Fantasy- und Schreibforum

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    1. Abschnitt: Prolog

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    Beitrag von Earl Grey Mo Sep 19, 2016 4:20 pm

    Hm, ich kann mich euch nur anschließen.
    Es ist sehr schwierig, feste Regelen fürs SChreiben festlegen zu wollen; mir ist auch aufgefallen, dass viele (auch ältere Klassiker) bekannte und erfolgreiche Bücher sogar gegen einige dieser Regeln verstoßen.
    Am Ende ist es eine Frage des eigenen Geschmacks: Der Stil des Autors und die Lesevorzüge des Publikums.

    Aber ja, in einem bestimmten Rahmen sollte man bleiben, aber das trifft m.E. auf alles zu; Satzlänge, komplizierte Formulierungen, Metaphern, Beschreibungen, aber auch Inhaltiliches (wo wir wieder bei der Gewaltdiskussion wären... Very Happy ).

    Objektiv kann ich dazu nicht viel sagen, ich schreibe sehr intuitiv und wähle auch so meine Bilder und Ausschmückungen...

    Aber ein sehr interessantes Thema!


    Zu dem Beispiel: Angst flackerte in seinen Augen.
    In diesem Fall finde ich, kann man das durchaus so stehen lassen.
    Allgemein jedoch finde ich direkte Aussagen über Gefühle -Er hatte Angst, Wut stieg in ihr auf, sie fühlte sich betrogen usw.- nicht sehr elegant. Ein klassischer Fall von Tell.
    Da die Gefühle des Babys jedoch davor gezeigt "show" werden, ist es hier nicht sonderlich störend.


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    Beitrag von Invece Mo Sep 19, 2016 7:18 pm

    Das Thema Redundanz ist spannend. Gut, dass du das so gefasst hast, Susanne. Das hat mehr Objektivität, als man es bezüglich des Schreibstils vermelden kann. Für mich sind im Gegensatz zu dir aber nicht nur Adjektive bzw. Adverbien redundant, sondern auch Aussagen, die sich auf ein und denselben Tatbestand beziehen. Wenn jemand das Herz bis zum Hals klopft, dann brauche ich z.B. nicht noch die Information, dass der Puls rast, sich alle Gefäße erweitern, die Adern an der Stirn hervortreten, aus allen Poren der Schweiß tropft und der Atem sich beschleunigt. Ich würde mich beim Schreiben immer nur für einen der Aspekte von Stress entscheiden, um diese Empfindung beim Leser zu evozieren. Wenn meine Personen häufiger in diese Situation kommen, kann ich aus unterschiedlichen Bereichen der Körperreaktion auswählen und muss mich nicht wiederholen. Der Kontext gibt ja schon immer eine gewisse Gefühletönung vor. Wenn sich zwei Menschen in den Armen liegen, dann werden in der Regel positive Gefühle im Spiele sein. Oder wenn ein Konkurrent auf den Mitbewerber bei der Angebeteten trifft, dann ist m.E. mit wenig Worten zu klären, dass Eifersucht im Spiel ist, oder Angst, oder Wut. Bei weniger naheliegenden Gefühlen oder wenn das Gegenteil des zu Erwartenden zutrifft, muss das natürlich geklärt werden. Erstmal soviel um zu sehen, ob dies Thema für euch auch verfolgenswert ist.


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    Beitrag von Anthalador Do Okt 13, 2016 5:30 pm

    Also ich bin mit dem ersten Kapitel jetzt durch und lese schon weiter. Hier aber meine ersten Eindrücke.

    Deine Schreibweise ist schön, sie erinnert mich an z.B. Peter S. Beagle, der Stil ist lyrischer. Du beschreibst sehr viel und erzeugst beim Leser vielfach Bilder über ein Ereignis. Allerdings und dass sage ich hier ganz deutlich, finde ich, dass deine Sätze teilweise, d.h. auch nicht immer, sehr verschachtelt sind.

    Ich möchte einen Punkt am Anfang aufgreifen, den du zuvor angesprochen hast. Der Tod des Säuglings ist gewissermaßen aus heutiger Sicht schockierend. Allerdings darf man auch nicht vergessen, dass es vielfach Beispiele von Kindstötungen und Opferungen in vergangenen Kulturen hab, selbst in der Bibel wird davon gesprochen. Die Kelten, die Winkinger und auch die Germanen kannten Menschen- und auch Kindsopferungen. In vielen Geschichten von Feen fordern diese das Leben der unschuldigen. Somit passt es für mich durchaus in diese Feengeschichte hinein. Es ist auch erzählerisch wertvoll, da man so schon erahnen kann, wer denn der wahnsinnige Vater von Anduin ist (mag hier aber auch falsch liegen).

