über ihre Beine und Hüften. Nach einigen Augenblicken stießen die Blitze in sie hinein und erfüllten sie mit einer gigantischen Macht. Sofort begann sie mit der Anrufung und der magischen Formel.
    Die ungeheuren Energien strömten durch ihren Körper und hinauf zu ihren Händen wo sie Form annahmen.
    Zuerst waren da nur schwarze Funken. Doch dann entstand eine finsternis zwischen ihren Händen, die erhellt wurde von violetten und goldenen Entladungen. Sie fuhr fort und ihre Stimme war mehr ein Kreischen, denn eine ruhige Anrufung. Die Magie hatte noch lange nicht ihr höchstes Level im Raum erreicht. Ganz im Gegenteil, sie stieg immer rasanter an!
    "that smashes even the souls of the gods!"
    beendete sie die Formel und zwang die Magie in ihre finale Form. Mit einem Krachen wurde aus der Kugel eine Klinge. Ein Griffstück aus Schwärze und violetten Entladungen lag in ihren Händen und daraus entsprang eine ebensolche Klinge, wie sie im Ratsraum erschienen war.
    Währenddessen schien sich ein schwarzer Dunst auf den Edelstein zu senken und eine Finsternis schlich die hellen Manaadern entlang. Die Macht, welche sie beschworen hatte, veränderte die magischen Ströme.
    Sie leitete weiter die magischen Ströme in die Klinge und begann sich damit zu bewegen.
    Und es funktionierte! Sie konnte die sicherlich zwei Schritt lange Klinge wie ein Holzstecken führen. Doch sie wusste, daß sie aufpassen musste, ansonsten würden die magischen Ströme, die gerade durch ihren Körper jagten, sie vernichten.
    Sie wußte, daß wenn jemand herrausfand was sie jetzt tun würde, die Magier sie noch mehr verachten würden als zuvor. Doch es war ein einfacher Weg, um ihre Theorie zu bestätigen.
    Sie nahm all ihre Stärke zusammen und mit einem Schrei rammte sie die finstre Klinge in den Edelstein.
    Die Spitze des Schwertes traf auf den Stein und die magischen Ströme schienen einen Schutzschild um das Artefakt zu schaffen. Azurita wusste, daß so ein Schild, undurchstoßbar war. Man musste die magischen Ströme des gesamten Ortes und die Macht des Artefakts selbst überbieten und dann zerschmettern.
    Erleichterung machte sich in ihr breit, als das selbst mit all ihrer Kraft geführte Schwert, nicht im Stande war, den Schild zu durchdringen.
    Krack!
    Ein kleines Stück splitterte vom Kristall und flog davon.
    Ihre Augen wurden groß und sie wollte nicht wahrhaben, was nun geschah.
    Vor ihren Augen drang die Klinge durch das Schild und durchstieß das Artefakt.
    Das Artefakt explodierte in einer farbenfrohen Feuersbrunst. Azurita wurde mehrere dutzend Schritt weit davon geschleudert und kam etwas benommen am Rande des magischen Zirkels zum liegen.
    Doch es war angerichtet. Die Manaadern erstarben und Finsternis legte sich wieder über den Ort.
    Sie lauschte in die Finsternis hinein mit allen ihren Sinnen, auch den magischen, doch da war nichts mehr!
    Sie hatte wahrlich die Macht beschworen, die in der Lage war Welten zu vernichten.....


    Sie stand nun in der Straße, in welcher sich das Gasthaus befand, daß die anderen hatten besuchen wollen und davor stand bereits eine Kutche, vor der sich auch der Zentaur befand. Sie hatte einige Zeit gebraucht. Sie hatte noch rumfragen müssen, um heraus zu finden wo die seltsame Truppe abgestiegen war und ihr Sprint von zuvor, war ihr nicht mehr möglich. Ihr ganzer Körper fühlte sich zerschunden an und sie hatte sich kurz in einer Pfütze betrachten können. Sie sah müde aus, hier und da war die Haut leicht gerötet von Blut, daß sie nicht ganz hatte abwaschen können. In ihren violetten Haaren war etwas Blut zu erkennen und in ihrem Mund war noch immer der metallisch-süße Geschmack. Wenn sie zu schnell lief oder sich zu sehr anstrengte, musste sie sofort husten und sie blutete aus der Nase. Ihre Muskeln brannten, als wäre sie den ganzen Tag gesprintet.
    Sie ging auf den Zentauren zu, den einzigen, den sie gerade im Blickfeld hatte, und meinte nur: "Wann geht es los?"
    Wobei sie jedoch am Ende sofort husten musste und ihre behandschuhten Hände dann hinter dem Rücken verbarg. Das rote Schimmern auf ihren Lippen war schon verräterisch genug. Zum Glück waren ihre Handschuhe schwarz.