    Als zweiten Punkt möchte ich ansprechen, dass du sehr gut die Schwierigkeiten von Anduin mit der unbelebten Welt, menschengemachten Welt beschreibst. Ich bin ein großer Fan von White Wolfs Changeling, indem genau dies auch immer Thema ist, dort wird es Banality genannt. Feenkreaturen haben regelrechte Schmerzen, wenn sie mit dieser Welt zu arge Berührung haben. Krankenhäuser und Beamtenbunker sind besonders schlimm, Anwälte und Psychater sind gefürchtet.

    Ich habe auch ein paar Fragen?
    Warum ist das Setting in den USA angesiedelt? Es wirkt für mich irgendwie falsch. Seltsam finde ich z.B. wenn der Lehrer den Jungen mit Sie anredet als er sich über ihn lustig macht. Im Englischsprachigen wäre es doch eindeutig auch hier ein you. Außerdem verbinde ich einen Feenhain doch eher mit abendländischer Mythologie.

    Warum zweifelt Anduin, hält sich für verrückt und weiß aber gleichzeitig von seinem Vater, der ihn verfolgt?

    Leider muss ich hier erstmal aufhören, die Kinder kommen gerade nach Hause.

    Jetzt kann ich fortsetzen und meine Frau ausführen: Es wird ja auch deutlich, dass Anduin weiß, dass er stark ist, dass er sogar stärker ist als sein Kontrahent, der so stolz auf seine Muskeln ist. Aus diesem Grund erscheint es mir merkwürdig, dass er sich hinsichtlich seines Erbes unbewusst ist. Er hatte einen Theapeuten aufgesucht und sucht nach Hilfe. Er fragt sich warum er anders ist. Diese Thematik finde ich an sich sehr interessant, doch wirkt Anduin dann ein wenig einfältig. Er kennt die Geschichten von Feen und Kobolden, doch er scheint nicht zu begreifen, was seine Rolle ist. Es mag sein, dass dies in späteren Kapiteln noch schlüssiger wird, aber im ersten Kapitel kann ich es nicht nachvollziehen.

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    Beitrag von Susanne Gavenis Do Okt 13, 2016 6:54 pm

    Schön, dass du sozusagen auch noch in die Leserunde mit eingestiegen bist.

    Gerade über das Land, in dem ich die Geschichte spielen lassen wollte, habe ich einige Zeit nachgedacht. Du hast zweifellos recht, den Elfen- und Feenglauben würde auch ich mehr mit England/Schottland (oder Island) verbinden als mit Amerika. Dass ich mich trotzdem für Amerika entschieden habe, hat zum einen schlichte marktstrategische Gründe - viele Leser sind von ihrem Geschichtengeschmack her deutlich amerikanisiert, und ein amerikanisches Setting wirkt spontan vertrauter als ein europäisches - , zum anderen (und unabhängig von irgendwelcher Marktforschung) hat für mich letztlich den Ausschlag gegeben, dass die permanente, jahrelange Flucht vor Andions Vater in das geographisch weitläufige Ambiente Amerikas in meinen Augen besser gepasst hat als z.B. in die relative Enge Englands (oder Deutschlands).

    Sicherlich hätte man sich auch in diesen Ländern irgendwo verstecken und sein Versteck öfters mal wechseln können, aber das Flucht-Feeling war für mich am meisten mit der Geographie Amerikas verknüpft. Auch die Stadt, in der Andion mit seiner Mutter und Ian lebt (Oakwood) hätte ich mir von ihrem Flair her nicht als eine düstere Kleinstadt in Mittelengland vorstellen können.

    Zu der Frage, ob (und wieviel) Andion von seiner wahren Herkunft hätte wissen oder zumindest ahnen müssen, ist, glaube ich, im Verlauf dieser Leserunde bereits einiges geschrieben worden. Ich muss mal über die Kommentare in den verschiedenen Abschnitten drüberschauen, ob ich etwas dazu finde.


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