    _______________________________________________________________________________________________________________________
    "You've taught me skill is not enough. It cannot compare to Love!

    "I'll praise You in this storm,
    and I will lift my hands,
    for You are who You are,
    no matter where I am!"

    "Mit Feder in der Hand habe ich, mit gutem Erfolg, Schanzen erstiegen, von denen andere mit Schwert und Bannstrahl bewaffnet zurückgeschlagen worden sind."

    "Die Liebe ist langmütig, die Liebe ist gütig.
    Sie ereifert sich nicht, sie prahlt nicht, sie bläht sich nicht auf.
    Sie handelt nicht ungehörig, sucht nicht ihren Vorteil,
    lässt sich nicht zum Zorn reizen, trägt das Böse nicht nach.
    Sie freut sich nicht über das Unrecht, sondern freut sich an der Wahrheit.
    Sie erträgt alles, glaubt alles, hofft alles, hält allem stand.
    Die Liebe hört niemals auf."
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    Die Rückkehr - Kapitel 2 - Seite 11 Empty Re: Die Rückkehr - Kapitel 2

    Beitrag von Ryuzora Sa Apr 05, 2014 4:25 pm

    Er wandte den Kopf zu der Kleineren. Der offensichtlichste Ausdruck war Spott - aber es war nicht das einzige, was sich dort zeigte. Er atmete langsam aus. Kurz war da der Wunsch sich bei ihr zu entschuldigen, aber andererseits... Blake hatte seine Grenzen oft genug ausgetestet um sie recht gut zu kennen. Er wusste, dass die Wälder alles Andere als ungefährlich waren. Mehr als einmal hatten wilde Tiere und plötzliche Brände ihn um ein Haar getötet. Einen Waldbrand hatte er nur unter Aufbringen all seiner magischen Kräfte überlebt... und war danach bewusstlos zusammen gebrochen. Einmal hatte ein Berglöwe ihn in die Schulter gebissen - er wäre um ein Haar verblutet. Und das Rudel Werwölfe... Nun ohne den klein Kuhei, wie er den stummen Jungen nannte, hätte er das wohl kaum überlebt - und schon gar nicht als Mensch. Die Steine, die der Kleine auf sie geworfen hatte, hatten sie abgelenkt und der Kleine war einfach oben auf den Bäumen geblieben... er war schon ein kleines Äffchen. Seit damals versuchte er ihm, wann immer er konnte, zu helfen. Es war vielleicht der einzige Mensch, den er je enger an sich gelassen hatte, seit dem Tod seiner Eltern. Ein elfjähriger stummer Junge, der den Mut besessen hatte, ihm zu helfen.
    Er schüttelte den Kopf. "Ich weiß nicht, ob ihr mehr von den Wäldern gesehen habt, als ich. Ich kenne Euch seit heute. Ich weiß nur, dass ich genug gesehen habe um zu wissen, dass die Wälder alles Andere als ungefährlich sind. Dass sie weitaus weniger vorhersehbar sind, als selbst die gefährlichsten Gegner und dass etwas, das notwendig ist um sich vor der einen Gefahr zu schützen in der Natur häufig die nächste hervor beschwört. Ich weiß, dass die Wälder im Norden gefährlicher sind, als die hier in der Gegend und dass ich mit ihnen als elfjähriger sicher nicht fertig geworden wäre." Heute hatte er einige Zeit in ihnen verbracht, in der Hoffnung, Informationen über seinen Bruder zu finden. Die einzige Gegend, die er immer gemieden hatte, war die Wüste. Sie minimierte seine Kräfte und raubte ihm die Kraft. Während er sich von der Kälte nähren konnte, entzog die Hitze ihm die Macht und schwächte ihn.
    "Und ich weiß, dass ich trotzdem die Wälder lieber mag, als die Städte. Tiere töten niemals als Mordlust. Tiere töten um ihren eigenen Hunger zu stillen... oder vielleicht noch um sich oder ihr Rudel zu verteidigen. Und die wenigsten Tiere quälen ihre Beute unnötig." Seine Hand ballte sich kurz zur Faust. "Außerdem töten sich Tiere der gleichen Art normalerweise nicht gegenseitig." Es gab Ausnahmen. Spinnenweibchen töten die Männchen nachdem sie von ihnen befruchtet worden waren, damit sie als Nahrung für die jungen Spinnen dienen konnten. Junge Haie töten sich gegenseitig. Und manchmal, wenn es zu Revierkämpfen kam, starb einer, aber das waren mehr Unfälle als tatsächliche Morde. Er sah nach vorne.
    "Ich weiß, dass Ihr mich nicht töten wolltet. Verzeiht meine heftige Reaktion vorhin. Sie war unangemessen." Er meinte die Worte ehrlich, dann ging er voran zum Marktplatz. Er ging gezielt an die Stände, wusste, wo er was bekam und was er brauchte. Schließlich hatte er einen Rucksack gefüllt mit Pökelfleisch und Elfenbrot. Es hatte ihn einiges gekostet, aber es sollte für eine Weile reichen. Und zu schwer war es auch nicht. Er schulterte den Rucksack über die Schwerter, allerdings so, dass er diese immer noch mühelos ziehen konnte. Nicht, dass er es wirklich für nötig hielt.
    "Ich schätze, wir können Eure Waffen abholen, der Zeit nach müsste es auch passen. Es sei denn natürlich, Euch ist noch etwas eingefallen, was ihr besorgen wollt? Und was die Zeit angeht: Macht Euch keine Sorgen, wir sind fliegend ein wenig schneller unterwegs als in einer gewöhnlichen Kutsche." Er lächelte leicht. Irgendwo war er gespannt ob ihr, obwohl ihr das Fliegen sichtlich suspekt schien, es ihr nicht vielleicht doch gefallen würde. Er selbst liebte das Gefühl des Winds in den Haaren, das Gefühl, die Probleme dort unten für wenigstens einen Moment hinter sich zu lassen. Zu sehen, wie die Welt unter ihm klein wurde.


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    Die Rückkehr - Kapitel 2 - Seite 11 Empty Re: Die Rückkehr - Kapitel 2

    Beitrag von Blutelbe Sa Apr 05, 2014 5:27 pm

    Sie sah ihn nur spöttisch an, als er sich bei ihr für seine Reaktion entschuldigte. Sie konnte nicht mit Endschuldigungen um gehen, also gab sie keine Antwort. Und sie war sich auch nicht sicher ob eine erwartet wurde. Auch zu dem Leben im Wald sagte sie nichts mehr. Sie endschied, das es keinen Sinn hatte weiter darüber zu diskutieren. Sie würden es früher oder später vermutlich eh rausfinden.
    Sie folgte ihm über den Marktplatz und sah zu wie er seine Sachen besorgte. An einem Stand nahm auch sie sich einen Apfel, als niemand hinsah und als sie an einem anderen vorbei gingen schob sie sich ein Messer, welches dort zum Verkauf stand unter das Mieder. Es war zwar unbequem, aber es viel nicht auf, also ließ sie sich nichts anmerken.
    Als er sagte, dass er alles hab, was er braucht, und sie ihre Waffen abholen konnten, nickte sie.
    "Sollte er nun immer noch nicht fertig sein, sollte ich ihm wohl ein wenig helfen. Ich denke es reicht wenn er eine Klinge sieht und er wird gleich doppelt so schnell arbeiten." sagte sie gelassen. Für sie war Gewald und Drohungen altäglich geworden, also dachte sie sich kaum etwas dabei, so zu reden.
    Als sie wieder die Schmiede betrat, blieb sie kurz am Eingang stehen, bis sich ihre Augen wieder an die dunkelheit gewöhnt hatten.
    "Und Schmied? Seid ihr fertig mit eurer Arbeit?" Sie hoffte beinah nicht. Sie könnte sich so manche Waffe von ihm nehmen, wenn sie ihn doch töten musste.

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